Donnerstag, Juni 22, 2017

FAZ beklagt "Gender-Gejammer" – News vom 22. Juni 2017

1. Die Frankfurter Allgemeine hat sich mit dem aktuell veröffentlichten Gleichstellungsbericht beschäftigt:

Im Klagelied über Gender-Gaps und Verwirklichungschancen gehen ein paar banale Wahrheiten unter. Doch mancher Gleichstellungspolitiker findet die Welt erst gerecht, wenn wirklich jeder einzelne Müllbeutel gemeinsam zur Tonne getragen wird.


Hier geht es weiter.



2. Aktuell geht der Fall des US-amerikanischen Studenten Otto Warmbier durch die Medien, der in Nordkorea zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, weil er versucht haben soll, ein Propagandabanner zu stehlen. Dabei wurde Warmbier von den nordkoreanischen Diktatoren offenbar propagandistisch gegen die USA instrumentalisiert. Er wurde im Juni 2017, im Wachkoma liegend, in die USA entlassen, wo er wenige Tage später starb.

Eigentlich sollte in einer Gesellschaft, in der Menschenrechte und Rechtsstaat hohe Werte sind, dieser Vorfall lagerübergreifend für Abscheu sorgen. Aus einem Lager aber gibt es Genugtuung darüber zu hören, wie Nordkorea gegen den Studenten vorging.

Es ist natürlich das Lager, das niemand kritisieren darf, wenn er als ein guter, emanzipatorischer Mensch gelten möchte – statt als einer dieser entsetzlichen "Antifeministen".

North Korea Proves Your White Male Privilege Is Not Universal titelt die Huffington Post. In dem Artikel heißt es:

"That’s what the hell he gets. Good for him!" My mother had uttered those words in her typical matter-of-fact tone one morning as she watched the news. "He" was Michael Fay, an 18-year-old from Ohio who had confessed to vandalizing cars in Singapore, and was subsequently sentence to six lashes from a rattan cane. I was in sixth grade and all I could imagine was how horrible the pain would be. My mother was unmoved at the thought, remarking, "He earned that."

I thought about my mother’s words a few days ago while watching video of 21-year-old Otto Warmbier, another man from Ohio who last week was convicted of subversion for stealing a propaganda banner in North Korea, and sentenced to 15 years hard labor. Just as in Fay’s case, I was shocked by the severity of the punishment. I’ve tried to imagine spending a decade and a half performing what the North Korean state deems hard labor and I can’t. But I’m not 11 anymore, and now, my mother’s callous reaction to Micahel Fay’s sentence is my reaction to another young white man who went to an Asian country and violated their laws, and learned that the shield his cis white male identity provides here in America is not teflon abroad.

(...) That kind of reckless gall is an unfortunate side effect of being socialized first as a white boy, and then as a white man in this country. Every economic, academic, legal and social system in this country has for more than three centuries functioned with the implicit purpose of ensuring that white men are the primary benefactors of all privilege. The kind of arrogance bred by that kind of conditioning is pathogenic, causing its host to develop a subconscious yet no less obnoxious perception that the rules do not apply to him, or at least that their application is negotiable.

(...) Warmbier should’ve listened. If he had obeyed North Korea’s laws, he would be home now. (...) And while I don’t blame his parents for pressuring the State Department to negotiate his release, I wonder where they were when their son was planning a trip to the DPRK. Didn’t they impress upon him the hostile climate that awaited him? Didn’t they rear him to respect law and order? Did they not teach him the importance of obeying authority?


Hier wird immerhin wunderbar deutlich, wie aus der Sicht manch einer Feministin eine perfekte Gesellschaft aussehen würde. Es ist kein Wunder, dass vor allem liberal denkende Menschen mit dieser Ideologie ihre Probleme haben. In Nordkorea hingegen dürften weite Teile dieses Textes Gefallen finden.

Tatsächlich zeugt er von einer fast schon psychopathischen ideologischen Verbohrtheit, einer willentlich herbeigeführten Blindheit gegenüber all den vielen Dingen, bei denen Männer eben nicht privilegiert sind. Nehmen wir nur einmal das Thema, um das es hier geht: Körper und Seele vernichtende jahrelange Zwangsarbeit. Diese Maßnahme, aufgrund der zig Millionen Menschen, in erster Linie junge Männer, zu Tode gekommen sind, wird auch heute nicht durchgehend unter der internationalen Arbeits-Gesetzgebung geächtet und verboten. Tatsächlich wird sie für eine einzige Gruppe als legitim erklärt: gesunde erwachsene Männer.

