Dienstag, Februar 19, 2019

Tagesschau: Andrea Nahles (SPD) fordert feministisches Wahlrecht – News vom 19. Februar

1. Inzwischen ist die Forderung nach einem feministischen Wahlrecht bei der SPD-Vorsitzenden angelangt.



2. "Millionärin muss Ex-Mann keinen Unterhalt zahlen" titelt die Schweizer Zeitung "20 Minuten". In dem Artikel heißt es:

Ein 57-jähriger Mann aus dem Kanton Zug musste vor dem Zuger Kantonsgericht eine Niederlage einstecken. Obwohl er seit 2008 Hausmann ist und somit grösstenteils für die Erziehung der Kinder zuständig, geht er in Sachen Obhut in erster Instanz leer aus. Das Zuger Kantonsgericht sprach diese der Frau zu. Der Mann darf die Kinder jedes zweite Wochenende besuchen.

Zudem erhält er keine Unterhaltszahlungen von der Frau, obwohl sie Millionärin ist. 2011, noch während der Ehe, wurde die Kaderfrau zur Multimillionärin, nachdem ihre Firma an die Börse gegangen war. Der Mann hat laut der "Zentralschweiz am Sonntag" aber keinen Job und ist an Krebs erkrankt. Er lebe am Existenzminimum und werde von Bekannten und Freunden finanziell unterstützt. Er hat den Fall ans Obergericht gezogen, wo die beiden Punkte demnächst neu verhandelt werden.


Hier geht es weiter. Der Artikel zitiert auch den Männer- und Väterrechtler Oliver Hunziker sowie Thomas Jakaitis, Präsident der Interessengemeinschaft geschiedener und getrennt lebender Männer.



3. Wir bleiben in der Schweiz. Dort wollen SVP- und EDU-Politikerinnen jetzt das Gleichstellungsbüro abschaffen, weil die Gleichstellung von Mann und Frau längst "gelebter Alltag" sei.



4.
Vor knapp einem Jahr erschütterte ein schwerer Fall von körperlicher und seelischer Misshandlung Großbritannien. Jordan Worth (22) wurde zu zwei Mal sieben Jahren Haft wegen häuslicher Gewalt verurteilt, nachdem sie ihren Freund – und Vater ihrer zwei Kinder – Alex Skeel (21) mit kochendem Wasser übergossen, mit Messern attackiert und ausgehungert hatte. Jetzt hat der Brite in einer Dokumentation der BBC über seine Tortour gesprochen.


Die Bild-Zeitung berichtet ausführlich, auch n-tv, der Focus und heute.at greifen den Fall auf.



5. Nachdem die ARD, wie das Handelsblatt berichtet, wegen seiner Framing-Anleitung "massiv in der Kritik" steht, widmet sich auch Lucas Schoppe diesem Handbuch in seinem absolut lesenswerten Beitrag "Demokratie ist gut, Kontrolle ist besser".

Der Umgang damit ist insbesondere für Linke und Liberale ein Lackmustest, wie viel ihnen die Demokratie eigentlich bedeutet: Kritisieren sie die ARD klar, oder schrecken sie davor zurück, weil Kritik am Manual auch schon von rechts geäußert wird?


Für Genderama ist dieses Thema deshalb nicht off-topic, weil auch die Männerrechtsbewegung unter der einseitigen Berichterstattung der ARD zu leiden hat. Sogar die Spenden, die Genderama finanziell unterstützen, waren ursprünglich einem grottigen ARD-Beitrag zu verdanken.

Auch andere Medien berichten mittlerweile, etwa "Die Zeit", Spiegel-Online, die FAZ, die "Neue Zürcher Zeitung", die von "satireverdächtigen Propagandatricks" spricht, und "Bild". Besonders kritisch formuliert "Die Welt":

Es ist ein bisschen so, als hätten die Verfasser von "Aus dem Wörterbuch des Unmenschen", die nach 1945 die Nazisprache analysierten, anschließend ein "Wörterbuch für Gutmenschen" geschrieben, in dem sie lehrten, wie man Goebbels’ Methoden nun für die Demokratie nutzbar machen könne.


Zuvor war das ARD-Handbuch lediglich ein Thema in den sozialen Medien gewesen, aber inzwischen dürften viele Journalisten gemerkt haben, dass das Handbuch sämtliche "kommerziellen", also nicht von Zwangsgebühren getragenen, Medien herunter macht.

Ich habe Elisabeth Wehlings Taschenbuch "Politisches Framing" übrigens selbst vor einiger Zeit gelesen und fand es wenig überzeugend und nicht gut verwertbar. Trotz meiner inhaltlichen Sympathie für verschiedene Positionen liest sich dieses Buch für mich so, als ob Wehler glaube, die Wahrheit gepachtet zu haben, während ihre konservativen Gesprächspartner die Dinge manipulativ "framen" würden. Ausgewogenheit sieht anders aus. Ansonsten sagt Lucas Schoppe alles Nötige zu diese Thema.



6. Das Blog "Geschlechterallerlei" beklagt "patriarchale Machtstrukturen", die unbemerkt bleiben.



7. Die ostdeutsche Feministin Jana Hensel fordert eine Ostdeutschen-Quote in Parlamenten: "Quoten sind nicht problematisch. Im Gegenteil, wir sehen bei Frauenquoten z. Bsp. in den Parteien, dass sie funktionieren."



8. Die Frauenzeitschrift Brigitte kündigt für den 18. März eine "Kampagne für mehr Lohngerechtigkeit" mit Berichten, Interviews, Statements, Aktionen und Events an, da Frauen 21 Prozent weniger verdienen würden als Männer.

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