Androzid bei Bremen: Zweifache Mutter tötete offenbar ihren Mann
Heute bin ich versucht, euch reflexartig ein frohes neues Jahr zu wünschen, denn so viele Nachrichten und Meldungen wie über die Pfingsttage sammeln sich hier normalerweise nur über meine Weihnachtsferien an. Nehmt euch also vor der Lektüre der heutigen Medienschau besser was zum Essen mit.
1.
Im Landkreis Wesermarsch bei Bremen soll eine Frau ihren Ehemann getötet haben – ihre beiden Kinder befanden sich im Haus, als die Tat geschah.
Wie die Polizei am Samstag bestätigte, fanden Polizisten gegen 9 Uhr einen schwer verletzten 32-jährigen Mann vor. Er soll Stichverletzungen aufgewiesen haben und nicht ansprechbar gewesen sein. Trotz Reanimationsversuchen erlag er vor Ort seinen Verletzungen.
Tatverdächtig ist seine 30 Jahre alte Ehefrau, die selbst den Notruf gewählt haben soll. Laut Polizei hat sie angegeben, ihren Ehemann verletzt zu haben. Sie wurde festgenommen.
T-Online berichtet.
2. In München hat eine Frau wahllos auf Passanten eingestochen.
3. Das Magazin "Esquire" stellt die zehn brutalsten Mafia-Frauen vor.
4. Die Tagesschau berichtet:
Die Innenminister beraten von Mittwoch an bei ihrem Treffen in Bremerhaven über diverse Themen. Im Fokus steht dabei auch die zunehmende Gewalt gegen Frauen. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Ulrich Mäurer (SPD), sieht darin ein "riesiges Problem". "In Deutschland wird fast jeden Tag eine Frau oder ein Mädchen aufgrund ihres Geschlechts ermordet", sagte der Bremer Innensenator der Zeitung Welt.
Ein Problem ist derzeit, dass es keine allgemeingültige Definition von sogenannten Femiziden gibt - also der Tötung von Frauen, weil sie Frauen sind. Die Täter sind in den allermeisten Fällen Partner oder Ex-Partner - also überwiegend Männer, deren Motive Besitzansprüche, Eifersucht und Frauenhass sind.
War nicht vor kurzem noch von "alle drei Tage" statt "fast jeden Tag" die Rede? Und wenn immer wieder "Frauenhass" als Motiv genannt wird: Könnte man nicht irgendwann einen einzigen Fall nennen, bei dem tatsächlich jemand aus Frauenhass ermordet wurde?
Die herschende Politik wird auch diesmal propagandistisch flankiert: Sowohl am Pfingstsonntag als auch am Pfingstmontag ging es im ARD-"Tatort" um Gewalt gegen Frauen. Es ist beruhigend, dass unsere Leitmedien ihre wesentliche Aufgabe – die Unterstützung der Regierungspolitik – derart ernst nehmen.
5. Der Tagesspiegel greift ein Problem auf, über das Genderama bereits berichtet hatte:
Vor zwei Wochen hat der Lehrer Oziel Inácio-Stech eine Debatte über queerfeindliches Mobbing von muslimischen Schülern losgetreten. In der "Süddeutschen Zeitung" hatte er sich über unterlassene Hilfeleistung der Schulleitung und Schulaufsicht beklagt. Nun bekräftigt er seine Vorwürfe im Interview mit dem Tagesspiegel und nennt weitere Details. So hat etwa Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) immer noch nicht auf seine Beschwerde geantwortet.
Hier äußert sich der Lehrer im Interview.
6. N-tv beschäftigt sich mit einem Thema, das dort als "Tabu" bezeichnet wird: "Männlich, Single, kinderlos - wenn der Kinderwunsch zur Belastung wird". Ein Auszug:
Der Anteil ungewollt kinderloser Frauen und Männer sind laut der Studie "Ungewollte Kinderlosigkeit 2020" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zwischen 2013 und 2020 "erheblich gestiegen". Rund ein Drittel der damals befragten Männer gab an, ungewollt kinderlos zu sein. Das sind acht Prozentpunkte mehr als noch 2013. Bei den Frauen sei die Zahl nur um rund sechs Prozentpunkte gestiegen.