Artikel 11 der heute gültigen International Labour Organization's Convention Concerning Forced or Compulsory Labour besagt, dass Männer im Alter zwischen 18 und 45 Jahren, die körperlich dazu in der Lage sind, zu Zwangsarbeit herangezogen werden dürfen. Nur was Frauen angeht, herrscht hier ein absolutes Verbot. Der Professor für Politikwissenschaft Adam Jones hat sich damit in seinem Buch Gender Inclusive beschäftigt.

Das ist eines der vielen "männlichen Privilegien", von denen Feministinnen niemals sprechen: Männer darf man sich kaputt schuften lassen, Frauen nicht. Ähnliche oft tödliche "Privilegien" für uns Männer sind immer wieder Thema nicht nur meiner Veröffentlichungen, sondern der internationalen Männerbewegung insgesamt. Wenn Feministinnen nicht endlich beginnen, solche Dinge zur Kenntnis zu nehmen, outen sie sich nur noch öfter ungewollt als derart ahnungs- wie mitleidslose Widerlinge wie diese Autorin der Huffington Post.



3. Die Zahl der Selbsttötungen indischer Männer hat inzwischen epidemische Ausmaße erreicht.



4. In Frankreich macht die Hitzewelle Busfahrern schwer zu schaffen – männlichen Busfahrern, denn sie sind gehalten, lange Hosen zu tragen, während ihre Kolleginnen sich in luftige Röcke kleiden dürfen. Gegen diese Form der Diskriminierung gibt es jetzt einen ungewöhnlichen Protest.

Über einen ähnlichen Fall berichtet Spiegel-Online.



5. Die Post. Von Hartmut Wolters, Väteraufbruch für Kinder Köln, erreicht mich folgende Veranstaltungsankündigung:

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des VafK Köln e.V.,

2017 entwickelt sich immer mehr zu einem Jahr, welches in die Geschichte der Väterbewegung eingehen könnte. Der Europarat hat mit der Resolution 2079 gefordert, dass das Wechselmodell in den europäischen Staaten nicht mehr verhindert werden darf. Und auch wenn ich unaufhörlich darauf hinweise, dass wir parteipolitisch und konfessionell unabhängig arbeiten, so müssen wir dennoch Meilensteile aufgreifen. Einen solchen hat nun die FDP gesetzt.

Der Koalitionsvertrag zwischen FDP und CDU liegt nun zur Urabstimmung vor und enthält die Forderung der Europaratresolution. Damit hat die FDP als einzige Partei in Deutschland dafür gekämpft, dass die Resolution auch umgesetzt wird.

Jeder, der die Materie kennt, weiß, dass diese Umsetzung viele Gesetze betrifft, die in der Kompetenz des Bundes liegen. Wie also kann ein Bundesland Vorreiter werden, um auf Landesebene Regelungen einzuführen, die das Wechselmodell befördern? Die FDP lädt am kommenden Freitag um 19 Uhr ein, dies zu erörtern. Männer und Väter, wir sind zum ersten Mal eimgeladen, Politik mitzubestimmen. Deswegen ist dieser Termin eine Pflichtveranstaltung für alle Menschen, die ernsthaft wollen, dass sich die Situation ändert.

Einladung zum Familienpolitischen Abend mit interessanten Gästen aus der Gesellschaft und Politik.

Durch den Abend moderiert Ralph Lorenz, Kandidat der FDP für den Deutschen Bundestag im Rhein-Sieg-Kreis I.

Freitag, den 23.Juni 2017 um 19.00 Uhr, Hotel – Restaurant Kasserolle, Seidenbergstraße 64, 53721 Siegburg – Wolsdorf.

Zu Gast und im Gespräch,

- Franziska Müller-Rech, neu gewählte Landtagsabgeordnete der FDP aus Bonn

- Marc Serafin, Jugendamtsleiter aus Niederkassel

- Tim Walter, aus Hamburg, Gründungsmitglied des Internationalen Rates für die paritätische Doppelresidenz, gemeinnützigen Verein mit Sitz in Bonn.

Die Familie ist die kleinste soziale gemeinsame Einheit einzelner Personen. Was passiert mit den Kindern, wenn Familien durch Trennung und Scheidung auseinanderbrechen? Was ist das Beste für das Kind? Bleiben die Interessen im Gefecht der Auseinandersetzung auf der Strecke?

