Samstag, April 02, 2016

Vermischtes vom 2. April 2016

1. Neuester Trend auf Twitter mit besonderer Empfehlung von Genderama: Tüpisch Tüpen. Komischerweise noch keine Erwähnung in den patriarchalen Leitmedien.



2. Immerhin berichten diese Leitmedien, nachdem bereits 2014 publik wurde, dass UNO-Soldaten kleine Jungen sexuell missbrauchen, über diese Vorfälle. Inzwischen kann man nämlich von "Frauen und Kindern" als Opfern sprechen.



3. Eine Analyse der Unternehmensberatung Kon Ferry Hay Group erklärt, wie der Gender Pay Gap zu Lasten von Frauen inzwischen auf null herunter geht:

Die Analyse zeigt: Vergleicht man Vollzeit-Gehälter von Frauen und Männern unabhängig von der Tätigkeit, ergibt sich eine Lohnlücke von rund 23 Prozent. Wertet man die Gehälter bei gleichwertiger Tätigkeit und nach Firmengröße aus, ist der Gehaltsunterschied deutlicher niedriger: Nach dieser Berechnung verdienen Frauen, die nach 1980 geboren wurden, 1,6 Prozent bis 2,2 Prozent weniger als Männer der Generation Y. Insgesamt verdienen Frauen im Durchschnitt über alle Generationen und Firmengrößen hinweg 2,4 Prozent weniger als Männer (siehe Tabelle 1).

Neutralisiert man den Faktor Job-Familie, reduziert sich der Gehaltsunterschied (siehe Tabelle 2) weiter. Im Ergebnis verdienen Frauen im Durchschnitt über alle Generationen hinweg nur 0,8 Prozent weniger als Männer. In der Generation der nach 1980-Geborenen in der Job-Familie HR liegt das Gehalt der Frauen sogar über dem der Männer.

Analysiert man die Gehälter von Männern und Frauen, die im selben Unternehmen arbeiten, wird der Faktor Branche neutralisiert. Hier zeigt sich: Der Gehaltsunterschied von Männern und Frauen im ähnlichen Alter, in derselben Job-Familie und im selben Unternehmen tendiert im Durchschnitt gegen Null (siehe Tabelle 3). Die drei Berechnungsmethoden zeigen zudem, dass Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern häufiger in kleinen Unternehmen vorkommen.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede eher bei älteren Mitarbeitern zu finden sind. Bei den Beschäftigten der Generation Y haben wir hingegen das Ziel von ‚Equal Pay‘ bereits erreicht. Dennoch bleibt noch eine Menge zu tun. So müssen Frauen verstärkt in den Unternehmen gehalten und zu Führungskräften entwickelt werden. Außerdem gilt es, Probleme wie die geringe Anzahl an Studentinnen in MINT-Fächern oder die schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf anzugehen", sagt Dr. Thomas Haussmann, Vergütungsexperte bei Hay Group.




4. Frauen zu Führungskräften zu entwickeln ist allerdings leichter gesagt als getan, wenn selbst die Bundesagentur für Arbeit ums Verrecken keine passende Frau für den Vorstand findet und schließlich aufgeben muss.



5. Eine ganze Reihe von Lesern machte mich auf dieses Interview mit dem Münchner Anwalt für Sexualstrafrecht Alexander Stevens aufmerksam, den wir ja schon von seinen Beiträgen auf der Website CUNCTI kennen, die der Männerbewegung nahesteht. Stevens berichtet über eine sexistische Rechtsprechung zu Lasten von männlichen Opfern ebenso freimütig wie über die Einschätzungen, dass 50 Prozent der Vergewaltigungsanzeigen falsch sind – "ich habe kein Problem damit anzuecken" –, und warnt Männer vor One-Night-Stands. Stevens Buch Sex vor Gericht ist gestern erschienen.



6. Die Post:

Lese immer noch ganz begeistert deinen Blog - also erstmal ein großes Dankeschön für deine super Arbeit (v.a. aktuell zum Hashtag #imzugpassiert oder auch den Hinweis, dass die Türkei auf Flüchtlinge scharf schießen lässt, und man davon in deutschen Zeitungen nichts liest!!)!

Hätte nie gedacht, dass ich in Fragen der Gleichberechtigung jemals einen Blog einer "seriösen" Zeitung vorziehen würde ^^, aber ich bin immer wieder erstaunt (und erfreut) was du alles im Netz findest und wie gut du es für uns Leser aufbereitest (und IMMER mit Quellenangabe)! Dass du die einzelnen Beiträge seit einiger Zeit nummerierst finde ich übrigens auch klasse!


Ganz herzlichen Dank für dieses starke Feedback! Es freut mich, wenn die Art, wie ich diese Themen journalistisch angehe, bei den Leuten ankommt. :-)

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