Mittwoch, September 20, 2023

Feindbild-Propaganda von Correctiv und STERN: "Die Methoden der Väterrechtler"

1. Seitdem es die Väterbewegung gibt, die gleichberechtigte Sorge und Umgang auch nach elterlicher Trennung fordert, gibt es einen reaktionären Backlash dagegen. Dieser Backlash hält mit unverminderter Heftigkeit an. Gestern Nachmittag sind zeitgleich zwei Artikel online gegangen, die so einseitig sind, dass man wohl beide als Hit Piece bezeichnen darf.

Bei Correctiv heißt es:

Krude Thesen, ausgefeiltes Lobbying und jede Menge Frauenhass: Sogenannte Väterrechtler machen vehement Einfluss in Politik und Justiz geltend – und untergraben den Gewaltschutz von Frauen und Kindern. CORRECTIV zeigt, wie ihre Netzwerke funktionieren.


Hier geht es weiter mit dem schon von der Länge her ausufernden Artikel, in dem sich ein entrüsteter Absatz an den nächsten reiht.

Der STERN schreibt unter dem Foto einer angstvoll schauenden Frau mit kleinem Kind:

Vordergründig wollen sie getrennten Vätern helfen. Doch im Hintergrund versuchen zahlreiche Vereine in Deutschland, politischen Einfluss auf das Unterhalts- und Sorgerecht zu nehmen – beim Bundesjustizministerium, bei FDP und AfD. Manche dieser Väterrechtler sind offen antifeministisch.


Nimmt man beide Teaser zusammen, hat man eine Übersicht darüber, was in erster Linie stört: durchdachte Lobbyarbeit, Vernetzung, das Bestreben, in der politischen Debatte mitzureden, und mangelnder Feminismus bei "manchen Väterrechtlern". Na, das ist ja alles unerhört.

In den Artikeln wird nicht nur gegen Väter-, sondern auch gegen Männerrechtler insgesamt gewettert (hier fälschlich als "Maskulinisten" bezeichnet). Vor allem die Kampagne "Genug Tränen" sowie Gerd Riedmeiers Forum Soziale Inklusion scheinen den Leuten, die hinter den Artikeln stecken, ein Dorn im Auge zu sein. Erwähnt werden auch MANNdat, Agens, der Väteraufbruch für Kinder, die IG "Jungen, Männer, Väter", die Deutschen Genderkongresse in Nürnberg, die "Liberalen Männer" (deren stellvertretender Vorsitzender Sebastian von Meding "enge Kontakte zum Maskulinistenmilieu" haben soll) sowie die rührigen Väterrechtler Franzjörg Krieg und Markus Witt.

Zu einem großen Teil werden frühere Attacken auf die Männer- und Väterbewegung schlicht wiedergekäut, wobei die Vorwürfe bis ins Jahr 2011, ja sogar noch ins Jahr 1992 zurückgehen. Zum Schluss hat vor allem die Correctiv-Journalistin in ihrem Beitrag ein weit verzweigtes Netzwerk der großen Väter-Verschwörung gezeichnet, in dem alles mit allem verbunden und so ziemlich jede männer- oder väterpolitische Gruppe, die sich außerhalb der feministischen Einhegung für Gleichberechtigung engagiert, des Teufels ist. Kontaktschuld ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Rhetorik.

Interessant ist, dass sich Correctiv und STERN hier zu einem koordinierten Angriff verbündet haben. Das würde so nicht stattfinden, wenn man dort die maskulistische Bewegung nicht als Bedrohung des Status quo wahrnehmen würde. Was die politische Schlagrichtung angeht, wird vor allem die FDP in den Beiträgen immer wieder genannt. So heißt es, Beobachter gingen davon aus, dass der liberale Justizminister Marco Buschmann "den Maskulisten nahe steht" (jetzt kann man beim Correctiv den Begriff auf einmal richtig schreiben), er aber das heikle Thema Gewalt und Familienrecht wohl lieber nicht anrühren wolle, da es "vermintes Gelände" darstelle. Wie mag er auf diesen Gedanken gekommen sein?

