Donnerstag, Juli 20, 2023

Filmstart heute: Wie gut ist "Barbie"?

1. Der Barbie"-Film, der heute in den Kinos anläuft (mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen), hat von "Welt" bis "Zeit" bereits einige mediale Aufmerksamkeit geerntet und kündigt sich an, (neben "Oppenheimer") einer der Blockbuster dieses Sommers zu werden. Sarah Vine hat dieses kulturelle Ereignis für die Daily Mail besprochen. In ihrem Artikel wird vieles deutlich über die Situation der Geschlechter in unsere Gesellschaft und wie Filme das politische Bewusstsein dieser Gesellschaft prägen:

Ich habe meine Tochter Bea, 20, mitgenommen - zum einen, weil sie mich halb zu Tode genervt hat und zum anderen, um einen unverfälschten Gen Z-Gegenpol zu meiner mürrischen Mutti-Haltung zu Barbie zu bilden. Trotz des Slogans - "Wenn Sie Barbie hassen, ist dies der richtige Film für Sie" - dachte ich nicht, dass ich das Zielpublikum sein würde. Und so kam es dann auch. Sie hat jede Sekunde genossen, ich nicht so sehr.

(…) Mein Haupteinwand ist, dass Barbie nicht wirklich ein Film über Barbie ist. Es ist eine Stunde und 54 Minuten lang ausgedehnte Männerfeindlichkeit, die mit ein paar lustigen Tanzeinlagen und ein oder zwei (zugegebenermaßen ziemlich guten) Witzen verbrämt wird.

Es ist ein zutiefst männerfeindlicher Film, eine Erweiterung des TikTok-Feminismus, der jede Form von Männlichkeit - abgesehen von der harmlosesten - als giftig und räuberisch darstellt und die Frauenbefreiung nicht als eine Bewegung betrachtet, die auf der Gleichberechtigung der Geschlechter basiert, sondern als ein kulturelles Rachemittel, das darauf abzielt, Männer ganz aus der Geschichte zu verbannen.

Jeder männliche Charakter ist entweder ein Idiot, ein Fanatiker oder ein trauriger, ziemlich erbärmlicher Verlierer. Wenn die Rollen vertauscht wären und ein männlicher Regisseur einen Film darüber drehen würde, dass alle Frauen hysterische, neurotische, geldgierige Hexen wären, würde er - zu Recht - als zutiefst beleidigend und sexistisch angeprangert werden.

Kurz gesagt: Barbie und Ken begeben sich auf ein Abenteuer in der realen Welt, um den Grund für Barbies plötzliche und untypische Ängste zu finden. Barbie bekommt einen bösen Schock - sie ist nicht so beliebt, wie sie es sich vorgestellt hat. Ken hingegen amüsiert sich prächtig, indem er in die Macho-Kultur von L.A. eintaucht und entdeckt, dass es so etwas wie das "Patriarchat" gibt.

Dann verwandelt er sich in einen "echten Mann" (auch hier wieder in den eindimensionalsten Klischees gezeichnet), kehrt ins Barbie-Land zurück, organisiert das Äquivalent eines Incel-Aufstandes (im wahrsten Sinne des Wortes, da Ken im Bett nutzlos ist) - und verpasst allen Barbies eine Gehirnwäsche, damit sie seine willigen Sklaven werden. Starke Andrew Tate-Vibes, wenn man es so sagen will.

Königin Barbie, alias Margot Robbie, muss daraufhin eine Gegenrevolution mobilisieren, was ihr mit Hilfe ihrer menschlichen Freunde - dem Mutter-Tochter-Duo Gloria und Sasha - gelingt. Mit ihren Barbie-Künsten stecken sie die Kens zurück in ihre Kisten. Der Film endet damit, dass sie sich in eine gynäkologische Klinik einweisen lässt, vermutlich, um eine "echte" Frau zu werden.

(...) Die fantastische Plastikwelt der Barbies wird als langweilig und oberflächlich und ohne echte Emotionen dargestellt - doch wenn die Dinge anfangen, real zu werden, geht die ganze Action dahin, sie wieder so zu machen, wie sie war.

Man sagt uns, dass es bei den Barbies um Selbstbestimmung geht, doch sie setzen ihre Sexualität auf höchst unerquickliche Weise ein - wenn es darum geht, die Kens auszutricksen, zucken sie mit den Augenlidern wie dumme Puppen. Alle machen sich über die Kens lustig, weil sie nutzlos und impotent sind, aber wenn sie versuchen, etwas anderes zu sein, werden sie niedergemacht.

