Verein Deutsche Sprache fordert Gender-Verbot in den Medien – News vom 4. Mai 2021
1.
Immer mehr Fernseh- und Radiosendungen nutzen sogenannte geschlechtergerechte Begriffe. Doch das Gendern passt längst nicht jedem Zuhörer. Der Verein Deutsche Sprache fordert nun, solche Formulierungen per Gesetz zu verbieten.
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2. Unter der Überschrift "Union blockt Frauenförderung" berichtet die Süddeutsche Zeitung:
Union und SPD streiten erneut heftig um gesetzliche Regeln, die mehr Frauen in Führungspositionen bringen sollen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung konnten sich die Vertreter der Regierungsfraktionen im Bundestag in der vergangenen Woche nicht auf eine finale, gemeinsam getragene Gesetzesvorlage einigen. Der Grund dafür sind von der Union eingebrachte neue Forderungen, die den ursprünglichen Entwurf von den Ministerinnen für Justiz sowie für Familie und Frauen, Christine Lambrecht und Franziska Giffey (beide SPD), deutlich verwässern würden. Nun wird die Zeit knapp, das Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen (FüPoGII) rechtzeitig vor der Sommerpause durch Bundestag und Bundesrat zu bringen.
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3.
Ehemalige und aktuelle Mitarbeitende des Maxim Gorki Theaters werfen der Intendantin Shermin Langhoff im "Spiegel" Machtmissbrauch vor. Es herrsche ein "Klima der Angst". Übergriffe seien nicht nur ein Männerproblem, sagt die Theaterkritikerin Barbara Behrendt.
Im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" äußern sich 15 ehemalige und aktuelle Mitarbeitende des Berliner Maxim Gorki Theaters anonym zu den Arbeitsbedingungen am Haus. Sie werfen der Intendantin, Shermin Langhoff, ein toxisches Arbeitsumfeld vor. Diese schaffe ein "Klima der Angst". Langhoff brülle Menschen schon wegen Kleinigkeiten an, zum Beispiel wegen einer Formulierung im Programmzettel, die ihr nicht gefalle. Niemand könne Kritik am Haus äußern und wer das doch tue, werde in Sitzungen vor anderen Mitarbeitenden vorgeführt. Coaching ohne Erfolg
Außerdem heißt es im "Spiegel"-Artikel, Langhoff verhalte sich körperlich grenzüberschreitend. So äußere sie anzügliche Bemerkungen und umarme Personen, die das nicht wollten. Wer sich beschwere, werde von ihr als prüde oder protestantisch bezeichnet.
Der Deutschlandfunk berichtet.
4. Unter der Überschrift "Stimmung machen gegen Männer als Geschäftsmodell" analysiert der Klinische Psychologe und Männerexperte Professor Dr. Michael Klein ausführlich, wie mit dem Kampfbegriff der "toxischen Männlichkeit" fragwürdig ideologisierte Jungenarbeit stattfindet und Kritiker solcher Praktiken mundtot gemacht werden. In den abschließenden Absätzen gelangt Professor Klein zu folgendem Fazit:
Die Idee einer toxischen Männlichkeit ist abzulehnen. Dieses Attribut ist genauso stigmatisierend wie andere Bezeichnungen bzw. Stereotypen, wobei im Fall der toxischen Männlichkeit von einer extrem kleinen Minderheit auf die Gesamtheit geschlossen wird. Üblicherweise weisen Stereotype – wie "Manager", "Emanze", "Raser" usw. – sogar eine breitere Datenbasis auf. Aber genauso wie Angehörige von Minderheiten heutzutage nicht mit stigmatisierenden Etiketten versehen werden sollen und wollen, sollte es auch im Fall von Männern sein. Aus diesem Grund sind auch die aus diesem Konzept abgeleiteten Ansätze der feministischen Jungenarbeit abzulehnen.
