Montag, September 05, 2022

Kurz vor der Rente wird ihm gekündigt, weil er nicht gendert – News vom 5. September 2022

1. "Die Welt" berichtet über den Soziologen Klaus Roggenthin , der seinen Job verloren habe, weil er nicht gendern wollte, und der jetzt die deutschlandweit erste Klage gegen den Zwang zu politisch korrekter Sprache eingereicht hat.

Dürfen Unternehmen ihre Angestellten zum Gendern zwingen? Eine gerichtliche Antwort auf diese Frage steht noch aus. Denn obwohl Gender-Vorgaben inzwischen vielerorts zum beruflichen Alltag gehören, zieht kaum ein Betroffener deshalb vor Gericht – bis jetzt. Eine Klage, die WELT vorliegt, hat das Potenzial, erstmals rechtliche Pflöcke in das juristisch kaum erschlossene Gebiet einzuschlagen.

Kläger in dem vom Verein Deutsche Sprache unterstützten Verfahren ist Klaus Roggenthin, promovierter Soziologe und seit 2011 Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe (BAG-S) – einem von sechs Sozialverbänden getragenen und zum Großteil aus Steuermitteln finanzierten Verein, der sich für die Belange von Straftätern einsetzt. Sein Renteneintritt zum Mai 2023 steht eigentlich kurz bevor, doch geht es nach dem Vereinsvorstand, so wird Roggenthins Erwerbsleben schon im Oktober 2022 enden. Zu diesem Datum wurde ihm gekündigt – weil er nicht gendern will.

Das Thema köchelt im Verein schon länger; die Mitgliedsverbände, die jeweils ein Mitglied in den Vorstand der BAG-S entsenden, gendern ihrerseits und wollen dies auch in der BAG-S verpflichtend machen.

Roggenthin hält dagegen: "Eine unserer Veröffentlichungen, der 'Wegweiser', richtet sich an Menschen, die in Haft waren oder sind. Weil Bildungsstand und Sprachkompetenz bei dieser Gruppe oft nur gering ausgeprägt sind, haben wir die Texte eigens von einer Agentur für verständliche Sprache bearbeiten lassen. Es wäre doch absurd, diesen Gewinn an Lesbarkeit dann durch Einführung einer Kunstsprache zunichtezumachen, die den Regeln der deutschen Rechtschreibung widerspricht und an der Lebenswelt der Adressaten völlig vorbeigeht", sagt er im Gespräch mit WELT.

Um die Lage zu klären, hielt er auf der Mitgliederversammlung im November 2018 einen mit dem Vorstandsvorsitzenden abgestimmten Vortrag zu dem Thema. "Die Angelegenheit endete, obwohl der Vortrag sachlich-wissenschaftlich aufgebaut war und keine Polemik enthielt, mit einem Eklat. Der Kläger wurde – per Abstimmung – genötigt, seinen Vortrag abzubrechen. Die geplante Diskussion wurde als überflüssig bezeichnet und abgelehnt", heißt es dazu in der Klageschrift.

"Einige der Anwesenden finden es ungeheuerlich, die Verwendung einer gendergerechten Spracheüberhaupt infrage zu stellen, sodass es zu Unruhen kommt und in Folge Frau Baumann beantragt, den Vortrag an dieser Stelle zu beenden", hielt das Sitzungsprotokoll zunächst fest; bei Abnahme durch den Vorstand wurde dies zu "Einige der Anwesenden wundern sich" entschärft und die folgende Passage zum Abbruch des Vortrags gestrichen.

Im Februar 2019 beschloss der Vorstand, dass das Gendern künftig zum Standard erhoben wird. "Mir wurde vom damaligen Vorstandsvorsitzenden aber noch versichert, dass diese Regelung für Namensbeiträge nicht verpflichtend sei", erzählt Roggenthin. "Wir können Gastautoren, die bei uns schreiben, ja kaum dazu zwingen, ihre Texte zu gendern. Und auch in meinen eigenen Beiträgen und Interviews sollte mir das angeblich freigestellt bleiben."