Auf Twitter gibt es bereits die ersten Reaktionen auf die Artikel.

Diese Stern / Correctiv Recherche kommt mir nicht vor wie eine faktenorientierte Recherche, sondern, wie ein Framing, welches den (einzigen) Zweck hat, einzelne Akteure in einem wichtigen Diskurs zu diskreditieren ...


Das scheint ja auch keine Recherche zu sein, sondern eine Parteinahme.....was ist denn da los bei @correctiv_org?

War das eine Auftragsarbeit seitens einer Lobby?

Wäre das nicht das Gegenteil von Faktencheckerei?


"Feministen sehen Frauen als Opfer von Diskriminierung und verbinden ihre Forderungen mit anti-maskulinistischen Parolen und zum Teil mit offenem Männerhass."

Das Zitat wurde geändert mit vertauschten Geschlechtern. Das Phänomen nennt sich aber auch #Projektion. Eigenschaften bei denen man Mühe hat, sie bei sich selbst anzuerkennen, projeziert man auf das Gegenüber. Oftmals auch völlig zu unrecht.

Aber einfach in der Annahme, dass das Gegenüber genauso hinterlistig, manipulativ und voller Hass ist, wie man selbst. Ein in der Politik weitverbreitetes Problem.




2. Heute Morgen gibt es einen weiteren Sturm im Wasserglas der Medien: "Entsetzen nach Heino-Auftritt! Sexismus- und Rassismus-Eklat in Sat.1-Sendung" lautet die Schlagzeile. Was der Volksmusik-Sänger überhaupt gesagt hat, erfährt man aus dem Artikel nicht. Offenbar, so denkt man sich, war es so schlimm, dass die Journalisten es gar nicht wiedergeben wollten. Geschildert werden nur die Reaktionen:

In den sozialen Netzwerken herrscht Fassungslosigkeit. (…) "Schade, dass Ihr sexistischen und rassistischen Äußerungen die Plattform gebt", heißt es in einem Kommentar. "Unfassbar schlimm, was er so von sich gibt. Und das in Dauerschleife den ganzen Morgen. Ganz ganz gruselig. Zurückgewandt und einfach Nein", schreibt eine Zuschauerin. Doch damit nicht genug. Viele Zuschauer sind wütend, weil die Moderatoren vom "Frühstücksfernsehen" nicht interveniert haben. "Richtig unangenehmer Auftritt. Noch schlimmer: Eure nicht vorhandene Reaktion auf Rassismus und Sexismus... ich bin einfach nur sprachlos", ist in einem weiteren Kommentar zu lesen. "Dass ihr Heino ungestört so seinen Unfug reden lasst, war echt unnötig", kritisiert ein weiterer Zuschauer.


Erst aus einem Artikel der Bildzeitung erfährt man Genaueres:

Dann fragte ihn Moderator Matthias Killing (44): „Wie stehst du zum Gendern?“

Heinos glasklare Antwort: "Denen haben sie ins Gehirn geschissen, so wie wir im Rheinland sagen. Ich steh’ da überhaupt gar nicht zu. Ich werd’ weiter von der schwarzen Haselnuss singen, ich werd’ weiter ,Lustig ist das Zigeunerleben‘ singen. Da lass ich mich von keinem Menschen abbringen. Das ist ein Stück Kulturgut. Das habe ich in den Sechzigerjahren, in der Blütezeit des Beats, wieder populär gemacht. Und das soll auch so bleiben, wie es ist."

Rumms, das hat gesessen! Und rief sofort die Sprach- und Gender-Polizei auf den Plan. Heino kassierte auf dem Instagram-Account vom Frühstücksfernsehen dann auch einen gewaltigen Shitstorm.