Darüber hinaus sollten Jungen nicht mit negativen Bildern und Vorstellungen zu Männlichkeit in eine innere Haltung der Selbstinkongruenz (des Nicht-In-Ordnung-Seins) und eines Schamgefühls für ihr Geschlecht gebracht werden. Dies ist die verborgene Agenda mancher feministischer Ansätze. Letzten Endes dient ein solches Vorgehen aber nur der jeweils dominierenden Gruppe, ist nicht emanzipatorisch und schon gar nicht humanistisch zu verantworten. Jungen und Männer sollten nicht dahin gebracht werden, sich selbst wegen ihres Geschlechtes dysphorisch zu fühlen, sich selbst zu bezichtigen, um Erleichterung zu erreichen, oder sich dauerhaft schuldig zu fühlen. Der hintergründige Mechanismus ist der Gleiche wie bei anderen identitätspolitischen Agitationen, dass einzelne Menschen wegen einer vermeintlichen Gruppenzugehörigkeitsschuld in eine inferiore Position gebracht werden sollen. Klassischer Rassismus und Sexismus – nur andersrum.
Jungen sollten sich zu selbstbewussten, starken und empathischen Männern entwickeln. Da wo Gesellschaft dies im Sinne von Jungenarbeit unterstützen will oder muss, sollten die Fachkräfte dies auf der Basis humanistischer, nicht diskriminierender Konzepte tun.
5. Die Medienaufsicht droht unerwünschten Bloggern mit einer Sperrverfügung, berichtet der Rechtsanwalt Markus Kompa in seinem Blog:
Seit einigen Wochen bekommen [diese Blogger] blaue Briefe von Landesmedienanstalten, die politisch unerwünschte Inhalte beanstanden und Fristen zur Änderung setzen. (…) So verlangen Landesmedienanstalten in mehreren Fällen von Bloggern die Angabe von Quellen für unerwünschte Beiträge. Auch das restliche Angebot sollen die Betreiber auf Einhaltung journalistischer Standards überprüfen. Für den Fall, dass die Anbieter nicht innerhalb der gesetzten Frist wunschgemäß reagieren, drohen die Landesmedienanstalten u.a. mit Sperrverfügungen.
Das ist neu in der deutschen Medienlandschaft. Seit Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23.05.1949 galt Artikel 5 Abs. 1 GG:
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt."
Daraus leiteten Verfassungsjuristen das Prinzip ab, dass sich der Staat aus Angelegenheiten der Presse möglichst herauszuhalten hat. Abgesehen von Fragen des Jugendschutzes oder strafrechtlich verbotener Volksverhetzung usw. hatte der Staat gegenüber Medienhäusern inhaltlich nichts zu melden. Anders als bei den meisten Berufen gibt es für Printjournalismus keine Aufsichtsbehörde wie etwa eine berufsständische Kammer usw. Wer sich auf den Schlips getreten fühlt, kann privat die Gerichte bemühen, nicht aber der Staat.
(…) Die junge Generation unserer Tage allerdings kauft keine gedruckten Zeitungen mehr und sieht auch kaum noch lineares Fernsehen. Dass Influencer Einfluss auf das Wahlverhalten ausüben, bewies 2019 eindrucksvoll das Rezo-Video (…). Im Super-Wahljahr 2021 sowie im Streit über die Deutungshoheit über COVID-19-Themen rasseln die Landesmedienanstalten nun mit den Ketten, an die sie die Blogger legen wollen. Das Wahlvolk soll sich gefälligst an den konventionellen Medien orientieren (…).
Wie sich § 19 MStV mit dem Zensurverbot aus Art. 5 Abs. 1 Satz 3 GG in Einklang bringen lassen soll, sowie mit dem Verbot willkürlicher Ungleichbehandlung aus Art. 3 GG wird eine spannende Frage. Insbesondere also haben diese öffentlich-rechtliche Organisationen nicht nur die Macht, einzelne Beiträge nachträglich zu beschneiden, sondern sie können per § 109 MStV die gesamten Websites und Kanäle sperren. Befremdlich ist das Verlangen nach Quellenangaben, denn konventionelle Journalisten beanspruchen Quellenschutz und dürfen sogar vor Gericht das Zeugnis verweigern.