Bei Texten, bei denen er selbst als Autor nicht namentlich in Erscheinung treten muss – etwa auf der Homepage oder in Pressemitteilungen des Vereins –, hat Roggenthin sich hingegen nach eigener Aussage nie geweigert, zu gendern: "Ich hielt die Grundsatzentscheidung für Gendersprache für bedauerlich, aber solange ich persönlich nicht öffentlich dazu genötigt wurde, konnte ich damit leben."

(…) Roggenthin wurde nach seiner Darstellung vom Vorstand zusehends unter Druck gesetzt, die Konflikte nahmen zu, der Ton wurde schärfer. Mitte Februar 2022 fasste der Vorstand einen neuen Beschluss, der Gendersprache nunmehr unzweifelhaft und umfassend für verpflichtend erklärt.

Roggenthin fragte in einer E-Mail nach, wie denn nun zu verfahren sei, wenn etwa Interviewpartner in einem zum Abdruck vorgesehenen Gespräch nicht gegendert hätten; oder wenn die für die BAG-S vorgesehene Doppelpunkt-Schreibweise mit dem in einem der Mitgliedsverbände bevorzugten Unterstrich in Konflikt gerate. Statt einer Antwort erhielt er acht Tage später – und kurz vor Antritt einer psychosomatischen Reha – die Kündigung.

"Ich war damals psychisch angeschlagen, weil ich von Vorstandsmitgliedern in den letzten Jahren immer wieder persönlich angegriffen und schikaniert worden war", sagt Roggenthin. Der Verein bestreitet das. E-Mails der Vorstandsmitglieder an Roggenthin, die WELT vorliegen, zeugen teilweise von einem unkollegialen bis feindseligen Ton. "Eine Diskussion in der Sache war weder erwünscht noch möglich", sagt Roggenthin.

Die Geisteshaltung im Vorstand laute offenbar: "Gendern ist gut, wer gendert, ist gut – wer es nicht tut, ist böse und wahrscheinlich rechts." Dabei verortet Roggenthin sich selbst als Linken, der sich für Reformen wie etwa die Abschaffung der Strafhaft einsetzt. "Nur mit dieser neueren linken Strömung, die sehr stark auf sprachlich-symbolische Moraldarstellung setzt und sich kritische Rückfragen verbittet, kann ich nichts anfangen."


Gott, wie bekannt mir das alles vorkommt … Ein Linker, der aus der Reihe tanzt, ist für manche Eiferer heutzutage fast schon ein Faschist.

Die Vorsitzende der BAG-S, Heike Timmen, will sich auf Anfrage von WELT nicht zu dem Fall äußern. So bleibt auch unbeantwortet, was es über das soziale Verständnis der in der BAG-S organisierten Wohlfahrtsverbände aussagt, einen langjährigen, gesundheitlich angeschlagenen und kurz vor der Rente stehenden Mitarbeiter über sprachliche Differenzen rauszuwerfen.

Das Arbeitsgericht Bonn will über den Fall am 7. September verhandeln. Problematisch könnte für Roggenthin werden, dass die BAG-S als Kleinbetrieb nicht dem Kündigungsschutzgesetz unterfällt. In solchen Kleinbetrieben gelten sehr viel lockerere Maßstäbe für die Rechtmäßigkeit von Kündigungen.

Doch auch dort verlangt die Rechtsprechung das Vorliegen eines Minimalkriteriums, an dem man in diesem Fall Zweifel haben kann: Erforderlich für die Kündigung ist, in den Worten des Bundesarbeitsgerichts, "ein irgendwie einleuchtender Grund".




2. Finnland will mit einer Reform der Elternzeit mehr Gleichberechtigung schaffen. Mütter können bislang in Finnland sieben Monate Elternzeit beantragen, Männer zwei.



