Montag, April 11, 2016

Vermischtes vom 11. April 2016

1. In den drei sächsischen Großstädten Leipzig, Chemnitz und Dresden soll jeweils ein Schutzhaus entstehen, in dem von häuslicher Gewalt betroffene Männer Zuflucht finden.

Vergangenes Jahr hatten in Nordrhein-Westfalen die SPD, die Grünen und die Piraten gemeinsam einen entsprechenden Vorstoß abgeblockt, der von der FDP in Zusammenarbeit mit Dr. Andreas Kraußer von MANNdat und mir selbst unternommen worden war.



2. Der STERN berichtet mehrere Jahre nach der extrem einseitig geführten #Aufschrei-Debatte über sexuelle Belästigung, wie es aussieht, wenn Frauen am Arbeitsplatz grapschen. Der Artikel Gernot Krampers gibt eine Debatte auf dem Online-Diskussionsportal Reddit wieder. (Nachtrag: Einer meiner Leser berichtet, dass die verlinkte STERN-Website versucht habe, auf seinem PC Software zu installieren und ihn auf eine andere Seite umzuleiten. Ich kenne mich mit sowas nicht aus und gebe das nur wieder.)



3. Die FDP Bayern hat gestern als erste Partei in Deutschland das Wechselmodell als priorisierten Standard nach Trennung/Scheidung beschlossen. In dem verabschiedeten Antragstext heißt es:

Kinder haben grundsätzlich das Recht auf Betreuung durch beide Eltern – dies gilt insbesondere auch für den Fall einer Trennung der Eltern. Daher fordern wir die gesetzliche Verankerung der Paritätischen Doppelresidenz (Wechselmodell) als Regelfall, der in der Praxis bevorzugt zu berücksichtigen ist, wenn dies im Einzelfall nicht dem Kindeswohl widerspricht.


Da mir diese Information intern zugegangen ist, gibt es diesmal keinen Link.



4. Weil sich bei einem Flug von Rom nach London eine Frau mit ihm an Bord unsicher fühlte, wurde ein britischer DJ aus der Maschine eskortiert. Das Konzept des Safe Space setzt sich immer weiter durch.



5. Die Neue Zürcher Zeitung erörtert, warum die AfD auf Männer besonders anziehend wirken könnte:

Hier die letztlich typisch weibliche Hypermoral der Willkommenskultur, dort die AfD, welcher Marc Jongen mit seinem Lobpreis des Thymos eine männliche Tugendlehre verpassen will. Man mag es albern finden, die Wahlerfolge der AfD geschlechtlich zu deuten. Doch die Alternative, welche diese – ironischerweise von einer Frau geführte – Partei Deutschland bieten will, verdankt ihre Zugkraft auch der Dissidenz zu einer postheroischen, metrosexuellen, kurzum: zu einer feminisierten Gesellschaft.




6. Das Verbot der Prostitution in Frankreich treibt viele Prostituierte in die Schweiz. Der Extremismusforscher Professor Cas Mudde betrachtet das von Alice Schwarzer befürwortete "nordische Modell", an dem sich dieses Verbot orientiert, als "paternalistischen Fehlschluss":

The so-called "Nordic Model" is a return to the darkest periods of left-wing paternalism, in which self-professed progressives fight for middle class utopias at the expense of the socially weak. In classic fashion the opinions of the ‘protected’ are either ignored or dismissed by the ‘protectors’. Sex workers, who in large majority oppose the criminalization of people who buy sex (...), are stripped of their agency, reduced to "victims" of the "sex industry" who suffer from "false consciousness."

In the words of The Guardian editorial: "The social and economic circumstances in which a woman sees sex work as the best available option represents, in itself, an environment of coercion." Sure, this undoubtedly applies to many, perhaps even most, sex workers - who, incidentally, are not all women! But it also applies to many other professions. Few people move to the oil fields of North Dakota because they love the dirty hard work and long remote winters. And many if not most, people enlist in the military, particularly in countries that are often involved in military conflicts (like the UK and US), because of a lack of social and economic alternatives. Moreover, soldiers can not only loose their lives, they also run a heightened risk of being raped!

(...) As research shows, it is only when sex work is decriminalized that the life of sex workers improve. And that should be the prime objective for all, including those truly concerned with the "victims" of the "sex industry."




7. Noch immer kommen einige Menschen nicht klar mit Ronja von Rönnes Feminismuskritik von vor einem Jahr. In einem Video des "Tagesspiegel" muss sich von Rönne erneut rechtfertigen: "Ging keiner von der Unschuldsvermutung aus, dass Ihnen diese Affekte [Effekte?] unkontrolliert passiert sind?" wird sie gefragt. Von Rönne nennt als Gründe für ihren Artikel ihre Naivität, Wut, Subjektivität und mangelnde Recherche. Zudem sei sie von Netzfeministinnen entnervt gewesen, die im Seminar nicht den Mund aufbekommen hätten und sich dafür auf Twitter austobten. Inzwischen ist von Rönne mit der feministischen Spiegel-Online-Kolumnisten Margarete Stokowski befreundet und traf sich kürzlich auf der Leipziger Buchmesse mit der britischen Feministin Laurie Penny. Damit liegen ihrer Karriere keinerlei Steine mehr im Weg.



