Dienstag, Mai 11, 2021

Frauenministerin Giffey (SPD) wohl vor Verlust des Doktortitels – News vom 11. Mai 2021

1. Zahlreiche Medien, darunter der Focus, berichten, dass Franziska Giffey ihren Doktortitel wohl bald aberkannt bekommt. Grundlage für diese Artikel ist ein Beitrag des Magazins Business Insider:

Wie Business Insider aus Kreisen der Freien Universität (FU) erfuhr, soll sich die Prüfungskommission der FU für die Aberkennung des Doktortitels von Giffey ausgesprochen haben.

Die Universität hatte seit Januar dieses Jahres erneut Plagiatsvorwürfe gegen die Politikerin geprüft, nachdem Kritik an der ersten Entcheidung von Oktober 2019 laut geworden war, Giffey für zahlreiche Plagiate lediglich eine Rüge zu erteilen. Selbst mehrere FU-Gutachten waren zu dem Schluss gekommen, dass eine Rüge unzulässig sei. Daraufhin kündigte die FU eine erneute Prüfung an.

Nun kommt die Prüfungskommission offenbar zu einem anderen Ergebnis. Aktuell hat die Politikerin noch knapp drei Wochen Zeit für eine Stellungnahme eingeräumt bekommen. Dann wird das Präsidium der FU eine endgültige Entscheidung treffen.

Giffey hatte immer betont, dass sie nicht bewusst kopiert, sondern sie die Arbeit "nach bestem Wissen und Gewissen verfasst" habe. Aufgekommen sind die Plagiatsvorwürfe durch die Website VroniPlag. Demnach seien 119 Textstellen auf 76 der 205 Seiten von Giffeys Doktorarbeit Plagiate, so die Seite.

Offen ist, ob Giffey ihre wiederholte Ankündigung, im Falle eines Entzugs des Doktortitels ihr Ministeramt abzugeben, nun auch umsetzt.


Der Professor für Strafrecht Holm Putzke (CSU) kommentiert den Vorgang so:

Der Entzug des Doktorgrades ist alternativlos. Nach allem, was zu diesem Text bekannt ist, darf es dafür keinen Doktorgrad geben. Dass die SPD gleichwohl weiterhin auf Giffey setzt, zeigt, welche Geringschätzung geistige Arbeit bei den Sozialdemokraten hat. Wer ein solches Plagiat abgeliefert hat, hat sich für hohe politische Ämter disqualifiziert. Eine Partei, die davor die Augen verschließt, disqualifiziert sich gleich mit.




2. In Österreich fordert der Bildungssprecher der FPÖ ein Verbot der Gendersprache nach französischem Vorbild, nennt aber dem unbenommen "die Gleichstellung von Frauen und Männern ein wichtiges Anliegen".

Eine lesenswerte aktuelle Kritik der Gendersprache findet man im Blog "Des Pudels Kern".



3. Twitter entschuldigt sich dafür, Konten gesperrt zu haben, die den Slogan "Männer töten" verbreitet haben, wobei es sich je nach Lesart entweder um einen Aufruf zum Mord oder um sexistische Hetze handelt.



4. Die Frauenunion der CDU und CSU möchte gegen Hass im Internet dann härter vorgehen, wenn er Frauen trifft.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute zu einem früheren Genderama-Beitrag:

Habe das Video über die Vorteile des Feminismus auch für Männer fast angeschaut, musste es dann aber auf einen späteren Zeitpunkt verlegen. Jetzt wollte ich es anschauen und bin zufällig über die Kommentare: Wow! ALLE kritischen Kommentare erhalten ausnahmslos "Daumen hoch"-Zustimmung und kein Dislike. Darunter ist z. B. der folgende Kommentar, mit 1112:0 Like-Dislike-Verhältnis:

"Doch, ich hab als Mann schon viele ähnlicher Situationen erlebt wie die am Anfang des Videos. 'Was bist du denn für ein Mann, kannst ja nicht mal mit einer Bohrmaschine umgehen', 'Stell dich mal nicht so an du Weichei' oder 'Du lügst doch nur und willst auch nur das eine, so wie alle Männer' sind nur einige exemplarische Aussagen bei denen man sich auch als Mann Sexismus gegenübersieht. Feminismus muss endlich erkennen, dass es Sexismus und sexistische Rollenbilder in BEIDE Richtungen gibt und sich nicht nur auf die Benachteiligung von Frauen beschränken."

Bei deinem Blog geht man durch ein Wechselbad der Gefühle: Mal glaubt man, die feministische Verschwörungstheorie habe sich unwiderruflich in der Gesellschaft und ihren Institutionen festgesetzt, dann wird man aber auch immer wieder positiv überrascht.


Ich muss die Euphorie meines Lesers ein klein wenig dämpfen: Dislikes für Kommentare unter Youtube-Videos werden grundsätzlich nicht mehr gezählt, sondern nur die positiven Bewertungen. Insofern hat inzwischen jeder Kommentar unter jedem Youtube-Video null Dislikes. Informativ bleiben aber die zustimmenden Bewertungen, und da sind 1112 Stimmen eine stolze Zahl, die zeigt, als wie weltfremd und einseitig das ZDF-Video betrachtet wird.



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