3. Die Süddeutsche Zeitung befindet in einer Besprechung des "Tatort" von gestern:

Eigentlich ist das eine faszinierende Versuchsanordnung: Kommissarin ermittelt einen Mord aus Frauenhass und verliert sich in Männerhass. Odenthal ist ohne jeden Beweis überzeugt, den Täter vor sich zu haben, denn: "Männer jenseits ihres Bedeutungszenits sind brandgefährlich." Ein Geständnis aber, das weiß der Krimifreund, sollte man besser nicht erzwingen, indem man Asthmaspray verweigert. "Wir sind uns ähnlicher, als Sie glauben", sagt der verdächtige Kessler, und zwischendurch flirtet er mit Odenthal. So unter Gleichgesinnten.




4. Unter der Überschrift "Ich dachte, mein Leben sei vorbei": Männliche Sextortionsopfer melden sich zu Wort berichtet Jessica Lucas eindringlich über dieses Verbrechen und seine Folgen für die Opfer:

Als Sean, ein 17-jähriger Highschool-Schüler, der an der Ostküste lebt, vor einigen Monaten in die Sommerferien ging, war er in einer schlechten Verfassung.

Er hatte das Gefühl, dass sich sein Leben in einer ständigen, deprimierenden Schleife befand. Jeden Tag wachte er auf und tat immer wieder die gleichen Dinge. Frühstücken, Videospiele spielen, Zeit verschwenden. Er hatte das Gefühl, nichts zu tun zu haben, und es war ihm zu peinlich, das Angebot seiner Freunde anzunehmen, etwas mit ihnen zu unternehmen.

"Ich war schwer deprimiert und einsam", sagt Sean, der wie alle Interviewpartner in diesem Artikel darum gebeten hat, ein Pseudonym zu verwenden, um seine Privatsphäre zu schützen. "Ich wollte einfach nur jemanden, mit dem ich etwas Intimität teilen konnte."

Es schien, als seien seine Gebete erhört worden, als Sean über Instagram eine 19-jährige Frau kennenlernte. Es dauerte nicht länger als ein paar Stunden, bis ihre Unterhaltung auf Sex hinauslief. Die Chats wurden immer hitziger und die beiden begannen, Nacktbilder auszutauschen. Schließlich willigte Sean in einen Videoanruf ein. "Es schien alles sehr real zu sein", sagt er. "Das Instagram, die Texte, sogar der Videoanruf. Es fühlte sich einfach echt an."

Während des Videoanrufs masturbierten sowohl Sean als auch die Frau vor der Kamera ihres Handys. Danach verschwand das Video der Frau, und ein anderer Clip tauchte auf. Sean war entsetzt - es war ein Clip von ihm, wie er sich selbst befriedigt. Er war gefilmt worden.

Sofort verlangte die Person, die Sean betrogen hatte, 600 Dollar - es sei denn, er wolle, dass das Video an seine gesamte Schule weitergeleitet würde. Obwohl Sean sich weigerte zu zahlen und seinen Erpresser sofort blockierte, lebte er wochenlang in Angst. "Ich dachte, mein Leben sei vorbei", sagt er. "Ich dachte, sie meinten es ernst mit ihren Drohungen und würden versuchen, mein Leben zu ruinieren". Seine Ängste nahmen zu. "Ich konnte nichts mehr tun", sagt er. "Ich habe kaum noch etwas gegessen. Es war wirklich furchteinflößend."

Sean ist ein Opfer von Sextortion, einem digitalen Verbrechen, das nach Angaben des FBI stark zunimmt. Das Internet Crime Complaint Center der Behörde berichtet, dass in den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 mehr als 16.000 Beschwerden über Sextortion eingegangen sind, bei denen ein Schaden von über 8 Millionen Dollar entstanden ist. Das Verbrechen kann schlimme Folgen haben: In getrennten Fällen starben dieses Jahr Ryan Last und John DeMay, beide 17, durch Selbstmord, nachdem sie auf diese Weise erpresst worden waren. (Zwar können auch Frauen Opfer von Sextortion werden, doch eine im Januar veröffentlichte bahnbrechende Studie ergab, dass Männer doppelt so häufig Opfer von Sextortion werden wie Frauen).