(…) Diese konkreten Überlegungen sind für Single-Männer mit Kinderwunsch eher unüblich, erklärt Psychologe Wischmann. Er ist einer der wenigen Psychologen in Deutschland, die sich in ihrer Forschung mit dem unerfüllten Kinderwunsch von Männern befassen. Die meisten Hilfsangebote richten sich an Frauen.(…) Eine Adoption als weitere Option sei für einen alleinstehenden Mann schwierig, sagt Gabrielle Stöcker. "Es ist nicht verboten und theoretisch nicht ausgeschlossen, dass alleinstehende Männer Kinder adoptieren, aber praktisch halte ich es bis auf wenige Ausnahmen für fast ausgeschlossen, dass sie tatsächlich Berücksichtigung finden", so die Beraterin. Damit Männer mit einem unerfüllten Kinderwunsch Hilfe finden, muss sich der gesellschaftliche Blick darauf ändern.
So wie bei vielen anderen Sorgen und Bedürfnissen von Männern auch.
7. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp (CDU), fordert eine allgemeine Dienstpflicht für Männer und Frauen beim Militär oder auch in sozialen oder zivilgesellschaftlichen Bereichen. Widerstand gibt es SPD-Fraktionschef Matthias Miersch:
"Im Koalitionsvertrag ist eindeutig festgelegt, dass wir auf Freiwilligkeit setzen. Meines Erachtens ist das Ziel von 60.000 zusätzlichen Soldaten mittelfristig auch zu erreichen. Aktuell wären auch nicht annähernd ausreichend Ausbildungskapazitäten vorhanden. Die Kernfrage lautet: Wie sorgen wir dafür, dass der Dienst attraktiv wird? Das war allein schon wegen der mangelnden Ausrüstung nicht möglich. Boris Pistorius kann jetzt investieren und junge Leute anders ansprechen. Wir werden nun abwarten, wie das Konzept des Verteidigungsministers für eine freiwillige Aufstockung der Truppe anläuft. Über eine Wehrpflicht kann man dann gegebenenfalls in der kommenden Legislaturperiode verhandeln, in dieser nicht."
Dem unbenommen fordert inzwischen auch Joschka Fischer eine Wehrpflicht ohne Freiwilligkeit.
8. Die Berliner Zeitung hat einen neuen Artikel darüber veröffentlicht, wie in der Ukraine Männer gewaltvoll zum Wehrdienst gezwungen werden.
Die russische Taktik des Abnutzungskrieges – hinsichtlich des Personals wird hier von der Fleischwolftaktik gesprochen, bei der immer wieder neue Einheiten ohne Rücksicht auf Verluste nachgeschoben werden – erfordert immer größere Anstrengungen bei der Rekrutierung ukrainischer Soldaten. Darüber hinaus spricht sich in Zeiten des Internets auch bildstark herum, wie die Lage an der Front wirklich ist. Da scheinen finanzielle Anreize für den Freiwilligendienst keine Wirkung zu zeigen, wenn die Wahrscheinlichkeit, an der Front zu sterben, vergleichsweise hoch ist.
(…) Auch Misshandlungen von Wehrdienstverweigerern sind mittlerweile in größerer Zahl dokumentiert. Traurige Bekanntheit erlangte der Fall eines Mannes aus Schytomyr, der im Vorjahr nach angeblichen Misshandlungen bei der Musterung verstorben ist. Oft hört man auch davon, dass durch Einschüchterung und mit Einsatz körperlicher Gewalt Männer eingezogen wurden, die eigentlich gültige Befreiungsgründe geltend gemacht hatten – dass dies tatsächlich stattgefunden hat, konnte aber niemand aus erster Hand bestätigen.
Kontrolliert und aufgegriffen werden Männer in der Öffentlichkeit an vielen zentralen Plätzen: In Einkaufszentren und Restaurants, auf Bahnhöfen oder Hauptplätzen oder sie werden am Arbeitsplatz besucht. Etwa in Odessa sollen insbesondere die Ausfahrtsstraßen beliebte Punkte für Kontrollen sein. Dort, wo eine Umkehr mit dem Fahrzeug unmöglich ist, stehen die Rekrutierer und fischen die jungen Männer willkürlich aus dem Verkehr. „Das Hauptaugenmerk liegt dabei nicht selten auf Kleinbussen. Darin fährt die Arbeiterklasse und die ist eben die Hauptzielgruppe“, erzählt ein Insider.