Die Medienaufseher jedoch fordern in ihren Schreiben sogar das Einhalten von journalistischen Sorgfaltspflichten ein, insbesondere die Prüfung der Aussagen mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Inhalt, Herkunft und Wahrheit. Das Einhalten journalistischer Sorgfaltspflichten müssen konventionelle Medien allerdings nur nachweisen, wenn ein konkret Betroffener sie wegen einer Persönlichkeitsrechtsverletzung durch unwahre Verdachtsberichtserstattung verklagt. Nunmehr also maßen sich die Landesmedienanstalten die Rolle einer allzuständigen Spanischen Inquisition wegen aller möglichen Themen an und legen an Privatleute Maßstäbe an, denen häufig selbst professionelle Journalisten nicht genügen.
Medienjuristen haben erhebliche Zweifel an der Vereinbarkeit von § 19 MStV mit Europa- und Verfassungsrecht. Mit der Aufforderung zur Angabe von Quellen für offenbar unerwünschte Information begeben sich die Landesmedienanstalten in das Zeitalter vor dem Reichspreßgesetz von 1874, das die Presse vor der Polizei schützte. Stattdessen maßen sich die Medienaufseher die Rolle eines Orwellschen Wahrheitsministerium an.
Bei Interesse am Thema ist der gesamte Blogbeitrag von Markus Kompa lesenswert.
Genderama ist von dieser Säuberungsaktion (noch) nicht betroffen.
6. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge belegen die Top-Einschaltquoten für den "Tatort" vom letzten Sonntag, dass die Cancel Culture nur ein Mythos sei. In diesem Tatort spielte nämlich Jan Josef Liefers die Hauptrolle, der gemeinsam mit mehr als 50 anderen Schauspielerin in parodistischen Kurzvideos die Corona-Politik der Bundesregierung und ein psychisch verheerendes Dauerfeuer der Corona-Panik in den Leitmedien persifliert hatte. Daraufhin waren die Schauspieler als rechtsradikal beschimpft, als Verschwörungstheoretiker verunglimpft und mit Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels verglichen worden. Würden sie an Corona erkranken, solle man ihnen die Behandlung verweigern. Der nordrhein-westfälische SPD-Politiker und WDR-Rundfunkrat Garrelt Duin forderte gar berufliche Konsequenzen für die beteiligten Schauspieler.
Aber es gibt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge keine "Cancel Culture", weil der letzte "Tatort" eine Top-Einschaltquote hatte.
Christian Schmidt widmet sich derart kruden Argumentationen heute in seinem Beitrag "Gibt es die Cancel Culture nur, wenn man dagegen machtlos ist?"
(Ja, die letzten beiden Punkte der heutigen Presseschau greifen über das Thema der reinen Geschlechterpolitik hinaus, aber meines Erachtens kann man sich ruhig einmal damit beschäftigen, dass die Ausgrenzung von Männerrechtlern und ihren Anliegen Teil einer weit umfassenderen Welle gegen unerwünschte Meinungen ist.)
7. Australische Familienrichter werden jetzt dazu ausgebildet, bösartige Falschbeschuldigungen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt zu erkennen.
Eine Seite, über die nicht oft berichtet wird, ist, dass während Scheidungs- und Trennungsverfahren falsche Missbrauchsvorwürfe erhoben werden.
Dies geschieht, wenn eine Partei, die sich möglicherweise rachsüchtig fühlt, versucht, die Kinder gegen den anderen Elternteil aufzubringen und unbegründete Behauptungen über Gewalt und sogar sexuellen Missbrauch von Kindern aufstellt.
Solche Behauptungen können aus Böswilligkeit aufgestellt werden und/oder um die Aussichten der Partei auf einen günstigen Ausgang - aus ihrer eigenen Perspektive - in familienrechtlichen Fällen wie Sorgerechts- und Vermögensverfahren zu stärken.
Solche Fälle haben erhebliche Auswirkungen auf ihre Opfer, sowohl psychisch als auch finanziell, und führen manchmal zu verheerenden Folgen. Und leider sind sie alles andere als ungewöhnlich.
