Donnerstag, Juni 08, 2017

"Ich liebe mich bis an mein Lebensende" – News vom 8. Juni 2017

1. Ist es ein feministisches Statement, sich selbst zu heiraten? Meines Erachtens gibt es kaum eine Handlung, die den Stand des Feminismus im Jahr 2017 besser charakterisiert. "Die Zeit" allerdings ist skeptisch: "Indem man sich selbst heiratet, lässt man sich vom Patriarchat vereinnahmen."



2. Ministerin von der Leyen sprach unlängst von "abstoßenden und widerwärtigen" sexistischen Übergriffen bei der Bundeswehr. Damit war sie offenbar allzu forsch:

Sechs Soldaten wurden strafversetzt, der Referatsleiter Innere Führung im Ministerium abgesetzt. Nun stellt sich heraus: Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hechingen ist die "Sachlage verkürzt dargestellt", etliches hat sich nicht so zugetragen, die Abgeordneten im Verteidigungsausschuss aber erfuhren nichts von entlastenden internen Ermittlungsergebnissen.


Mehrere Medien berichten, darunter der Focus:

In einer Presseerklärung teilte die Staatsanwalt vor kurzem mit, dass die "sorgfältigen Ermittlungen" der Bundeswehr "keine Anhaltspunkte" ergeben hätten, dass Lehrgangsteilnehmer im Rahmen der Kampfsanitäterausbildung zu sexuellen Handlungen genötigt worden seien.


Noch vernichtender für die Ministerin ist ein Artikel in der "Welt":

Mit Vorliebe schildert von der Leyen Details der in der Kaserne gelehrten Praktiken wie das "Abtasten des unbekleideten Genitalbereichs mit nicht behandschuhter Hand und anschließender Geruchsprobe" oder das "Öffnen der Gesäßbacken zur Inspizierung des Afters". Sie beklagt erniedrigende Ausbildungspraktiken, Diskriminierung, Mobbing und Demütigungen. Schließlich baut die Ärztin von der Leyen die ganz große juristische Fallhöhe auf, nämlich einen Verstoß gegen Artikel 1 des Grundgesetzes: "Das Prinzip, dass die Würde von Menschen unantastbar ist, wurde nicht mehr durchgehalten."


Entsetzlich, aber in einem patriarchalen Männerbund wie der Bundeswehr nicht anders zu erwarten? Nun ja:

Das Ergebnis des Ersten Staatsanwalts in der Ermittlungsabteilung II, Dezernat 22: "Tatbestände von Strafvorschriften gegen die sexuelle Selbstbestimmung oder nach sonstigen Strafvorschriften wurden nicht verwirklicht." Die Vorermittlungen wurden eingestellt.


Obwohl diese Erkenntnisse seit dem 8. Februar vorlagen, landeten "vor allem Details, die von der Leyens Sodom-und-Gomorra-Erzählung stützten, regelmäßig in der Öffentlichkeit."

Unschuldsvermutung und Wahrheitssuche können dabei auf der Strecke bleiben. Und die Fakten auch. Denn tatsächlich haben die Anschuldigungen einer Soldatin, auf die von der Leyen ihre Schilderungen vornehmlich stützte, den juristischen Nachprüfungen nicht standgehalten. Lehrgangsteilnehmer, die sich nackt ausziehen mussten und dabei gefilmt wurden? Gab es laut Bericht der Staatsanwaltschaft nicht. Das Einführen von Tamponade in den After? Wurde nicht praktiziert. Frauen erotisch tanzend an einer Pole-Dance-Stange, betatscht von Vorgesetzten? Dafür fand sich kein Nachweis.

(...) Mehr noch: Bei der Ausbildung ging es laut Staatsanwaltschaft sogar überwiegend rücksichtsvoll zu. So habe es Übungen meist mit "gleichgeschlechtlichen Ausbildungspaaren" gegeben. Den weiblichen Teilnehmerinnen sei empfohlen worden, doppelte Unterwäsche zu tragen und die Untersuchungen zwischen den Textilien durchzuführen. Und beim Einführen von Thermometern in den After hätten sich die Teilnehmer mit dem Gesäß Richtung Wand legen können.


Ministerin von der Leyen scheint sich hier an Kabinettskollegin Schwesig orientiert und Falschbeschuldigungen hemmungslos unterstützt zu haben, um sich selbst als Kämpferin gegen Sexismus und sexuelle Übergriffe zu inszenieren.

Die Folgen haben wie so häufig Mitglieder des "Unterdrückergeschlechts" zu tragen:

Soldaten berichten, dass sie in Pfullendorf von Bürgern als "Vergewaltiger" angepöbelt werden.


Ach? Ich dachte, wir leben in einer "Rape Culture", die sogar echte sexuelle Gewalt unbekümmert hinnimmt? Das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Wir leben in einer Kultur der Vorverurteilung und der Hysterie.



3. Bei der Internet-Hosting-Plattform GitHub plante man eine Konferenz, deren Teilnehmer durch ein Procedere ausgewählt wurden, bei dem das Geschlecht der Kandidaten unsichtbar gemacht wurde. Die Entscheider wussten also nicht, ob sie eine Frau oder einen Mann auswählten. Das Resultat: Es blieben nur Männer als Teilnehmer übrig. Prompt gingen Feministinnen empört auf die Barrikaden. Die Konferenz muss nun verschoben werden, bis ein Quotensystem eingerichtet worden ist, das ermöglicht, dass man zwar nicht die besten Leute zur Verfügung hat, aber dafür beide Geschlechter ausgewogen repräsentiert sind.

Näheres erfährt man hier.



4. Nachdem die Feministin Laci Green mit einem Kritiker der Social Justice Warriors angebändelt hatte, haben eben diese SJWs jetzt ein Dossier erstellt, das Green zur Unperson machen soll:

The dossier contains around a hundred complaints about Laci Green, based on statements and videos she made over the years—many of which are taken out of context or interpreted through the lens of outrage. Complaints include links to even more complaints written by users across Tumblr, where Laci Green is judged and found guilty of everything from "fat shaming," "transphobia," and "cis-sexism," to "identity policing." Even her apologies over some of the things she was called out for are deemed "pathetic." Green previously received death threats for using the word "tranny" in a 2009 video.

The dossier isn’t the only thing to dog Green, who revealed yesterday that she was doxed by someone she believed she could trust. "Shoutout to whichever SJW asshole leaked my private info on Facebook and sent a torrent of people to harass me and my family for ‘colonizing,’" stated Green on Twitter.


Die Kämpfer für das Gute machen wieder einmal unmissverständlich klar, dass Abweichler auf keinen Fall geduldet werden. Laci Green allerdings lässt sich bislang nicht einschüchtern:

Green refuses to be silent, and redoubled her efforts in speaking out against social justice orthodoxy today. She expressed that feminists’ tendency to declare any sort of dissent as "harm" came at the expense of trauma survivors.




5. Nach feministischem Druck verbietet Madrid "Manspreading" in Bussen. In den sozialen Netzwerken kritisieren mehrere Spanier diese Regelung als sexistisch.

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