Das ist alles nur ein wenig schlecht durchdachtes Süppchen. Habe ich Barbie deswegen geliebt? Nein, natürlich nicht. Aber ich hatte ein wenig Mitleid mit denen, die diesen Unsinn mitmachen - und mit den jungen Männern, die in einer Welt aufwachsen, die ihnen sagt, dass sie wertlos sind.




2. Nachdem ich gestern die Situation von Männern in der Ukraine angesprochen habe, möchte ich heute mal wieder einen Blick auf die Situation der Männer in der russischen Armee werfen:

Immer wieder tauchen zurzeit Videos auf, in denen sich russische Soldaten über schlechte Zustände in der Armee beklagen. Zuletzt berichteten unabhängige russische Journalisten auf ihrem Telegram-Kanal "Astra" von einem Video, das sie nach eigenen Angaben von Angehörigen russischer Kämpfer erhalten hatten. In dem Clip schicken rund 50 Soldaten einen verzweifelten Hilferuf an ihre Familien:

"Sie schickten uns ohne Munition und ohne Artilleriedeckung Richtung Bachmut - mit einem betrunkenen Kompaniechef", werden die Männer zitiert. Der Bataillonskommandeur habe mit Hinrichtung gedroht, wenn die Befehle nicht befolgt würden. Nach der Aufnahme des Videos seien die Soldaten verlegt worden, zehn von ihnen vermutlich nach Bachmut, teilten ihre Verwandten "Astra" mit.

Einzelheiten der Angaben über den Einsatz der Truppe oder wann das Video genau aufgenommen wurde, ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Aber die Aussagen decken sich mit denen in ähnlichen Videos: Immer wieder hatten sich russische Soldaten in den vergangenen Monaten über Missstände an der Front beklagt. Und allein in den letzten Tagen tauchten mehrere Videos auf, die nahelegen, dass die Nerven bei vielen russischen Soldaten blank liegen:

* Ein aktuelles Video, das von russischen Medien verbreitet wird, zeigt eine offenbar tödliche Massenschlägerei in einem Militärlager in der Nähe von Moskau. Dem Bericht zufolge sollten die Soldaten in den Ukraine-Krieg geschickt werden. Einer der Soldaten wurde demnach von seinen Kameraden und der Militärpolizei zusammengeschlagen und starb.

* Ein ebenfalls vor wenigen Tagen veröffentlichtes Video zeigt junge russische Soldaten, die zwei Tage in einer Grube ausharren mussten - als Bestrafung, weil sie sich weigerten, schlecht bewaffnet an vorderster Front zu kämpfen - nur "mit einem Gewehr gegen Panzer", wie sie in dem Video sagen. Ein anderer Soldat beklagt sich, er hätte die Front seit neun Monaten nicht verlassen dürfen.

* Anfang Juli ging ein Video in Sozialen Netzwerken viral, in dem ein junger, russischer Wehrpflichtiger behauptete, Soldaten würden bei der Verteidigung Bachmuts zu "sinnlosen und selbstmörderischen" Gegenangriffen gezwungen und bei einer Weigerung bestraft.

Solche Videos kapitulierender oder flüchtender russischer Truppen machten auch den anderen Kameraden immer wieder deutlich, "dass deren Wohlergehen nicht die Priorität ihrer Regierung ist", schreibt Politik-Berater Jason Jay Smart bei Twitter.


Richtig. Es sind Männer, nicht Frauen, die wie seelenlose Puppen benutzt werden, um einem bestimmten Zweck gerecht zu werden.



3. Schleswig-Holsteins Gleichstellungsministerin Aminata Touré (Grüne) drängt auf die Anerkennung von Genitalverstümmelung als Asylgrund – solange die Betroffenen weiblich sind. Wenn die Bundesregierung die Istanbuler Konvention vorbehaltlos umsetzen wolle, bedeute dies Touré zufolge, "dass die Rechte von geflüchteten Frauen und Mädchen nun auch stärker Berücksichtigung finden müssen und geschlechtsspezifische Gewalt als Asylgrund anerkannt werden muss."



4. Justizminister Marco Buschmann (FDP) will der Organisation Hate Aid die Unterstützung durch Steuergelder kappen. Bei Hate Aid empört man sich: Das schwäche die Demokratie zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Wie Genderama Anfang März berichtete, benutzt Hate Aid Begriffe wie "Demokratie" tatsächlich, um unliebsame Meinungen zu diffamieren und auch Menschenrechtler, die sich für Jungen und Männer einsetzen, als "gefährlich für unsere Demokratie" zu verleumden.



5. Auf der Grundlage eines Videos der Journalistin Tamara Wernli hat die NGO Manndat eine Auflistung von 40 Privilegien von Frauen erstellt.



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