Freitag, April 21, 2017

Männerhaus, Grüne, Menschenhandel – News vom 21. April 2017

1. Das Männerhaus in Osterode schließt im Mai. Bis dahin bestand es lediglich drei Jahre. Ähnlich wie bei der Gewaltschutzwohnung in Thüringen und anders als bei den 400 Frauenhäusern der Republik liegt der Grund hier in mangelnder staatlicher Unterstützung.

Der zuständige Kreisausschuss für Personal und Gleichstellung zweifelt offenbar am Konzept der Einrichtung. Männer seien als Opfer häuslicher Gewalt nicht so schutzbedürftig wie Frauen in ähnlicher Lage, hieß es aus dem Kreisausschuss.


Irritierend allerdings ist auch, dass sogar der Leiter dieses Männerhauses, Ralf Milnikel, ein Mitglied des Männerberatungsnetzwerks, entgegen der vorliegenden Forschung erklärt, Gewalt gegen Männer sei meist psychischer Natur. So ungefähr würde ich argumentieren, wenn ich sicherstellen möchte, dass meinem Männerhaus Zuwendung aus öffentlicher Hand versagt bleibt.

Dieter Thriene (CDU), Vorsitzender des zuständigen Kreisausschusses, kritisierte übrigens, dass auch Flüchtlinge in dem Männerhaus Hilfe bekommen und bezeichnete das als "schwer nachzuvollziehen".



2. Immer fraglicher wird, ob es die Grünen bei der Bundestagswahl im September noch über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen werden – was für eine Partei, die nicht nur in der Geschlechterdebatte allein ihre Position als die richtige erklärt, hochironisch ist. Die Welt berichtet:

Die Grünen (...) kommen nur noch auf sechs Prozent, wie zwei am Mittwoch veröffentlichte Umfragen ergeben. Wie beim "Stern"-RTL-Wahltrend hervorgeht, den das Meinungsforschungsinstitut Forsa erhebt, ist es sogar der schlechteste Wert seit August 2002. Einer Insa/YouGov-Befragung für die "Bild"-Zeitung zufolge liegen sie damit sogar noch hinter der FDP, die auf 6,5 Prozent kommt.




3. #Aufschrei der Woche: Eine Wäschefirma bewirbt Höschen für Frauen, und ein Shitstorm bricht aus, bei dem sich zwei Kritiker durch das Reklamefoto sogar an "Menschenhandel" erinnert fühlen. Die Psychotherapeutin Nadja Hermann kommentiert diese Debatte in ihrem Beitrag "Bodyshaming für das Gute".



4. Jungen Männern in den USA geht es immer schlechter:

"In 1975, only 25 percent of men aged 25 to 34 had incomes of less than $30,000 per year. By 2016, that share rose to 41 percent of young men," according to the report.




5. Der Mann, der mit einem gefaketen Artikel aufdeckte, dass die Huffington Post sexistischen und rassistischen Dreck veröffentlicht, solange er nur als "feministisch" etikettiert ist, hat jetzt seinen Job verloren, nachdem es der Huffington Post gelungen war, ihn bei seinem Arbeitgeber aufzuspüren:

Roodt admitted his role in the hoax when confronted by HuffPost reporters and was forced to submit his resignation from his job at the CDE (the resignation was accepted). The organization stated: "This kind of activity contradicts everything we stand for, is completely contrary to CDE’s media policy and our ethos as an organization."

(...) Roodt told the publication that he sought to prove a point about the lack of fact-checking in South African journalism. "I thought, would it work? And it worked. In hindsight I wouldn’t have done it, I didn’t think it would get this big," he said.

(...) Curiously, the Huffington Post’s exposé of Roodt delved deep into his entire history as a person, including his educational credentials, work records, personal hobbies (he likes Star Trek), and online activities. Hell hath no fury like a journalist scorned.


Vor dem Hintergrund solcher Geschehnisse wird offensichtlich, warum mich die Zuschriften von Lesern, die den Hurra-Feminismus in Politik und Medien hinterfragen, meist nur mit der Bitte erreichen, ihren Namen nicht zu veröffentlichen. Man kritisiert dieses herrschende System nicht ungestraft. Und schon gar nicht macht man deutlich, dass die Versuche, "Fake News" allein den bösen Internet-Publizisten in die Schuhe zu schieben, nichts weiter als Propaganda einer selbsterklärten Herrschaftselite gegen die von ihnen regierte Bevölkerung ist.



6. In Australien genügt noch immer eine Handvoll von Ideologen, um ein Kino dazu zu bringen, die geplante Vorführung der Männerrechtler-Doku "The Red Pill" abzusagen:

Fewer than 20 online crusaders had signed a petition against Dendy Cinemas’ proposed screening of men’s issues documentary The Red Pill before the chain cancelled the show.


Jetzt müssen kleinere Kinos einspringen:

Avoca Beach cinema proprietor Norman Hunter agreed to show the film at his NSW central coast theatre after watching it with his wife. Mr Hunter said although their ­cinema was strongly dedicated to celebrating International Women’s Day and previously had shown films dealing with women’s issues, the documentary was a conversation starter for important issues such as the male suicide rate.

"Obviously there are very significant issues in our society pertaining to men and those things need to be openly dis­cussed," he said, adding people should see the movie before criticising. "Are we not a nation which believes in freedom of speech?"

He said the film did not contain subversive ideas; simply facts and figures that it was prepared to address.


Der letzte Satz ist allerdings auch etwas schräg: Wäre es gerechtfertigt, einen Film nicht zu zeigen, wenn er tatsächlich "subversive Gedanken" enthält? Darf man "The Red Pill" nur aufführen, weil der Film verhältnismäßig harmlos ist?

Matilda Bawden has arranged a screening in Adelaide after hearing about the film on social media. She said the filmmaker Cassie Jaye’s learning about male inequality was the same journey she went on as a social worker 30 years ago.

She said she was unaware of any backlash against the film in Adelaide: "The scales are coming off people’s eyes and maybe Adelaide is ready for (the debate)".




7. Häufig argumentieren Feminismuskritiker nach dem Motto, der aktuelle Feminismus der "dritten Welle" sei wirklich bedenklich, aber die früheren Phasen seien einwandfrei gewesen. Über all den feministischen Irrsinn ab den siebziger Jahren mit Terroristinnen wie jenen der "Roten Zora" und Phantasien, die Männer zum Großteil auszurotten, haben ich und andere allerdings auch schon einiges Ernüchterndes geschrieben. Für viele bleibt dann der Feminismus vor hundert Jahren zur Idealisierung und Verklärung übrig, weil wegen der zeitlichen Distanz viele kaum etwas anderes darüber wissen, als dass diese Frauen sich das Wahlrecht erkämpft hätten, woran natürlich nur vereinzelte Zausel etwas Schlechtes finden können. Manch einer allerdings schaut genauer hin und schreibt dann Artikel wie diesen: "Top 10 Reasons The Suffragettes Were Actually Terrorists".

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