Danke FDP! Nordrhein-Westfalen macht Männerpolitik – Weitere News vom 16. Juni 2017
1. Heide Oestreichs missgünstiger "taz"-Artikel, dem zufolge die FDP und eine progressive Männerpolitik nun wirklich nicht zusammen gingen, ist gerade erst ein paar Tage alt, da werden mit dem Koalitionsvertrag, den die nordrhein-westfälischen Liberalen mit der CDU abschlossen und heute der Öffentlichkeit vorstellten, erstmals maskulistische Forderungen Regierungspolitik auf Landesebene.
So heißt es in dem Vertrag zum Thema Gesundheit:
Eine stärkere Berücksichtigung von Geschlechteraspekten soll in allen Versorgungsbereichen unterstützt werden: von der Prävention über die Diagnostik und Therapie bis zur Rehabilitation und Pflege. Dazu zählen auch spezifische Angebote zur Förderung der Männergesundheit. Die Ausrichtung des Kompetenzzentrums "Frauen und Gesundheit" wollen wir in diesem Sinne einer geschlechtergerechten Gesundheit erweitern.
Und zum Thema Gewaltschutz lesen wir in dem Koalitionsvertrag folgendes:
Auch Jungen und Männer können Opfer von Gewalt werden. Im Rahmen der Planung zum spezialisierten Hilfeleistungssystem wird daher auch der Bedarf an Akutschutzplätzen für von Gewalt betroffene Jungen und Männer berücksichtigt.
Es wird eine "Landeskoordinierungsstelle zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Männer und zur Stärkung des Opferschutzes" eingerichtet. (...) Die Landeskoordinierungsstelle fungiert zugleich als Bindeglied zu den in Nordrhein-Westfalen ansässigen Interventionsstellen bei häuslicher Gewalt, die durch ihren pro-aktiven Ansatz zeitnah nach einem Polizeieinsatz den betroffenen Opfern ein Beratungsangebot unterbreiten.
Der Landesaktionsplan "Gewalt gegen Mädchen und Frauen" wird fortgeführt. Es wird ein Landesaktionsplan "Gewalt gegen Jungen, Männer und LSBTTI" entwickelt.
Um mit Heide Oestreich zu sprechen: "Haha, die FDP macht Männerpolitik!"
Wie unter anderem MANNdat vor einigen Monaten berichtete, waren in der vorangegangenen Legislaturperiode sämtliche Vorstöße der FDP in Sachen Männergesundheit von den rot-grünen Parteien abgeschmettert worden.
2. In Großbritannien erleidet der feministische "Guardian" einen erheblichen Leserschwund. So hat sich in den vergangenen zwölf Jahren die verkaufte Auflage von 380.000 auf 160.000 mehr als halbiert. Das starke Online-Standing des Blattes nutzt ihm nur bedingt: Denn Online-Beiträge entlohnen die Leser mit freiwilligen Zahlungen, die nicht ausreichen, um die Zeitung in die Gewinnzone zu führen. Stattdessen hatte der "Guardian" im vorletzten Geschäftsjahr einen Verlust von 62,6 Millionen Pfund zu verzeichnen. Um einen Bankrott abzuwenden, musste das Blatt viele Mitarbeiter entlassen und sein Format drastisch beschneiden.
3.
Zu einem aufsehenerregenden Urteil gelangte heute das Wiener Verwaltungsgericht. Die Bäckereikette "Der Mann" hat sich unwiderruflich den Anti-Diskriminierungsrichtlinien der EU zu beugen und muss fortan unter dem Namen "Der/Die Mensch*In_nen" firmieren.
"Das Unternehmen leiste mit seiner offensiv-patriarchalischen Namensgebung und der glorifizierenden Präsentation phallusartigen Gebäcks, wie Kornspitz, Baguettes und Salzstangerln in beleuchteten Glasvitrinen, einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Sexualisierung des öffentlichen Raumes", heißt es in der Urteilsbegründung.
Hier geht es weiter mit der Satire.
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