Vermischtes vom 20. Februar 2016
1. Professor Gerhard Amendt veröffentlichte dieser Tage einen Offenen Brief an den Bürgermeister von Graz, Siegfried Nagl. Darin schreibt Amendt:
Wenige Tage nach dem Attentat auf die Grazer Bürger 2015 habe ich Ihnen einen Internationalen Kongress zu familiärer und elterlicher Gewalt mit internationalen Spitzenwissenschaftlern der Forschung und Praxis angeboten. Ihrem entschlossenen 'Ja,' im Juli 'den Kongress machen wir, gegebenenfalls auch selber', folgt nun nach einigen Monaten des Zögerns die Absage des Kongresses. Der Grund: es mangele an Räumlichkeiten. Diese Entscheidung lässt sich nur als erschütternd beschreiben. In unserem sehr offenen Gespräch habe ich Sie damals auf die Wahrscheinlichkeit von politischer Opposition auf Grund meiner Erfahrungen im In-und Ausland hingewiesen. Sie geht vor allem von Frauenhäusern aus, die sich gegen Wissenschaft und Ansätze stemmen, die der eigenen Ideologie widersprechen. Professionelle Hilfe und Frauenhauspolitik stehen zweifellos in einem schwierigen Verhältnis zueinander! Offensichtlich wollen Sie sich gegen diese Opposition nicht durchsetzen.
Hier findet man den Offenen Brief im Volltext. Ich drücke Professor Amendt fest dafür die Daumen, dass er doch noch einen Kongress auf die Beine stellen kann, der beim Thema Häusliche Gewalt weg von der feministischen Ideologie und hin zu wissenschaftlicher Seriosität führt.
2. Wir bleiben in Graz: Dortige Feministinnen, berichtet das Blog Freimann in seinem Newsletter, fordern "mehr Platz für frauenpolitische und feministische Themen in den Medien". Sich dieser Forderung zu verweigern sei "Gewalt gegen Frauen". Das finde zumindest die Aktivistin Brigitte Hinteregger vom "Unabhängigen Frauenbeauftragten-Kollektiv" in der "Kleinen Zeitung" vom 18. Februar:
Wir wollen aufzeigen, dass die Ignoranz von feministischen Themen eine Form von struktureller Gewalt ist. Es ist uns ein Anliegen, dass Journalistinnen und Journalisten mehr frauenpolitische Stellungnahmen und Expertisen in ihre Berichterstattung integrieren. Wir wollen, dass Medien auf sexistische und diskriminierende Werbung und Inhalte verzichten und eine Sprache verwenden, in der auch Frauen vorkommen.
Freimann.at kommentiert:
Von einer Ignoranz der Medien frauenpolitischen Themen gegenüber kann nun wirklich nicht gesprochen werden. Wenn man hingegen an die ständige Ignoranz der Medien männerpolitischen Themen gegenüber denkt, müßten derartige Vorwürfe gegen angebliche "strukturelle Gewalt", wenn schon, eher von männerpolitischer Seite kommen. Aber solange benachteiligte Männer lieber schweigen als handeln, beugen sich Medien wie Politiker lieber der besser organisierten Feminismus-Lobby.
3. Das Bayerische Fernsehen wird am Montag um 20.15 Uhr in der Reportagereihe "Jetzt mal ehrlich" die Frage stellen, ob Zahlvaterschaft noch zeitgemäß ist:
Trennung der Eltern - das bedeutet für die allermeisten Kinder das jähe Ende ihrer "heilen Welt". Ab diesem Zeitpunkt sehen sie ihren Vater nur noch alle 14 Tage am Wochenende. So bestimmen es zumindest bis heute die allermeisten deutschen Familiengerichte. Doch entspricht das wirklich noch der Vaterrolle? Und wo bleibt dabei das vielbeschworene Kindeswohl?
Hier erfährt man mehr.
4. Die katholische Website kath.net berichtet über ein parlamentarisches Frühstück der Bestsellerautorin Birgit Kelle und des Sozialwissenschaftlers Professor Manfred Spieker mit einigen Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion zum Thema "Gender Mainstreaming – Wissenschaft oder Ideologie?" in Räumlichkeiten des Deutschen Bundestages.
5. Der Deutsche Werberat rügte sechs Firmen wegen angeblich sexistischer Reklame. Obwohl sie vom Werberat dazu aufgefordert worden waren, hatte keine der Firmen ihre Reklame eingestellt. Problematisch erschien dem Werberat offenbar, dass die gezeigten Frauen so wirkten, als ob ihnen Sex Spaß machen könnte.
6. Die Harry-Potter-Nebendarstellerin Emma Watson nimmt sich eine "Auszeit" von der Schauspielerei, um sich intensiv ihrer Arbeit als Feministin zu widmen:
Ihr geht es dabei vor allem darum, ein sachkundigeres Bild über den Feminismus in der Öffentlichkeit zu fördern, da feministische Theorien vielen negativen Vorurteilen ausgesetzt sind. Damit will Watson auch solche Menschen mit ihrer Arbeit erreichen, die sich normalerweise nicht mit dem Feminismus auseinandersetzen. Um diese Aufgabe zu bewältigen, wird Emma Watson sich einem rigorosem Selbststudium unterziehen.
Über die Auswirkungen dieses "Selbststudiums" auf sich berichtet Watson:
"Es fühlt sich beinahe so an, als ob die Chemie und die Struktur meines Gehirns sich wahnsinnig schnell verändern. Es ist, als ob ich manchmal dagegen ankämpfe, mit mir selbst Schritt zu halten. Ich mache gerade eine wirklich coole Zeit durch."
7. Welche wirklich coolen Erfahrungen Männer erwarten, die für den Feminismus rekrutiert werden, veranschaulichte gestern das Blog "Mädchenmannschaft" in seinem Beitrag Feminist Fun Friday: The Male-(Feminist)-Tears-Edition.
8. Off-topic: Starkes Thema in den sozialen Netzwerken war gestern das Video eines grölenden Mobs, der vor einer Asylunterkunft in Clausnitz einen Bus mit Asylbewerbern anderthalb Stunden lang belagerte und dabei auch Flüchtlingskinder in Angst und Schrecken versetzte. Auf eine Reihe von Menschen, die fremdenfeindliche Stimmungsmache bisher weitgehend ignoriert hatten, wirkte dieses Video offenbar aufrüttelnd. Für die nächsten Tage ist allerdings mit neuen Lamentos über den "Verfall politischer Diskussionskultur" zu rechnen, sobald irgendjemand das in Clausnitz versammelte Pack als "Pack" bezeichnet.
Außerdem: Ein Trekkie stellt Dr. Gesine Lötzsch von der LINKEN eine Frage und erhält eine passgenau zugeschneiderte Antwort.
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