Eltern-Kind-Entfremdung: Wie ein Vater um seine Tochter kämpft
1. Die Neue Zürcher Zeitung titelt:
"Dabei will ich doch nur mein Kind aufwachsen sehen": Ein Vater darf seine Tochter kaum noch sehen – und wird für sie zu einem Fremden
Darunter findet man einen Artikel, für den Stefanie Unbehauen einen von Eltern-Kind-Entfremdung betroffenen Trennungsvater über zwei Jahre lang begleitet hat.
Das Forum Soziale Inklusion kommentiert: "Es braucht leider wieder eine Schweizer Zeitung, um das Thema Eltern-Kind-Entfrmedung überhaupt anzusprechen." In deutschen Medien wie "Spiegel", "Welt" und "Zeit" sei allein eine entfremdete Mutter veröffentlichungsfähig, Zeitungen wie "Süddeutsche" und "taz" tabuisierten das Thema komplett.
2. Immerhin darf ein Vater auf Spiegel-Online berichten, wie er auf einer Eltern-Kind-Kur von Müttern behandelt wurde: "Vielen Dank für die Erfahrung, liebe Sexistinnen!" Das reichte davon, wie die Mütter über die abwesenden Väter herzogen, bis zu unerwünschten Avanchen ohne Ende – von "nur mit Handtuch bekleideten Überraschungsbesuchen" bis zu "aggressive Reaktionen auf ein Nein". Väter beziehungsweise Männer seien in diesem Umfeld "entweder Objekt des Spotts oder der Begierde".
Ist der SPIEGEL da einer ganz heißen Sache auf der Spur? Sind Frauen vielleicht gar keine besseren Menschen? Bevor solche Gedanken aufkommen, werden sie im Verlauf des Artikels in sehr viel Rhetorik verpackt, die sie wieder abmildern sollen, und natürlich endet der Artikel im Bedauern von Frauen. Trotzdem kann der Autor seine Frustration nicht zurückhalten: Er und die wenigen anderen Männer hätten keine Lust, als "lebender Reisedildo" betrachtet zu werden.
Von da ab ist es nicht weit zu der Beobachtung, dass auch im Alltag Männer immer wieder diffamiert werden, egal was sie tun: "Setzt du dich im Auto ans Steuer, bist du der Macho, der auch dort nicht von seinem Machtstreben lassen kann. Setzt du dich aber auf den Beifahrersitz, bist du der Pascha, der sich faul rumchauffieren lässt."
Es fehlt eigentlich nur noch ein wenig Reflexion, wie auch Medien wie der SPIEGEL zu diesem allgegenwärtigen Männer-Bashing beitragen.
3.
Frauen in China wollen zunehmend Kinder ohne Ehemänner. Doch der Versuch, das umzusetzen, ist schwer, denn sie stoßen dabei auf den Widerstand des Patriarchats.
Das böse Patriarchat verbiete den Frauen nämlich, "Familien ohne Männer zu gründen". Die "Zeit" berichtet unter der Schlagzeile "Den Vater loswerden, das Kind behalten". Dies ist dem Artikel zufolge inzwischen eine stehende Redewendung in den sozialen Medien, bei Bloggerinnen und Influencerinnen – und in Chinas Wirtschaftselite. (Der Artikel ist natürlich entschieden auf der Seite der Frauen/Opfer, wo denn sonst?)
4. Währenddessen beschäftigt sich der Tagesspiegel unter der Schlagzeile "Was wir unseren Kindern antun" mit den verheerenden Folgen fehlender Väter. Abwesende Väter, Verzeihung "abwesende Vaterfiguren" könnten demnach "eine Erklärung für die Krisensymptome der Gesellschaft sein."
In Deutschland wachsen derzeit knapp zwei Millionen Söhne und Töchter ausschließlich bei ihrer Mutter auf - das ist jedes fünfte Kind. Laut einer Studie von Forschern der Universitäten Köln und Halle-Wittenberg berichten junge und mittelalte Erwachsene mehr als doppelt so oft von einem entfremdeten Verhältnis zu ihren Vätern als zu ihren Müttern. Sogar dreimal häufiger haben sie den Kontakt zum Vater abgebrochen.
Und abwesende Vaterfiguren sind mehr als eine Lücke im Familienalltag – sie verursachen auch Leerstellen im sozialen Miteinander. Denn fehlt eine emotional verlässliche Bezugsperson neben der Mutter, so betont die Wissenschaft, erschwert das die Entwicklung stabiler Bindungen. Das wiederum begünstigt eine Streitkultur, die von Abwertung, Rückzug oder Aggression geprägt ist.