Untersuchungen, die in einem Bericht des australischen Instituts für Familienstudien zitiert werden, deuten darauf hin, dass eine von fünf Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern falsch ist und überwiegend aus Böswilligkeit erhoben wird.
Die Opfer dieser falschen Anschuldigungen sind überwiegend Männer, und auch die Kinder werden Opfer aufgrund des Traumas, das ihren Vätern und ihnen selbst durch die daraus resultierende Verbitterung zugefügt wird, sowie durch die Tatsache, dass familienrechtliche Entscheidungen möglicherweise nicht "im Interesse des Kindes" getroffen werden, wenn sie durch falsche Behauptungen verdorben werden.
Ein ehemaliger Familienrichter, Richter David Collier, war so erzürnt über falsche Behauptungen, dass er den Medien sagte:
"Wenn ein Ehemann und eine Ehefrau in der heutigen Zeit wirklich zur Sache kommen, fliegt Schmutz. Das Schlimmste sind die Mütter, die falsche Missbrauchsvorwürfe gegen frühere Partner richten. Wenn man die Beweise gehört hat, erkennt man, dass es sich um eine Person handelt, die so entschlossen ist, zu gewinnen, dass sie alles sagen wird. Ich bin überzeugt, dass eine Reihe von Personen, die vor mir erschienen sind, wussten, dass dies eine der Möglichkeiten ist, Ehemänner komplett aus dem Leben des Kindes auszuschließen. Es ist eine furchtbare Waffe."
Der Richter sagte, er würde "oft nachts den Schlaf verlieren" über Fälle. Er ging in den Ruhestand, nachdem er 14 Jahre auf der Richterbank verbracht hatte.
Aber eine neue Initiative, die am Family Court of Australia und am Federal Circuit Court of Australia eingeführt wurde, zielt nicht nur darauf ab, Richter besser über häusliche und familiäre Gewalt zu informieren, sondern auch über das, was als "beispiellose Feindseligkeit, die das Familiengericht infiltriert" beschrieben wurde.
Die Gerichte haben kürzlich das Safe & Together Institute aus den USA beauftragt, eine gerichtsweite Schulung für Richter durchzuführen, die Familienrechtsfälle leiten.
Das Safe & Together-Modell ist weltweit hoch angesehen und wird von vielen führenden australischen Experten für Familie und häusliche Gewalt befürwortet.
Das Modell verwendet einen verhaltensorientierten Ansatz, um die Muster von Tätern häuslicher Gewalt auf das Funktionieren von Kindern und Familien abzubilden. Es zielt darauf ab, die "Lücke" zwischen der Beurteilung von Kindesmissbrauch und häuslicher Gewalt zu schließen, hilft, die Beschuldigung von Opfern zu reduzieren, erhöht die Verantwortlichkeit für Eltern, die Gewalt und Zwangskontrolle anwenden, und hilft Richtern, Parteien besser zu identifizieren, die möglicherweise Gerichtsverfahren missbrauchen, um ihre eigenen Ziele voranzutreiben - auf Kosten ihrer Kinder.
Es ist zu hoffen, dass die Richter durch eine solche Schulung viel besser in der Lage sind, die Triebkräfte hinter missbräuchlichem Verhalten zu verstehen. Dazu gehört auch, dass sie auf der Grundlage der dem Gericht vorgelegten Beweise feststellen können, ob die Missbrauchsvorwürfe tatsächlich wahr sind oder nur erfunden.
Dies ist ein unglaublich komplexes Thema. Um des Missbrauchs beschuldigt zu werden, muss eine Person nicht unbedingt eine Gewalttat oder überhaupt eine Tat begangen haben. In vielen Fällen, wenn der andere Partner behauptet, er fühle sich bedroht oder unsicher, oder er behauptet, die Kinder seien unsicher, oder er versucht einfach, das Verfahren voranzutreiben.
Es liegt eine große Verantwortung bei den Richtern des Familiengerichts, die richtigen Entscheidungen zu treffen, für alle Beteiligten, einschließlich der Kinder, sowie diejenigen zu schützen, die es brauchen, und falsche Anschuldigungen zu entlarven, wenn sie entstehen.
