Mittwoch, April 26, 2017

Angela Merkel kommt ins Stottern: "Sind Sie eine Feministin?" – News vom 26. April 2017

1.
Diese Frage einer Moderatorin bei der W20-Frauenkonferenz brachte die Bundeskanzlerin hörbar aus dem Konzept. Sie setzte an, geriet ins Stocken, brach ab. Dann rang sie sich doch zu einer Antwort durch.


"Die Welt" berichtet, was die Bundeskanzlerin auf die Frage, ob sie eine Feministin sei, geantwortet hat – nach einigem Stottern, das gar nicht nötig gewesen wäre: Denn bei dem Gipfeltreffen sprach sie sich sehr deutlich etwa für die Frauenquote in Unternehmen aus. Donald Trumps Tochter Ivanka und IWF-Chefin Christine Lagarde, mit Merkel auf dem Podium, bezeichneten sich ganz offen als Feministin. (Und wie nennt man eine Gesellschaft, in der die Herrschftsclique der feministischen Ideologie anhängt? Genau: Frauen unterdrückendes Patriarchat.)

Mehrere Zeitungen berichten allerdings eine weitere bemerkenswerte Äußerung, die auf dem Gipfel getätigt wurde:

Es sei auch sehr schwierig, Frauen zu motivieren, sagt Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Trumpf GmbH. "Wir müssen die Frauen zwingen, Führungspositionen zu nehmen", sagt sie mit Erfahrung aus der Praxis. Es liege nicht nur an den Umständen.


Diese Logik, der zufolge man Frauen dazu zwingen muss, sich so zu verhalten, wie es die feministische Ideologie von ihnen verlangt, kennen wir schon von anderen Anhängerinnen dieser Ideologie. Recht bekannt ist beispielsweise folgendes Statement Simone de Beauvoirs: "Keine Frau sollte das Recht haben, zu Hause zu bleiben und die Kinder großzuziehen. Die Gesellschaft sollte völlig anders sein. Frauen sollten diese Wahl nicht haben, und zwar genau deshalb, weil, wenn es eine solche Möglichkeit gibt, zu viele Frauen sich dafür entscheiden würden."

Man kann sich der Feststellung kaum entziehen, dass der Feminismus mit all seinen Elementen die Nachfolge des real existierenden Sozialismus angetreten hat: die Vorstellung, dass man Menschen zu ihrem Glück zwingen müsse, die Ausrichtung der gesamten Gesellschaft auf diese Ideologie, die staatlich geleitete Umverteilung von Geldern, die faktische Gleichschaltung großer Teile der Leitmedien, der totalitäre Umgang mit Kritikern und Dissidenten und manches andere mehr. Auch dass sämtliche im Bundestag sitzende Parteien feministisch ausgerichtet sind – zwischen Angela Merkel und ihrem Herausforderer Martin Schulz besteht bei diesem Thema ja keinerlei Kontroverse –, erinnert an die gute alte Blockflöten-Zeit der DDR.



2. Apropos: Eine beliebte feministische These lautete, dass viele Frauen sich nicht etwa deshalb Vollzeitarbeit entziehen, weil sie sich das mit einem männlichen Partner als Ernährer schlicht leisten können, sondern weil sie durch die Betreuung ihrer Kinder daran gehindert würden. Prompt wurden von staatlicher Seite Ganztagsschulen eingerichtet, die die armen Frauen entlasten sollten. Hat das nun zu vermehrter weiblicher Vollzeitarbeit geführt? Na raten Sie mal.

Individuen dahin zu steuern, wo sie die Machthaber gerne hätten, scheint mehrheitlich nur bei Journalisten, Politikern und Studenten zu funktionieren.



3. Wie es aussieht, wenn man Menschen frei darüber entscheiden lässt, ob sie eine bestimmte Weltsicht annehmen möchten oder nicht, zeigte sich zuletzt beim Einbruch der Verkaufszahlen von Marvel-Comics und aktuell im Spielwarenbereich: Die Diversity-Barbie wird nicht gekauft. Herrgöttin, kann man die Leute nicht irgendwie ... zwingen?



