Pille für Männer, Grüne, Wechselmodell – News vom 1. Mai 2017
1. Passend zur "Osterhöschen"-Hysterie, die Genderama analysierte, berichtet die Berliner Morgenpost:
Kürzlich versendete eine Aufgebrachte das Bild einer lückenlos bekleideten Flugbegleiterin. Um für die Dienste der Fluggesellschaft zu werben, lächelte die Mitarbeiterin kokett. Klarer Fall von Sexismus, fand die Abschickerin. Letztlich ist es erleichternd, dass diesen Empörten keine Panzerarmeen oder iranischen Staatsapparate zur Verfügung stehen.
2. Nachdem Forschungen an einer "Pille für Männer" wegen der Nebenwirkungen abgebrochen worden mussten, gab es aus der feministischen Ecke Spott und Empörung: Die geknechteten Frauen müssten sich STÄNDIG mit übelsten Nebenwirkungen der Pille herumschlagen, während sich die wehleidigen Herren der Schöpfung schon wegen Dinge wie "Akne" zurückzögen und damit überdeutlich zeigten, dass sie zu bequem waren, sich ebenfalls um Fragen der Verhütung zu kümmern. Männer machten mal wieder schlapp, und Wissenschaftler seien nicht bereit, ihnen dieselben Belastungen zuzumuten wie dem weiblichen Geschlecht.
Jetzt hat Die Zeit überprüft, ob diese Klage berechtigt ist. Waren die männlichen Versuchspersonen tatsächlich Weicheier? Dabei stellt sich folgendes heraus:
Neben den leichteren Nebenwirkungen wie Akne, gesteigerter Libido oder Schmerzen von der Spritze, kam es unter den Männern, denen das Mittel gespritzt wurde, zu einer Reihe affektiver Störungen. Michael Zitzmann, Professor für Andrologie in Münster und einer der Studienleiter, musste einige Patienten deshalb sogar in die Psychiatrie einweisen: "Das ging so nicht mehr. Ungefähr zehn Prozent der Männer ging es wirklich schlecht unter der Hormonspritze, viele waren förmlich wesensverändert." In Europa beobachteten er und seine Kollegen Antriebsarmut, in Australien Depressionen. In Indonesien seien sogar Männer infolge der Hormonspritze aggressiv und gegenüber ihren Frauen gewalttätig geworden.
(...) All das zeigt: Die Pille hat für Frauen zwar ernstzunehmende Nebenwirkungen, aber unter Männern, die Hormone nehmen, sind diese noch häufiger und eventuell tatsächlich heftiger – jedenfalls bei den Mitteln, die bisher getestet wurden. Dass die Studie der WHO abgebrochen wurde, ist deshalb (...) keine Farce, sondern medizinisch richtig.
3. In der Debatte darüber, warum die Grünen beim Wähler derart gewaltig abstürzen, nennt Don Alphonso in der FAZ etwa jenen Moment,
als der Grünen-Abgeordnete Volker Beck seine feministische Mitarbeiterin Charlotte Obermeier lobte, weil sie mit einem Shitstorm für das Ende der Beschäftigung einer Autorin gesorgt hatte. Es war ein vollkommen nichtiger Anlass: Die Autorin hatte in einer Provinzzeitung lediglich ambivalent auf die Frage eines Lesers geantwortet, ob seine Töchter Blumenmädchen bei einer gleichgeschlechtlichen Hochzeit sein sollten. Obermeier hat ohne Hemmungen geholfen, einem Menschen, von dem sie nur einen belanglosen Beitrag kannten, den Mob auf den Hals zu hetzen und persönlich fertig zu machen. Volker Becks Büroleiter Sebastian Brux war später bei der Jagd auf Ronja von Rönne dabei. Der grinsende Beck steht für mich in einer Reihe mit dem grinsenden Strauss und dem grinsenden Streibl, die ihre vom Staat bezahlten Leute losgeschickt haben, um mich für die Wahrnehmung meines Rechts auf friedliches Demonstrieren jagen zu lassen.
4. Der Politologe Mark Smith beschäftigt sich mit der Rhetorik der "taz", der zufolge die Tatsache, dass der hohe Männeranteil unter Verbrechern nicht thematisiert werden, einen Beweis für die Männerherrschaft darstelle:
Werden andere Faktoren breit in der Öffentlichkeit diskutiert, die prädisponierend für häufigere Kriminalität sind? Beispielsweise Schicht/Klasse/Milieu oder Alter, Wohnort, ungünstige Familienkonstellationen, Armut, Arbeitslosigkeit, alltägliche oder schulische Überforderung etc? Vermutlich ebenfalls nicht! Es heißt ja ebenfalls nirgends: "Unterschicht raus aus Deutschland!" oder "Jugendliche raus!" etc. Die taz-Redakteurin MAIKE BRÜLLS stellt demzufolge eine falsche Dichotomie auf. Nicht die Thematisierung bzw. die Nicht-Thematisierung der Kategorien Geschlecht vs. Nationalität ("Zuwanderer") sollten folglich hellhörig machen, sondern die Thematisierung bzw. Nicht-Thematisierung von Geschlecht, Alter, Wohnort, Schicht etc. vs. Nationalität ("Zuwanderer"). Spannend finde ich nun wieder, dass die taz-Redakteurin eine verkürzte Dichotomie aufstellt und sie bloß das Geschlecht als weitere Kategorie ins Spiel bringt. Und hier kann man sich dann die Frage stellen, ob es MAIKE BRÜLLS von der taz tatsächlich um die Sache geht (Prävention hinsichtlich Kriminalität) oder ob das Einbringen des Faktors Geschlecht nicht primär ideologisch motiviert ist, um, wie wir nachfolgend noch sehen werden, die Stilisierung des Feinbilds Mann mittels erhöhter Kriminalitätsbelastung zu instrumentalisieren?!
5.
Geht es nach der FDP wird das Wechselmodell kommen. In den sozialen Medien wird der Aufstand geprobt. Wäre ich Mirna Funk, würde ich das in einem Edition-F- Interview so beschreiben: "Deswegen bäumen sich ja auch die alleinerziehenden Mütter gerade noch mal auf. Wie ein Tier kurz vorm Tod. Sie spüren sehr wohl, dass die Zeit für sie gekommen ist."
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6. Ein Leser hat mich gebeten, darauf hinzuweisen, dass das Augsburger Puppentheatermuseum "die Kiste" Väter mit ihren Kindern am Sonntag, dem 7. Mai 2017 um 10.15 Uhr zu einer Führung durch das Museum einlädt. Hintergrund dafür ist, dass die Vätertage (vom 5. bis 15. Mai 2017) dieses Jahr erstmals nicht nur in München stattfinden, sondern auch in Augsburg.
7. Der australische Daily Telegraph beschäftigt sich mit immer fragwürdigeren Argumentationen der New York Times.
8. Zuletzt geht der Blick wieder einmal nach Indien. Dort fordern hunderte von Männerrechtlern in friedlichen Protesten eine geschlechtsneutrale Gesetzgebung und ein eigenes Ministerium.
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