8. Zum Ausklang der heutigen Medienschau werfen wir noch einen Blick in das Kummerkasten-Ressort des US-amerikansichen Magazins Slate, das zur "woken" Linken zählt. Dort meldet sich eine "feministische Mutter auf der Suche nach Rat" mit folgender Anfrage:
Mein Sohn ist 14, und er hat mit Identitätsproblemen zu kämpfen, bei denen ich wirklich einen Rat gebrauchen könnte. Letzte Nacht hat er sich über den Englischunterricht beschwert. "Alles, worüber wir reden, ist Zeug wie, ich weiß nicht … wie Frauen so toll sind und sich selbst verteidigen können und so." Alarmglocken schrillen, richtig? Ich habe ein wenig nachgeforscht und er fing an, sich aufzuregen. Er sprach davon, dass die Mädchen in seiner Klasse aggressiv gegenüber den Jungs waren, beschuldigte sie der ... er war sich nicht sicher, was. Er murmelte etwas über Sexismus, das Patriarchat. "Du weißt schon, diese ganze Kill-all-men-Sache." Und damit brach er in Tränen aus. "Ich bin weiß, ich bin männlich und ich bin wahrscheinlich hetero", schluchzte er (mit 14 behauptet er, dass das letzte noch nicht geklärt ist). "Es ist wie: Ich kann nichts sagen! Und die Mädchen, die können sagen, was sie wollen!" Natürlich haben wir darüber gesprochen, dass diese Mädchen aus der Reihe tanzen, aber auch darüber, wie real der Sexismus ist - dass er stolz darauf sein kann, wer er ist, und gleichzeitig den Feminismus (und Black Lives Matter, und LGBTQ-Rechte, etc.) unterstützen kann. Und dass er absichtlich provokatives Zeug wie #killallmen ignorieren sollte.
Trotzdem bin ich besorgt. Mein Gefühl ist, dass er ziemlich gut gegen rassistische und homophobe Propaganda geimpft ist. Aber offensichtlich kämpft er mit seiner Männlichkeit. Ich mache mir wirklich Sorgen, dass er über ein paar schlaue Jordan-Peterson-Videos stolpern könnte und am Ende in ein fieses Männer-Power-Incel-Kaninchenloch fällt ... Haben Sie einen Rat, wie man damit umgehen kann? Kennen Sie insbesondere gute, altersgerechte Bücher oder Podcasts oder Sendungen oder was auch immer, die diese Themen - insbesondere die "Krise der Männlichkeit" - auf sensible Weise behandeln? Eine Art, die mit feministischen Werten übereinstimmt?
Slate teilte der leidgeprüften Mutter nun mit, dass die mobbenden Mädchen lediglich "mit ihrem authentischen Selbst experimentieren" würden, was in diesem Alter völlig normal sei. Damit der gemobbte Junge nicht in bedenkliche Gefilde abrutsche, solle ihm seine Mutter die TV-Serie "Cobra Kai" zeigen, die an die "Karate-Kid"-Filmen der Achtziger anknüpft und problematische Formen von Männlichkeit zum Thema macht. Die Serie ist zwar lange nicht so idiotisch wie diese Antwort, sondern durchaus vergnüglich anzuschauen (der Clash zwischen Einstellungen der Achtziger und der Gegenwart wird wunderbar dargestellt, auch wenn dies einseitig zu Lasten der Achtziger geht), aber ob sie wirklich eine Lösung für die schulischen Probleme darstellt, die der 14jährige geschildert hat, wage ich zu bezweifeln. Wenn ein Mädchen berichten würde, in der Schule von Lehrern wegen ihres Geschlechts niedergemacht und von Jungen gemobbt zu werden, würden wir ihr wohl auch kaum empfehlen, einfach öfter mal eine TV-Serien zu schauen, die problematisches Verhalten von Frauen hinterfragt, damit sie sich zu keiner Männerhasserin entwickelt.
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