(…) Grundsätzlich sieht die ukrainische Verfassung zwar das Recht der Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen vor. In der Kriegsrealität werden von Staatsseite jedoch oft Wege gefunden, dies faktisch nicht zur Anwendung kommen zu lassen.
Die Angst vor der Front treibt viele auch zu kuriosen Aktionen: Weil alleinerziehende Männer nicht zum Militär müssen, kommt es zu Scheidungen mit folgender Beantragung des alleinigen Sorgerechts. Im österreichischen Kärnten wurde vor wenigen Tagen ein Fall bekannt, wo ein Ukrainer die gemeinsame Tochter der Exfrau entführt haben soll, um mit dieser zurück in die Ukraine zu gehen und nicht eingezogen zu werden. Sogar Fälle von Männern, die aus dem Grund der legalen Wehrdienstverweigerung behinderte Frauen heiraten – wer nahe Angehörige pflegen muss, ist befreit – kommen vor.
Auf die Idee, in dieser Notlage mehr Frauen an die Front zu schicken, wie es Israel (in einer gänzlich anderen Situation) tut, scheint in der Ukraine niemand zu kommen. In Israel bestehen inzwischen 21 Prozent der kämpfenden Einheiten aus Frauen. Auch anderweitig versucht das Land, seine Truppenstärke zu erhöhen:
Das israelische Militär drängt darauf, ultraorthodoxe jüdische Männer in seine Reihen aufzunehmen, um das Arbeitskräfteproblem zu lösen. Das Militär und der größte Teil des Landes befürworten die Einberufung ultraorthodoxer Männer, die sich weitgehend weigern, sich an ein kürzlich ergangenes Urteil des Obersten Gerichtshofs zu halten, mit dem die seit langem geltende Ausnahme von der Wehrpflicht aufgehoben wurde.
(…) Die Einberufung von Frauen in Kampfeinheiten ist in Israel seit langem umstritten. Einige glauben, dass das Risiko von Folter oder Vergewaltigung im Falle einer Gefangennahme Frauen in eine besonders gefährliche Lage bringt.
Natürlich werden auch männliche Gefangene gefoltert oder vergewaltigt, aber das erzeugt weniger Besorgnis.
9. "Es ist nichts verkehrt daran, ein Mann zu sein", behauptet der Schriftsteller Matthias Politycki. Diese heutzutage provozierende These liefert die Grundlage für einen halbstündigen Podcast.
10. Einige sehen das anders: "Weiße Männlichkeit ist eine Bedrohung für die Demokratie" schlagzeilt die Berliner "Morgenpost". Könnt ihr nicht mal damit aufhören, weiß und männlich zu sein, Leute? Der Demokratie zuliebe?
11. In Sachsen möchte das CDU-geführte Innenministerium Bürokratie abbauen und dazu auch das Amt der Gleichstellungsbeauftragten streichen. Die feministische Edition F motzt und führt mit einer Gleichstellungsbeauftragten ein unkritisches Gefälligkeitsinterview dazu.
12. In den USA tut sich die Partei der Demokraten weiterhin schwer mit der Absicht, Männer als Wähler zurückzugewinnen.
Die Demokraten wissen, dass sie junge Männer zurück in die Partei holen müssen. Aber das ist ein heikler Tanz: Einerseits besteht die Gefahr, dass die falsche Art der Ansprache als herablassend empfunden wird. Andererseits könnte eine zu starke Konzentration auf die Bedürfnisse junger Männer dazu führen, dass die Frauen, die traditionell den Kern der demokratischen Basis bilden, verprellt werden.
Bitte? Das kann gar nicht sein. *Zwitscher-flöt*: "Feminismus ist doch auch für Männer da."