Eine Tendenz, die im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs zu beobachten ist. Der abwesende Vater dürfte also auch ein Mosaikstein bei der Erklärung sein, warum die Zufriedenheit mit demokratischen Prozessen abnimmt und autoritäre Einstellungen hierzulande auf dem Vormarsch sind. (…) Eine britische Langzeitstudie zeigte, dass eine distanzierte Vater-Kind-Beziehung im Säuglingsalter das Risiko aggressiven Verhaltens eines Kleinkindes verfünffacht. "Bleibt der Vater für den Sohn das unbekannte Wesen, so bleibt der Sohn auch sich selbst fremd", schreibt die Autorin Marga Kreckel.
Ts. Jetzt unterstützt also auch der Tagesspiegel das "Patriarchat". Liest man dort etwa nicht "Die Zeit"? Wenigstens geißelt sich auch der Autor dieses Artikels, ähnlich wie der des Beitrags im SPIEGEL zwischendurch selbst, damit er sich das Äußern solcher Dinge überhaupt erlauben darf. Andernfalls würde er am Ende sogar wie einer dieser fiesen Männerrechtler wirken.
5. Die Badische Zeitung berichtet über den Beginn eines Strafverfahrens gegen eine junge Frau:
Laut Staatsanwaltschaft verabredete sie sich über eine Internetplattform mit dem zufällig ausgewählten 46 Jahre alten Mann aus Göppingen für Sexspiele bei ihm. Den nackten Mann fesselte sie an Beinen, Armen und Oberkörper an einen Stuhl. Eine Strangulation gelang nicht, so habe sie zugestochen, sagt der Ankläger – 27 Mal. Davor habe die Angeklagte sich Kopfhörer aufgesetzt, um möglichst nichts zu hören.
"Er hat um Hilfe geschrien. Sie hat ihm gesagt, er soll ruhig sein", gibt die Beamtin den Wortlaut der Angeklagten aus einem ersten Gespräch mit ihr wider. Motiv sei Hass auf Männer gewesen, habe diese angegeben. Laut Angaben der Gutachterin Nahlah Saimeh hat die 26-Jährige ihr erzählt, sie habe sich seit dem ersten Corona-Lockdown viel mit Serienmörderinnen befasst. Sie habe einmal in ihrem Leben etwa durchziehen wollen. "Als Serienmörderin bekommt man noch nach 50 Jahren Anerkennung", habe ihr die Angeklagte gesagt.
Hat der Hass auf Männer, der in unserer Gesellschaft gepredigt wird, etwa üble Konsequenzen?
6. Zum Verleumdungs-Fall Stefan Gelbhaar schreibt Jan Fleischhauer einen Artikel, den ich in Gänze lesenswert finde: "Keine Partei ist so erbarmungslos wie die Grünen."
Dass Gelbhaar seinen Job als Bundestagsabgeordneter verloren hat und in der Politik nach menschlichem Ermessen nie wieder ein Bein auf den Boden bekommen wird? Egal. Dass seine Lebensgefährtin monatelang davon ausgehen musste, ihr Partner hintergehe sie? Dass die Kinder in der Schule zu hören bekamen, ihr Vater sei ein Grapscher und Frauenfeind?
Das alles ist nicht genug. Es muss bewiesen werden, dass irgendwie doch was dran war. Deshalb finden sich in den Medien immer neue Vorwürfe, vieles wieder anonym und damit nur schwer nachprüfbar. Einmal soll Gelbhaar eine Parteikollegin bei einem Spiel an die Hüfte gefasst und zurück in den Kreis der Teilnehmer gezogen haben.
Eine Frau berichtet, dass er sie gefragt habe, ob sie mit ihm ein "Kaltgetränk" trinken wolle. Als sie ein Foto von sich in Top und Unterhose auf ihrem Bett postete, habe Gelbhaar mit der Frage reagiert: "Na, viel Rückmeldung bekommen? :)" Auch der ausgiebige Gebrauch von Emojis steht zur Debatte.
Von "grenzverletzendem Verhalten" ist die Rede. Grenzverletzungen, so führt ein Jurist in einem Artikel in der "Süddeutschen Zeitung" aus, beschreibe kein strafrechtlich relevantes Verhalten, sondern eine "durch die Personen selbst als solche empfundene Überschreitung des persönlichen Wohlbefindens". Das Strafrecht kennt aus gutem Grund keine Verstöße, die allein in die subjektive Einschätzung der Betroffenen fallen.