3. Telepolis greift die mediale Empörung über "Polizeiruf 110" vom Wochenende auf. (Genderama berichtete.)

Vor der professionellen Fernsehkritik – falls es so etwas gibt – fand der Film von Dror Zaravi trotzdem wenig Gnade. Weil er ihr ideologisch ganz offenbar gegen den Strich geht: "Besessen von der Ablehnung gegenwärtiger, emanzipatorischer Diskurse", jammerte die alte Tante ZEIT fassungslos, und legte dann kopfschüttelnd, aber komplett haltlos nach: "Ein schönes Beispiel für den aufgeblasenen Kulturkampf von rechts, in dem sich Parodie und Beschreibung ununterscheidbar vermischen."

(…) Ähnlich wie das Opfer gießt auch der Film Öl in die gerade lodernden gesellschaftlichen Feuer. Denn ausnahmsweise spitzt ein Krimi mal kompromisslose Haltungen weiter zu und zielt mitten hinein in aggressiven Feminismus, Cancel Culture, Hass, Wut und Arroganz linker Kreise, anstatt die Bösen wie so oft in Unternehmern und Rechtsextremisten zu finden.

(…) Und auch ansonsten zeigt der Film die akademische Welt kaum überzeichnet, aber unverstellt in ihrer Absurdität, in der Studis einen Prof verklagen, weil er im Aufzug "eine unangemessene Bemerkung" gemacht hat (nach einem Kleidungskompliment, soll die Universitätsleitung "Maßnahmen" ergreifen); in der Türen bei einer polizeilichen Befragung offen gelassen werden, denn "So fühle ich mich wohler"; und Genderprofessorinnen es ernst meinen, wenn sie behaupten: "Unter patriarchalen Bedingungen kann es so etwas wie einvernehmlichen Geschlechtsverkehr zwischen Frauen und Männern grundsätzlich nicht geben."

Der Film ironisiert den ganzen Zeitgeist-Jargon von "Trigger", "Retraumatisierung", "Awarnerness" und so weiter. Hinter dem manchmal bemüht satirischen Grundton ist die Zielrichtung ernst: Es geht um die neuen Tugendwächter: "Eine Uni ohne freie Rede ist kurz vor dem Wahrheitsministerium." Und um die Selbstgerechtigkeit eines Milieus, in dem Moralismus zur Waffe des persönlichen Karrierismus geworden ist.

Die Figuren wissen: "Misstrau' jedem, der sich selbst für gut und edel hält." So plädiert der Film frech und lustig, und oft auf hohem intellektuellem Niveau für Sprach- und Denkfreiheit.




Von Correctiv bis "Zeit" liegen die Medien derzeit also wieder ganz tief in den Schützengräben. Väterrechtler, Heino und "Polizeiruf 110" sind offenbar eine große Bedrohung.

Themenwechsel.



4. Berlin startet einen Gründerinnenbonus und vergibt bis zu 60.000 Euro für von Frauen geführte Start-ups. "Manchmal muss man Ungleiches ungleich behandeln, damit es gerecht wird", erklärt dazu die Berliner Wirtschaftssenatorin und frühere Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD), die "schon ahne, dass der eine oder andere die gezielte Förderung von Frauen als ungerecht oder diskriminierend kritisieren werde. (…) Bis Männer sich benachteiligt fühlen können, müsse noch einige Zeit ins Land gehen, ergänzte sie und bekam dafür nicht nur Lacher, sondern auch große Zustimmung bei den Teilnehmerinnen."

5. Auf Spiegel-Online findet man einen Artikel über die Aufdeckung häuslicher Gewalt im Rahmen einer Zahnarzt-Behandlung. Bemerkenswert ist die Überschrift, die deutlich macht, dass Täterschaft hier kein Geschlecht hat: "Es kann sein, dass der Täter oder die Täterin mit im Behandlungszimmer sitzt."

6. Über einen Maskuzid (Androzid) berichtet der Schweizer Tages-Anzeiger: "Frau erschießt ihren Partner und dann sich selbst."



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