13. Eine aktuelle Untersuchung könnte Erkenntnisse dafür liefern, warum es Männer stärker zu rechten Populisten zieht, und damit auch zeigen, wie man diese Entwicklung unterbinden könnte, wenn man wollte. In der Untersuchung geht es vorrangig mit dem Konzept der nationalen Identität, aber das dürfte sich auf die Geschlechterpolitik übertragen lassen:
Eine neue Studie, die in der Zeitschrift "American Behavioral Scientist" veröffentlicht wurde, gibt Aufschluss darüber, warum manche Bürger rechtspopulistische Haltungen annehmen, insbesondere in westlichen Demokratien. Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die sich von den politischen Eliten nicht respektiert oder anerkannt fühlen - und zwar nicht als Individuen, sondern als Mitglieder der nationalen Gemeinschaft -, Gefühle der Bedrohung ihrer sozialen Identität auslösen können. Diese Bedrohung wiederum löst zwei emotionale Reaktionen aus, die dazu beitragen, das Zugehörigkeitsgefühl wieder zu stärken: Verachtung gegenüber den Eliten und Ablehnung nationaler Minderheiten.
Der Populismus, insbesondere seine rechte Form, hat in den letzten Jahrzehnten stark an Boden gewonnen. Im Kern spaltet der Rechtspopulismus die Gesellschaft in zwei Lager: die tugendhaften "einfachen Leute" und die korrupten Eliten. Diese Einteilung wird häufig mit einer nationalistischen Rhetorik verbunden, die besagt, dass die Interessen der "Einheimischen" Vorrang vor denen von Minderheiten oder Einwanderern haben sollten. Diese Weltanschauung verspricht Anerkennung, Respekt und einen neuen Status für diejenigen, die sich vom politischen Establishment ignoriert fühlen.
Frühere Studien haben die Unterstützung für den Rechtspopulismus mit wirtschaftlicher Not oder kulturellem Wandel in Verbindung gebracht. Die Forscher Julia Elad-Strenger und Thomas Kessler vermuten jedoch, dass es sich dabei um oberflächliche Ausdrücke einer tieferen psychologischen Triebkraft handelt: dem Gefühl der Nichtanerkennung. Mit anderen Worten: Die Unterstützung für die populistische Rechte kann aus dem Gefühl entstehen, dass der eigene Wert als vollwertiges Mitglied der Nation verleugnet wird. Die Forscher wollten herausfinden, wie dieser wahrgenommene Mangel an Respekt seitens der Eliten die Menschen dazu bringt, spalterische Ansichten zu vertreten, die ihren Wert wiederherstellen.
Um diese Theorie zu testen, führten sie drei Studien in Deutschland durch, einem Land, in dem die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD) in den letzten Jahren an Boden gewonnen hat. Die Studien kombinierten Umfragen und experimentelle Methoden, um das vorgeschlagene Modell zu testen: Wenn Menschen sich von den Eliten als Staatsangehörige nicht anerkannt fühlen, erleben sie eine Bedrohung ihrer sozialen Identität. Um mit dieser Bedrohung umzugehen, bringen sie Verachtung für die Eliten zum Ausdruck und nehmen eine negative Haltung gegenüber nationalen Minderheiten ein.
(…) Die Studie zeigt, dass Menschen ihren Wert unter anderem durch Verachtung bekräftigen können. Verachtung ist nicht nur Abneigung; sie impliziert, dass das Ziel minderwertig und des Respekts unwürdig ist. Wenn Menschen sich von den Eliten nicht gesehen fühlen, können sie darauf reagieren, indem sie diese Eliten als moralisch korrupt oder ihrer Position unwürdig darstellen. Eine andere Reaktion besteht darin, auf Minderheiten herabzublicken, was dazu dient, den eigenen relativen Status in der Gesellschaft zu festigen. Diese Verhaltensweisen tragen dazu bei, eine bedrohte soziale Identität zu bekräftigen, indem man sich positiv mit anderen Gruppen vergleicht.
Die Forscher konzentrierten sich zwar auf Deutschland, glauben aber, dass der von ihnen identifizierte psychologische Prozess auch in anderen Demokratien, in denen der Rechtspopulismus zunimmt, relevant sein dürfte. Ihre Ergebnisse helfen zu erklären, warum Bemühungen, dem Populismus allein durch materielle Entschädigung - wie etwa wirtschaftliche Entlastung - zu begegnen, fehlschlagen können. Wenn das zugrundeliegende Problem ein Mangel an symbolischer Anerkennung ist, dann können sich die Menschen weiterhin ausgeschlossen fühlen, selbst wenn ihre materiellen Bedürfnisse erfüllt werden.