Die Versorgung und Betreuung von Kindern nach einer Trennung/Scheidung der Eltern bewegt Familien weltweit. Auf europäischer Ebene rückte dieses Thema spätestens mit der Entschließung 2079 der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Anfang Oktober 2015 in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Die Entschließung fordert, die Doppelresidenz zum Regelfall zu machen. Dies bricht mit der Tradition der deutschen Familienrechtspraxis über die vergangenen 40 Jahre und darüber hinaus!

Die Freien Demokraten haben sich dazu entschlossen, die Empfehlungen des Europarates in Deutschland in konkreter Familienpolitik umzusetzen. Die Beschlusslage des Bundestagswahlprogramms der FDP ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Familienpolitik. Sie fordern für den Fall, dass Eltern sich bei einer Trennung nicht einigen können, wo ihre gemeinsamen Kinder in Zukunft leben sollen, die grundsätzliche Annahme, dass das Wechselmodell dem Kindeswohl am besten entspricht.

Wie können wir die damit einhergehenden Änderungen auch in der Praxis gestalten?

Diskutieren Sie mit der jung eingezogenen Landtagsabgeordneten der FDP, Franziska Müller-Rech aus Bonn, Tim Walter aus Hamburg und dem Jugendamtsleiter aus Niederkassel, Herrn Marc Serafin der als Gastreferent ein Impulsreferat vortragen wird, bevor wir dann in einen fruchtbaren Austausch zwischen Politik und Jugendhilfepraxis gehen, an dem wir auch die Gäste gerne beteiligten möchten.

Ralph Lorenz freut sich, alle Interessierten persönlich zu begrüßen: "Mir ist es ein Anliegen, Problemstellungen in den gesellschaftlichen Focus zu bringen. Ich möchte informieren, diskutieren und für Lösungskonzepte werben und diese in die Politik treiben, um Veränderungsprozesse einzuleiten und voranzubringen."

Für Rückfragen und Kontaktaufnahme

Veranstaltender Ortsverband FDP Siegburg: Ingrid Rumland, ingridrumland@netcologne.de, 02241 381944

Ralph Lorenz Moderation: fdp@RalphLorenz.de, 01573 9021770




Ein anderer meiner Leser schreibt mir heute:

Wer in einer zivilisierten, liberalen Gesellschaft benachteiligt ist, darf auf Ausgleich und Unterstützung durch die Gesellschaft hoffen. Dadurch soll es auch benachteiligten Menschen ermöglicht werden, ein zufriedenes Leben zu führen, ohne ständig mit den Nachteilen hadern zu müssen. Der Ausgleich erfolgt durch Bevorzugung auf anderen Gebieten. Daraus resultiert aber auch: Wer darstellen kann, dass es ihm schlechter geht, der hat auch ein moralisches Druckmittel in der Hand, um direkt oder unterschwellig zum eigenen Nutzen Forderungen stellen zu können.

Das macht die Sache mit dem Ausgleich zu einem zweischneidigen Schwert. Opfer möchte sicherlich niemand sein, aber vielleicht kann man davon losgelöst einen Opferstatus erwerben, und der Ausgleich kann – in welcher Form auch immer – fließen. Man könnte das als eine Art "Versicherungsbetrug" sehen, wenn nicht dejenige, der da "etwas haben möchte", zutiefst überzeugt wäre, tatsächlich Opfer zu sein. Und diese Leute sind ein Problem für die Gesellschaft. Denn die Mittel für einen Ausgleich sind stets begrenzt, sei es in finanzieller Form oder in Form von Mitleid. Da ist es nur logisch, dass jeder, der am Opferstatus kratzt oder gar etwas Opferstatus für sich selbst in Anspruch nehmen will, vom Futtertrog weggebissen wird.

Soviel zur Theorie, kommen wir zu den medialen Reaktionen, die die Gründung einer Männerlobby innerhalb der FDP hervorgerufen haben. Das kleinste Übel waren da noch die Gänsefüßchen, in die bestimmte Begriffe gefasst wurden, um so die Nichtanerkennung zu dokumentieren. Ansonsten Häme darüber, dass sich da Männer "zimperlich anstellen" würden. Und warum? Wenn sich zu den vermeintlich "wahren und einzigen" Benachteiligten (Frauen) andere Benachteiligte (Männer) dazugesellen, dadurch gar die eigenen Nachteile relativiert werden, dann mindern sich die Möglichkeiten des moralischen Drucks auf die Gesellschaft und die Felle des Ausgleichs schwimmen zum falschen Ufer.