Obwohl sich die meisten Opfer nicht das Leben nehmen, kann das Leben mit den Folgen sehr belastend sein. Überlebende von Sextortion berichten, dass sie Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit und ihren zwischenmenschlichen Beziehungen haben. Einige sind auf weitere Betrügereien hereingefallen, die auf Opfer abzielen, die ihre Sextäter zur Strecke bringen oder Nacktbilder aus dem Internet fernhalten wollen. Diese Opfer hoffen, dass sie anderen helfen können, dem gleichen Schicksal zu entgehen, indem sie ihre Geschichten erzählen.

Für Brian, einen Büroangestellten, der erpresst wurde, nachdem er von seinem Schreibtisch aus alte Nacktbilder an einen Fremden geschickt hatte, fühlte sich die ganze Erfahrung wie ein Albtraum an. "Ungefähr eine Minute, nachdem ich das unangemessene Foto verschickt hatte, begannen die Drohungen", sagt er. "Sie begannen mit einer Art Collage von Fotos von mir, die mit meinen Kontaktdaten in roten Buchstaben überschrieben waren. Sie drohten, das kompromittierende Material an jeden zu schicken, den ich kenne, wenn ich ihnen nicht 500 Dollar zahle."

Brian war entsetzt und bezahlte das Lösegeld eilig über CashApp - nur damit von ihm weitere 1.000 Dollar gefordert wurden. Nachdem er auch diese über CashApp gesendet hatte, wurden weitere 3.000 Dollar in Bitcoin verlangt. "Zu diesem Zeitpunkt war ich verängstigt und nicht in der Lage zu arbeiten", sagt Brian. Er verließ sein Büro und entschied sich auf dem Heimweg gegen die Zahlung des Bitcoin-Lösegelds. Er sperrte seinen Sextorter, aber er hatte immer noch eine Heidenangst. "In dieser Nacht", sagt er. "Ich habe kein Auge zugetan."

Während die meisten Opfer von Sextortion berichten, dass die ersten Wochen nach einem Angriff die schwersten sind, leiden viele noch Monate - oder sogar Jahre - nachdem sie zur Zielscheibe geworden sind. "Ich weiß nicht, wann ich mich in den sozialen Medien wieder sicher fühlen werde, und ich fühle mich introvertierter als vor der Tat", sagt Paul, ein 15-jähriges Sextortion-Opfer und Highschool-Schüler aus dem Mittleren Westen. "Man macht sich seine eigenen Gedanken darüber, wie andere Leute einen sehen."

Paul lernte seinen Erpresser im Sommer 2021 auf Discord kennen, und nachdem sich die beiden gut verstanden hatten, begannen sie einen schmutzigen Videochat. Auch Paul fand schließlich heraus, dass die Frau, zu der er masturbierte, nicht diejenige war, für die sie sich ausgab - und dass er aufgezeichnet wurde. Er gestand seinen Eltern sofort alles und erzählte ihnen von der Erpressung, und seine Mutter riet ihm, seine Konten in den sozialen Medien zu schließen.

Obwohl Paul ohne Bezahlung davonkam, hat die ganze Geschichte einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. "Es fällt mir jetzt schwer, Menschen zu vertrauen, und ich leide unter Paranoia", sagt er. "Jedes Mal, wenn ich mit jemandem spreche, mit dem ich eine Weile nicht gesprochen habe, habe ich das Gefühl, dass er weiß, was passiert ist."

Besonders schwer war es, mit den Menschen umzugehen, die wirklich wissen, was passiert ist: seinen Eltern. "Diese Beziehungen können sich nur bedingt bessern", sagt Paul.

Viele Sextortion-Opfer sagen, dass das Schwierigste an der ganzen Situation oft die Beziehungen zu den Menschen sind, denen sie mitgeteilt haben, was mit ihnen passiert ist.

Als Gary, ein verheirateter Vater aus Kalifornien, erpresst wurde, setzte man ihm eine Frist von 24 Stunden, um 9.000 Dollar zu zahlen, wenn er nicht wollte, dass seine Bilder und Texte an seine Frau weitergegeben werden. Er blockierte den Sextorter sofort und zahlte das Lösegeld nicht, aber die Täter machten ihre Drohung wahr und schickten Bilder an Garys Frau und viele ihrer Instagram-Follower sowie an Garys Mutter. Obwohl seine Mutter ihm verziehen hat, ist er sich nicht sicher, ob seine Frau es getan hat.