(…) Künftige Forschungsarbeiten könnten diese Ergebnisse erweitern, indem sie das Modell in anderen Ländern und politischen Kontexten testen. Dabei könnte auch untersucht werden, ob der Linkspopulismus, der andere Gruppenidentitäten und Missstände betont, durch ähnliche psychologische Prozesse funktioniert.
Ein sinnvoller Schritt gegen Populismus könnte dieser Untersuchung zufolge darin bestehen, jene Menschen, die man als unwürdig und mit ihren Anliegen für unsichtbar erklärt hat, wieder zur Kenntnis und ernst zu nehmen. Die Analogie zum Umgang mit Männern in der Geschlechterpolitik liegt auf der Hand.
14. Die Post. Einer meiner Leser macht mich auf eine Studie über Falschbeschuldigungen von Stalking aufmerksam, veröffentlicht im British Journal of Psychiatry der Universität Cambridge. Demzufolge seien 12 Prozent solcher Fälle erfunden. Mein Leser schreibt mir hierzu, er sei selbst davon betroffen:
Ich habe etwas dunklere Hautfarbe und hätte mich früher bis 2015 vielleicht noch als Feminist bezeichnet weil mir das Thema Gleichberechtigung halt wichtig war. Ich bin 2014 falsch beschuldigt wurden. Sage ich zumindest. Mir glaubt keiner. Ich kämpfe immer noch seit 11 Jahren darum das meine Beweise überprüft werden. (…) Spätestens als ich nach der Falschbeschuldigung ca 2015 anfing, bei Grünen und Linken nach politischer Hilfe zu fragen, unter Social Media Beiträgen (…) und immer wieder als Nazi, Frauenhasser und Co betitelt wurde, weil ich Studien teilte. Seit ein paar Jahren habe ich ihren Blog gefunden und Manndat und wollte einfach mal Danke sagen für Ihre Arbeit. Ich würde gerne mehr tun, aber kann einfach nicht. Mein Leben ist vorbei so oder so. Ich hab zuvor noch nie von falschen Stalkingvorwürfen gehört. Die Täterinnen haben auch das Recht, die Adresse ihres angeblichen Peinigers zu erfahren. Kein Missbrauch möglich, auch wenn mein Auto mit Nägeln traktiert wurde und der Seitenspiegel eingetreten wurde, was ich natürlich nicht nachweisen kann von wem. Ich hoffe aber irgendwie, dass das Thema bei Ihrer Reichweite eventuell Anklang findet und ein paar Leute erfahren, dass nicht nur Gewalt und Vergewaltigung vorgetäuscht wird, sondern alles, was man sich vorstellen kann.
Ich hoffe auf ein weiteres Buch von Ihnen – und Dankeschön für ihre Arbeit. Ohne Leute wie Sie hätte ich's schon lange getan und hätte mich umgebracht. Danke, dass Sie die ganzen Beschimpfungen aushalten.
Derselbe Leser schickte mir einen Hinweis auf eine interessante Studie vom letzten Dezember über die Häufigkeit sexualisierter Gewalt an arabischen Männern:
Sexualisierte Gewalt an Jungen und Männern ist oft ein Tabuthema. Weltweit gibt es nur wenige gesicherte Zahlen dazu, noch weniger aus dem arabischsprachigen Raum. Forschende aus Leipzig und Berlin haben in einer aktuellen Studie mit mehr als 2000 Teilnehmern eines psychologischen Behandlungsangebots festgestellt, dass fast ein Drittel angab, sexuelle Traumata erlebt zu haben. Die Ergebnisse sind in eClinical Medicine, einem Journal der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht worden.
(…) Der aktuelle Befund, dass 28 Prozent der Befragten von sexualisierter Gewalt betroffen sind, offenbart das Ausmaß der männlichen Betroffenheit in den arabischsprachigen Ländern, deren Vergangenheit und Gegenwart von langandauernden Konflikten geprägt ist, wie etwa in Syrien. Die Forschenden vermuten, dass mit Blick auf die psychosozialen Auswirkungen der erlebten Gewalt die Ergebnisse der Studie auch auf andere Kontexte übertragen werden können. Zum Beispiel den Krieg gegen die Ukraine, den Bürgerkrieg in Sudan oder den Krieg in Ostkongo – dort häufen sich laut den Studien-Autoren aktuell Berichte über sexualisierte Gewalt gegen Männer und Jungen.
<< Home