Montag, Mai 27, 2019

Barleys Rücktritt als Ministerin: Welche Frau wird ihr folgen? – News vom 27. Mai 2019

1. "Wie immer: Die Männer haben den Unfug angerichtet und die Frauen müssen aufräumen" befand Katarina Barley (SPD) vor einem halben Jahr im Bundestag zum Thema "Brexit". Erfolgreich war sie mit solcher Polemik bei den Europawahlen nicht. Trotzdem will sie jetzt die Zumutung des "Aufräumens" im EU-Parlament auf sich nehmen:

Justizministerin Katarina Barley ist mit viel Applaus als große Verliererin im Willy-Brand-Haus empfangen worden. "Ich habe echt alles gegeben, was ich konnte, mehr ging nicht", und wurde gefeiert. Die SPD-Europawahl-Spitzenkandidatin musste das schlechte Abschneiden ihrer Partei verkraften und gab dann ihren längst angekündigten Rücktritt als Justizministerin bekannt. Sie geht künftig als EU-Abgeordnete nach Brüssel.

(...) Dann braucht das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz einen neuen Chef - beziehungsweise eine neue Chefin. Denn: Dieser Posten gehört zu den sechs Bundesministern der SPD und die besetzt ihre Posten paritätisch. Heißt: drei Männer, drei Frauen. Sehr viele gehen daher davon aus, dass der Frau eine Frau nachfolgt. Das engt die Auswahl beträchtlich ein.


Hier werden die möglichen Nachfolger vorgestellt.

Siehe zum SPD-Desaster bei der EU-Wahl auch Spiegel-Online: "Leblos, ratlos, hoffnungslos".

Der FDP hat die Installation einer Frauenquote allerdings auch nicht wirklich geholfen.



2. Unter der Schlagzeile "So ungerecht werden Männer behandelt: Er setzt sich für ihre Gleichstellung ein" berichtet das Nachrichtenportal Tag24 über den Nürnberger Männerbeauftragten Matthias Becker.



3. Als Nachfolger für Theresa May in Großbritannien ist auch der Abgeordnete Dominik Raab im Gespräch. Das ist geschlechterpolitisch insofern interessant, als Raab ein ausgesprochener Feminismuskritiker oder gar Antifeminist ist: So bezeichnete er Feministen als "widerwärtige Fanatiker". Raab zufolge kommen Männer in der Geschlechterdebatte zu kurz, Doppelmoral in diesem Bereich gelte es zu beenden.



4. Die Pille für Männer hat die ersten Tests an Menschen ohne schwerwiegende Nebenwirkungen überstanden. Eine allgemeine Verfügbarkeit wird weiterhin innerhalb von zehn Jahren erwartet.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Bei Spiegel-Online ist ein einigermaßen bizarrer Artikel erschienen, in dem die Autorin schlankweg behauptet, dass Frauen benachteiligt werden, weil sie Verhütungsmittel bezahlen müssen und Männer sich nicht an den Kosten beteiligen:

Die Autorin tut konsequent so, als würde es Kondome nicht geben. Vermutlich weil es ihr (noch?) zu schwer fällt, zu behaupten, dass Männer sich ihre Kondome von Frauen kaufen lassen. Ich als maskulistisch orientiertes Testosteron-Monster bin allerdings noch nie auf die Idee gekommen, eine Frau aufzufordern, sich an meinen Kondom-Kosten zu beteiligen. Wäre ja doch irgendwie seltsam ...




6. Unser Sammelband "Gleichberechtigung beginnt zu zweit" ist zwei Wochen nach dem Erscheinen jetzt auch bei Amazon lieferbar.

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