7. Bundesjustizminister Heiko Maas, SPD, will "sexistische Werbung" verbieten und so das von ihm bevorzugte Geschlechterbild in Deutschland durchsetzen:

Der Entwurf von Maas sieht vor, dass künftig Plakate oder Anzeigen unzulässig sein könnten, die Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduzieren. (...) Maas hat sich für den Entwurf von der Organisation Pinkstinks beraten lassen. Die Aktivisten fordern seit langer Zeit ein Verbot von sexistischen Inhalten in der Werbung.


Der schwule Blogger Adrian hat seine unkontrollierten Affekte leider immer noch nicht im Griff und kritisiert deshalb die regierungsamtliche Ideologie: "Sexualität ist sexistisch - Merkt euch das!" Ronja von Rönne war leichter einzunorden.

Auch außerhalb der Männerbewegung ist die Kritik an dem geplanten Gesetz groß.



8. Ähnlich renitent wie Adrian zeigt sich der Publizist Alexander Ulfig mit seinem Aufsatz Weiblicher Narzissmus, Männerhass und Frauenpolitik. Darin geht es Ulfig darum zu zeigen, dass der Narzissmus eine Grundlage des Männerhasses und der gegenwärtigen Frauenpolitik ist. In seinem Essay orientiert sich Ulfig auch an den Ausführungen meines Buches "Not am Mann".



9. In Großbritannien wurde erstmals eine Frau wegen Rachepornos schuldig gesprochen:

Saleswoman Ellie Melaugh, 20, was said to have turned her ex’s life into a ‘nightmare’ after uploading the pictures to his Facebook and Twitter. (...) The images were posted alongside his name and full address and were seen by the victim’s mother and grandparents as well as countless online strangers. She also set up a fake profile on dating site Plenty of Fish to humiliate him as well as calling him hundreds of times. He was forced to repeatedly change his number to avoid contact from her and others.

(Her victim] said: "It was a terrible ordeal. She turned my life into a living nightmare. Everyone could see she was trying to destroy me. I was living with my grandmother at the time and she was suffering from cancer. The whole thing just spiralled out of control."

The victim said he was forced to leave his job as a manager at a respected national firm as a result of the attacks. He said: "She was a childish woman who would strop, stamp her feet and cry if she did not get her way. Near the end of the relationship I felt scared of her, she would not leave me alone. One night we rowed and I said I would go to the pub so she could calm down. When I turned around she was eating my money to stop me. She had a £10 note in her mouth and swallowed it."


Die Täterin wurde jetzt so streng bestraft, wie es bei Frauen üblich ist: Eine Gefängnisstrafe von zwölf Wochen wurde zur Bewährung ausgesetzt.



10. Der Washington Post zufolge sollte man die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton nicht mehr als "ehrgeizig" und "unqualifziert" bezeichnen, weil darunter die Gleichberechtigung der Frau leide. Aufgrund solcher Angriffe bewürben sich nach wie vor zu wenig Frauen um ein höheres politisches Amt.



11. Wie Hürriyet berichtet, haben an der Universität von Ankara mehrere "Campus-Hexen" einen Studenten verprügelt, dem vorgeworfen worden war, seine Ex-Freundin auf Twitter belästigt zu haben. Die Prüglerinnen wurden von umstehenden Studentinnen mit Beifall belohnt, ein Video des Vorfalls ging kurz darauf online (und ist Teil des hier verlinkten Artikels).

"We waited for him to come to the campus. Since he ignored the verbal warnings, we beat him up," Çelik said, while emphasizing they used their right of self-defense against the male student.

Avcı noted students at the university were now curious about the incident.

"They saw us during the beating and now people ask if it was us who beat [him] up. We hung photos of E.Ç. and some of the people who saw the photos said the same student sexually assaulted their friends. E.Ç. is a person who harasses women systematically. We punished him. He deserved it," Avcı said.

"The incident at the Faculty of Languages, History and Geography was a successful example of self-defense," said Tekdemir, who is a student at Dumlupınar University.

"We don’t characterize self-defense over violence only. Exposing someone is also self-defense. We cannot ignore the fact that women are having a hard time walking in the streets."

The Campus Witches were inspired by two women who "had to kill" men who assaulted them, Çelik said, noting they didn’t advocate killing.

"Our issue is the male-dominated system’s reflection on men," Çelik added.

Avcı elaborated on the use of acts of violence, saying the beating was a situation which turned the group into a gang.

"Beating is the last stage. Until that point, we’ve been making awareness raising efforts for both women and men. Women should be aware of the fact that they are crushed by the male-dominated system and should find the courage to object to it," Çelik said.

A similar incident happened last year in November at Akdeniz University, where a group of feminist students broke into a class in order to find an alleged sexual abuser. The male student, identified as S.D., was found in the cafeteria and exposed by the feminists.

S.D. later tried to commit suicide and was taken to the hospital.

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