Gary sagt, dass er in die ganze Situation hineingeraten ist, weil seine Ehefrau kein Interesse an Sex hatte, aber jetzt ist die Situation schlimmer als zuvor. "Ich möchte mit meiner Frau über Sex sprechen, aber ich habe das Gefühl, dass die Untreue und die Erpressung zur Sprache kommen werden", sagt er. "Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr ganz ehrlich zu ihr sein kann. Es ist, als würde ich die ganze Zeit auf Eierschalen laufen."

Doch für manche Opfer ist der Albtraum mit zwischenmenschlichen Problemen noch nicht zu Ende. Die Verzweiflung, ihren Namen - und ihre Nacktbilder - aus dem Internet zu löschen, kann sie anfällig für weitere Betrügereien machen, selbst wenn ihre Bilder nicht veröffentlicht wurden. "Es gibt viele skrupellose Akteure, die mehr als bereit sind, die Opfer auszunutzen. Unternehmen wie Digital Forensics nutzen ständig die Angst, um ihre Dienste zu verkaufen, die den Opfern kaum helfen", sagt Gary.

Sextortion-Opfer beschweren sich auf Reddit häufig über Digital Forensics, das auf seiner Website behauptet, es sei in der Lage, "Cyberkriminelle auf der ganzen Welt durch den Einsatz unserer eigenen Technologie aufzuspüren". Kritiker behaupten, das Unternehmen nutze Panikmache, um seine Dienste zu verkaufen, tue wenig, um Sextäter aufzuspüren oder Bilder wiederherzustellen, und versuche, die Opfer unter Druck zu setzen, damit sie mehr Geld ausgeben, wenn es seine Versprechen nicht einhält. (Digital Forensics hat auf die Bitte um eine Stellungnahme nicht reagiert.)

"Es gibt auch echte Betrüger", sagt Gary. "Sie kommen mit dem Versprechen, helfen zu können, indem sie die Bilder vom Gerät des Erpressers löschen. Spoiler-Alarm: Das tun sie nicht."

Brian findet, dass diejenigen, die Sextortionsopfern falsche Versprechungen machen, sich schämen sollten. "Neue Opfer haben selten eine Ahnung, was sie tun sollen. Sie befinden sich in einem Zustand der Panik und haben oft mit enormer Angst, Scham und erheblichen finanziellen Verlusten zu kämpfen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie etwas tun, das sie später bereuen", sagt er. "Normalerweise sind es Teenager. Wir haben in diesem Jahr schon einige Artikel über solche Tragödien gelesen. Wer weiß, wie viele Menschen ihr Leben verloren haben, ohne dass wir wussten, warum?"

Opfer wie Paul sind der Meinung, dass die Unternehmen der sozialen Medien mehr Maßnahmen ergreifen sollten, da sie seiner Meinung nach die Möglichkeit haben, solche Tragödien zu verhindern. "Ich denke, Instagram braucht eine Hotline für solche Fälle, bei der man anrufen und erzählen kann, was passiert ist, und sie können die Freundesliste nehmen und die Nachrichten vom Konto des Täters herausfiltern - und von allen anderen Konten, die sie möglicherweise erstellen", sagt er. "Es ist so weit verbreitet in ihrer App. Man sollte meinen, sie würden versuchen, etwas zu tun."

Obwohl Sean zustimmt, dass die Unternehmen der sozialen Medien mehr tun könnten, um die Opfer zu unterstützen, möchte er im Moment nur, dass mehr Menschen verstehen, wie Sextortion funktioniert, damit sie besser mit der Situation umgehen können, wenn sie eintritt.

"Es gibt zwar Ressourcen, aber sie müssen noch weiter verbreitet werden", sagt er und verweist auf Plattformen wie Reddit, wo Sextortionsopfer Informationen austauschen und sich gegenseitig anonym unterstützen, sowie auf Organisationen wie Cybersmile und Thorn. "Die Opfer haben in dieser Situation viel mehr Macht, als die meisten Leute denken."




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