Sonntag, August 22, 2021

Wahlprüfsteine Familienpolitik: Das antworten die Parteien – News vom 22. August 2021

1. Das Forum Soziale Inklusion war im April 2021 von den Bundestagsparteien zur Abgabe seiner Wahlprüfsteine bezüglich der Bundestagswahl 2021 aufgefordert worden. Alle im Bundestag vertretenen Parteien beantworteten die Fragen - mit Ausnahme der SPD. Hier findet man die Auswertung.

Ein kleiner Spoiler vorab:

Auffallend ist, dass viele Parteien – mit Ausnahme von FDP und CDU/CSU - in ihren Antworten nur zögerlich eine Reform des maroden deutschen Familienrechts fordern. Dabei war dies bereits Bestandteil des vorherigen Koalitionsvertrags. Wobei die SPD- und frauengeführten Bundesministerien der Justiz und für Familie die Umsetzung vorsätzlich verschleppten und verhinderten.

Generell verstehen viele Parteien Geschlechterpolitik vor allem als Politik für Frauen und Minderheiten; die Belange von Jungen, Männern und (getrennt erziehenden) Vätern werden kaum oder nicht sichtbar (gemacht).

Für eine gemeinsame Verantwortung der Eltern (Sorgerecht) für die Kinder von Anfang an ab der Geburt stehen FDP und Die Humanisten.


Welche Partei aber die beste familienpolitische Bewertung erringt, dürfte manchen überraschen.



2. Auch die Nachdenkseiten berichten inzwischen über die Vorgänge bei der Initiative "Deutsche Wohnen&Co enteignen": "Wie die linke Inquisition eine Bewegung zerstört".



3. Offenbar um keinen Bären emotional zu verletzen, bezeichnen ARD und ZDF inzwischen auch diese Tiere als "zu 75 Prozent Veganer:innen". Damit werden auch jene transsexuellen Bären, deren Nahrung nur zu einem Viertel aus Fleisch besteht, endlich sichtbar gemacht.

Zum Thema "politische Anliegen von Männern" bleiben ARD und ZDF übrigens weiterhin stumm.



4. Einer neuen Studie zufolge werden Männer für missglückte Witze schärfer verurteilt als Frauen:

Die Versuchsteilnehmer lasen über einen Mann oder eine Frau, die während eines ersten Dates versuchten, "die ganze Nacht Witze zu reißen", was ihrem Partner nicht zu gefallen schien. Die Teilnehmer neigten dazu, die Person als sympathischer, kompetenter und lustiger einzuschätzen, wenn sie als Frau beschrieben wurde, als wenn es sich um einen Mann handelte. Wenn die Witze als erfolgreich beschrieben wurden, gab es jedoch keinen Unterschied in der Bewertung zwischen Mann und Frau.

Männer, die bei der ersten Verabredung erfolglos Humor einsetzten, wurden auch als weniger aufmerksam eingeschätzt als Frauen, die erfolglos Humor einsetzten, "was dazu führte, dass die humoristischen Misserfolge der Männer als Fehler größeren Ausmaßes wahrgenommen wurden, was letztendlich die Sympathie der Männer und die Wahrnehmung ihrer Kompetenz verringerte", erklärten die Forscher.

Reich und ihre Kollegen fanden Hinweise darauf, dass die wahrgenommenen Absichten eine wichtige Rolle spielten. Die Teilnehmer neigten dazu, die Humorversuche von Frauen als Mittel zu betrachten, um mit anderen in Kontakt zu treten, während die Humorversuche von Männern als Mittel angesehen wurden, um sich selbst besser darzustellen.

(...) "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Frauen bei ihren Humorversuchen mehr Freiheit haben, Fehler zu machen als Männer", so Reich gegenüber PsyPost. "Aber das sind keine feststehenden Geschlechterunterschiede. Es geht vielmehr darum, warum andere denken, dass der Fehler überhaupt gemacht wurde. Standardmäßig gehen die Leute davon aus, dass Männer versuchen, mit ihren Witzen zu protzen oder weiterzukommen, während Frauen edlere Absichten haben, selbst wenn ihr Witz nicht ankommt."




5. In der kanadischen "Globe and Mail" stellt Joseph Rosen drei aktuelle Bücher über Männer und Männlichkeit vor:

Toxische Maskulinität ist derzeit wohl eines der größten Probleme auf unserem Planeten. Sie fördert nicht nur Sexismus, Rassismus, Terrorismus, Transphobie und das milliardenschwere Weltraumrennen, sondern auch Depressionen und Selbstmord bei Männern. Im Jahr 2019 erklärte die American Psychological Association die "traditionelle Männlichkeitsideologie" zu einer Bedrohung für die geistige und körperliche Gesundheit von Jungen und Männern. Was ist also der beste Weg, um diese patriarchalische Plage zu bekämpfen?

Ein neues Buch von Pauline Harmange, "I Hate Men", ruft Frauen dazu auf, wütend zu werden; Vivek Shrayas "I'm Afraid of Men" versucht, Männer über die traumatischen Auswirkungen ihrer Toxizität und die täglichen Mikroaggressionen aufzuklären, die von denjenigen verübt werden, die über männliche Privilegien verfügen; Liz Plank zeigt in "For the Love of Men" Empathie für die Art und Weise, in der Patriarchat und toxische Maskulinität auch für Männer schlecht sind. Die Idee von mehr Liebe für die privilegierteste und gewalttätigste Gruppe, die es gibt, mag manche auf die Palme bringen, aber Mitgefühl könnte sich als notwendig erweisen, um Männlichkeit wirklich zu verändern.


Es scheint sowohl bei den Autorinnen als auch beim Rezensenten große Einigkeit darüber zu bestehen, dass Männer Mangelware sind.

Diversity auf dem Buchmarkt und in den Medien: So wichtig.



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