4. Gestern war der internationale Tag der Eltern-Kind-Entfremdung, was die meisten Leitmedien geflisstentlich ignorierten: Schließlich gehört er nicht zu den vielen feministischen Jubeltagen vom Frauentag bis zum Equal-Pay-Day, für die im Patriarchat ein riesiges Medien-Bohei verpflichtend ist. Ausgerechnet die "Bild"-Zeitung allerdings hat das gestrige Datum und das Leiden der Väter zum Thema eines Artikels mit ganz konkretem Ratgeber-Ansatz gemacht: Was sind meine Umgangsrechte?



5. Das ist kein Witz! Die UN wählt Saudi Arabien in die Kommission für Frauenrechte titeln die "Netzfrauen", und weil die "Netzfrauen" die zuverlässigste Quelle für Clickbait und Fake News sind, schwappt seitdem eine neue Welle der Empörung und Hysterie durch Facebook. Warum glauben etliche Mitglieder des weiblichen Geschlechts eigentlich ALLES, solange es nur den Unterdrückungs-Mythos stützt? Das Bildblog klärt auf, was tatsächlich Sache ist.



6. Schwarze Bürgerrechtler, die sich für Gleichberechtigung engagierten, wurden von Rassisten als "angry black men" diskreditiert. Aktuell geschieht weißen Männern mit der Keule "angry white men" dasselbe. Lucas Schoppe hat sich anhand des männerfeindlichen Demagogen Michael Kimmel, der diese Keule erfunden hat, genauer angeschaut, wie hier die Klischees eines rechten Populismus wiederholt werden:

Wie aber soll eine demokratische Linke Perspektiven gegen politische Gegner wie Trump, die Front National oder die AfD entwickeln, wenn sie deren Ressentiments schlicht übernimmt, sie lediglich umwertet und sie dann ausgerechnet gegen eben die Menschen richtet, die einmal Träger linker Politik waren?

Wenn eine seriöse Wochenzeitung wie Die Zeit Todeswünsche gegen alte weiße Männer als Clickbait veröffentlicht und wenn sie damit den Eindruck erweckt, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sei eigentlich ganz in Ordnung, sobald sie sich nur gegen die richtigen Gruppen richte – dann ist das kein Missbrauch von Kimmels Text, sondern sein konsequenter Gebrauch.

(...) Warum aber veröffentlicht die Bundeszentrale für politische Bildung [Michael Kimmels] Text? Warum nicht lieber ein Buch wie, zum Beispiel, das so viel sorgfältiger recherchierte und so viel weniger feindselig geschriebene Plädoyer für eine linke Männerpolitik von Arne Hoffmann?

Das werde ich in dieser Woche dort einmal nachfragen.


Ich bin gespannt auf die Antwort.



7. In einem Gastbeitrag für RP-Online warnt der Düsseldorfer Psychotherapeut Matthias Franz vor den verheerenden gesundheitlichen Folgen, die Genitalverstümmelung auch bei Jungen und Männern haben kann: Beschneidung ist ein Akt der Gewalt. (Trotzdem gab es auch dafür in Deutschland natürlich überparteilichen Konsens, da sich diese Gewalt nur gegen Jungen und Männer richtet.)



8. "Die Welt" berichtet über einige Hintergründe von Hillary Clintons Scheitern – Hintergründe, die erstaunlich wenig mit "Frauenhass" zu tun haben: Wie Obama Clinton zwang, bei Trump anzurufen.



9. Der Blogger "Graublau" setzt seine Kritik an Genderkritik, hinter der sich nichts anderes als religiöser Fundamentalismus verbirgt, fort. Genau so etwas macht es dem Gender-Lager leicht, auch wesentlich fundiertere Kritik in Bausch und Bogen mit zu verurteilen.



10. Bei meiner täglichen Lektüre der "Firefighting News" bin ich auf eine interessante Meldung gestoßen: Ein australischer Feuerwehrmann hat kürzlich wegen Männerdiskriminierung geklagt.

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