Die Verhöhung in den Medien soll klar machen, was man als folgsamer Leser/Zuseher vom Vorhaben innerhalb der FDP zu halten hat: Nichts. Das Dogma des stets und alleinig benachteiligten, weiblichen Geschlechts muß unter allen Umständen gestützt werden. Alte und nützliche Gewohnheiten gibt man eben ungern auf. Solche ideologisch verblendeten Leute sind tatsächlich ein Problem, machen sie doch Menschen mit berechtigten Anliegen gerne mundtot.

Erschreckend ist, wie weit die feministische (Opfer-)Ideologie innerhalb des Journalismus noch verbreitet ist. Haben sich Journalisten nicht grundsätzlich auf die Fahnen geschrieben, Mißstände aufzudecken und allen Menschen Gehör zu schenken? Es wird Zeit für eine ideologiefreie Epoche des gegenseitigen Zuhörens und des echten Verständnisses füreinander.




Ein weiterer Leser erlaubt mir, einen Brief hier zu veröffentlichen, den er an die Redaktion des SPD-Parteiblatts "Vorwärts" geschickt hatte:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich darf Sie als Mitglied der SPD auffordern, den Vorwärts nicht länger als Vehikel eines postfaktischen Feminismus zu missbrauchen! Frau Korbik bringt es fertig, alle Fakten außen vor zu lassen, wenn sie sich ziemlich inhaltsleer daran macht, gegen Männerrechtler im allgemeinen und gegen die liberalen Männer der FDP zu polemisieren.

Es wird Zeit, dass dieses postfaktische Geschwätz zum Ende kommt, dass Feminismus und Genderismus angehalten werden, sich an die Fakten zu halten und sich auf der Basis wissenschaftlicher Auseinandersetzung dem Diskurs in Wissenschaft und Gesellschaft zu stellen. Ich stelle fest, dass dies systematisch verweigert wird, ja dass trotz mehrmaliger Aufforderung wissenschaftlicher Kollegen sich die Zunft der universitären Genderisten weigert, das Mindestmaß, nämlich die wissenschaftlichen Grundlagen ihrer Tätigkeit, offenzulegen.

Das was Feminismus und Genderismus versucht an Spaltung zwischen die Geschlechter zu treiben, ist erbärmlich. Es braucht dringend Männer und Frauen, die diese Art gesellschaftlicher Spaltpilz-Betätigung entlarven und bekämpfen. Es werden Gott sei Dank täglich mehr. Es ist und bleibt Aufgabe der SPD, für eine bessere Gesellschaft zu arbeiten, nicht aber für eine bessere feministische Gesellschaft.

Deshalb ist für mich und im übrigen auch für meine Frau und meine beiden Söhne die Vorstellung geradezu absurd, nach der nächsten Wahl eine rot-rot-grüne Koalition zu haben. Drei feministische Parteien in einem Boot - davon eine, die sich ganz offen als feministische Partei bezeichnet - eine wahrhaft irrwitzige Vorstellung! Da könnte unsere Genossin Schwesig mit einer eigenen Partei antreten, deren Name "Team Gina Lisa" ja schon geboren wäre.

Dabei wären so viele sozialdemokratische Themen anzupacken, was aber nicht passiert, weil große Teile der Partei sich selbstbeschäftigend im Garten des Feminismus tummeln und ansonsten die Arbeit verweigern! Wir für unseren Teil bevorzugen, das sei hier noch angemerkt, die Beibehaltung der Rechtstaatlichkeit (wie in anderen Zusammenhängen übrigens auch!). Die strikte Beachtung dieses Prinzips ist übrigens eine gute Grundlage für Gerechtigkeit und damit impliziert für Gleichberechtigung. Insofern ist in einer pluralistischen Gesellschaft sowohl die Anwesenheit von Männerrechtlern wie auch die von Frauenrechtlern erlaubt. Im besten Fall sollte zwischen beiden ein auf Fakten basierender Diskurs möglich sein. Ob dies aber mit Korbik, Oestreich und Co. möglich ist? Hier steht ein übergroßes Fragezeichen!

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