(…) Bei sogenannten sexuellen Übergriffen zeigt sich ein Muster. So vorsichtig sie sonst sein können, so schnell sind Medien mit Beschuldigungen zur Hand, wenn es um Belästigungsvorwürfe geht. Dann geben auch sogenannte Qualitätsmedien ihrem Jagdeifer nach und werfen alle Bedenken über Bord. "Im Zweifel für die Frauen", lautet das Motto. Die juristische Aufarbeitung der MeToo-Berichterstattung erweist sich für die beteiligten Verlage mehr und mehr als Desaster.
(…) Hat das Fehlverhalten Konsequenzen? Der Chefredakteur des RBB wurde mit einem Posten als "Hauptabteilungsleiter Programmressourcen" versorgt – viel höher kann man nicht fallen. Die im Fall Mockridge federführende "Spiegel"- Redakteurin versucht jetzt halt, andere Männer des Missbrauchs zu überführen. (…) Bei eigenen Fehlern ist man erstaunlich schmallippig. Dann zieht man sich auf den Standpunkt zurück, noch sei ja juristisch nicht abschließend entschieden. Im Zweifel gilt das Urteil, das die eigene Berichterstattung konterkariert, als Ausdruck patriarchaler Justiz.
7. Nachdem ein Video Frankreichs Präsident Macron offenbar als Opfer häuslicher Gewalt durch seine Frau zeigte, beeilt sich "Die Welt" dazulegen, wie toll Frankreichs First Lady in Wahrheit ist. Passagenweise kippt das Anhimmeln ins Absurde:
Frankreichs Première Dame hat damit einen medialen Sturm ausgelöst, der zum geopolitischen Drama aufgeblasen wurde. Gerecht ist das nicht. In den acht Jahren von Macrons Amtszeit hat sich Brigitte Macron keinen einzigen Fauxpas geleistet. Kein falsches Wort, kein falscher Ton, niemals hat sie sich danebenbenommen oder ist sie ihrem Mann in den Rücken gefallen. Ihr Auftreten ist immer makellos, das blonde Haar sitzt. Durch ihre Vorliebe für die kantigen, oft militärisch inspirierten Entwürfe des Designers Nicolas Ghesquière verkörpert sie französische Eleganz und ist zur inoffiziellen Markenbotschafterin von Louis Vuitton geworden, ihrem Lieblingslabel. (…) Die ehemalige Französischlehrerin, die zwei Jahre vor Amtsantritt Macrons in Rente ging, ist gebildet, geistreich, witzig, charmant.
Ach so, das wusste ich nicht. Aber dann ist ja alles okay, und wir sollten uns mit diesem Thema nicht länger beschäftigen. Hauptsache, "das blonde Haar sitzt".
Ist es eigentlich jemals vorgekommen, dass einem Mann, der allem Anschein nach bei Gewalt gegen seine Partnerin ertappt wurde, eine derart ausführliche Heiligsprechung in einem Leitmedium zuteil wurde?
"Zugegeben, beim ersten Hinsehen kommt man nicht umhin, ein wenig zu schmunzeln", kommentiert eine Journalistin auf T-Online den Vorfall. "Da wird Präsident Macron einfach mal ins Gesicht gehauen, und als er bemerkt, dass er unter Beobachtung steht, setzt er in guter alter Charlie-Chaplin-Manier sein Bühnengesicht auf und fängt an zu steppen. Na ja, fast. Aber der Wechsel von der Watsche zum Pokerface ist bemerkenswert." Manche kamen aus dem Schmunzeln über die Szene gar nicht mehr raus. Auf Twitter findet man inzwischen eine Zusammenstellung der "25 lustigsten Memes" darüber, dass Macron offenbar Gewalt durch seine Partnerin erfahren hat.
8. Tamara Wernli beschäftigt sich in ihrem aktuellen Youtube-Beitrag damit, "wie toxische Weiblichkeit Männern schadet". Anstoß für das Video gab ein Beitrag der ARD-Mitarbeiterin Anja Reschke, die es tatsächlich schaffte, bei einem Beitrag über "toxische Weiblichkeit" komplett auszublenden, dass auch Männer davon betroffen sein können. Stattdessen orientierte sich Reschke offenbar an der Wikiepdia-Definition von "toxischer Weiblichkeit" und beschrieb den Begriff als das Phänomen, "wenn Frauen sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen, um in einer von Männern dominierten Welt besser dazustehen". Wie Tamara Wernli im Verlauf ihres Beitrags zeigt, kann Reschke selbst über "toxische Weiblichkeit" nicht sprechen, ohne unterschweillig immer wieder Männer zu attackieren. Womit ihr dann ironischerweise gelungen ist, toxische Weiblichkeit besonders anschaulich zu machen.
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