Google verdächtigt Vater des Kindesmissbrauchs und bleibt auch nach Einstellung des Verfahrens dabei – News vom 25. August 2022
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Immer mehr Firmen haben Zugriff auf unsere Fotos. Die Folgen sind nicht immer abzusehen. Ein Mann in den USA wurde nun von Google des Missbrauchs seines Sohnes beschuldigt. Auch nachdem die Polizei ihm längst Recht gegeben hatte.
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2. Unter der Überschrift "Jung, arm, männlich" beschäftigt sich in Österreich das Nachrichtenportal "News" mit der Jungenkrise. Der Artikel macht sehr gut deutlich, inwiefern sexistische und ökonomische Benachteiligungen einander verstärken, weshalb dieses Thema eigentlich auch und gerade für Linke relevant sein sollte. (Dass ich an dieser, "meiner" Linke zunehmend verzweifle, dürften viele mitbekommen haben.) Ein Auszug:
Keine Gesellschaftsgruppe ist derzeit so vernachlässigt und benachteiligt wie männliche Kinder, vor allem aus ärmeren Familien. Der ewig wiederholte Vorwurf, die Gesellschaft würde dominiert von 'weißen Männern', die einflussreiche Positionen besetzen, beschreibt sicherlich nicht die heutigen Chancen junger 'weißer' Männer aus dem finanziell benachteiligten Segment. Im Gegenteil, Kinder aus Familien der Arbeiterklasse - wenn sie männlich sind - verlieren den Anschluss, schließen zu einem immer geringeren Prozentsatz mit Abitur/Matura ab und sind auf den Universitäten kaum mehr vertreten. Der einstige Stolz einer sozial gerechten Gesellschaft, auch den Ärmsten die Chance zu geben zu studieren, von einer Generation zur nächsten einen höheren Lebensstandard zu erreichen, stimmt zwar immer noch für Mädchen und Minderheiten, doch immer weniger für 'white boys'.
Studien in Großbritannien, Deutschland und den USA untersuchten den Einfluss der ökonomischen Situation einer Familie auf die akademischen Chancen von Mädchen und Buben. Immer noch studieren Kinder aus wohlhabenden Familien zu einem höheren Prozentsatz als Kinder aus Arbeiterfamilien, doch es zeigt sich ein Unterschied zwischen Schüler und Schülerinnen. Eine Studie in England wies nach, dass selbst in den ärmsten Familien 50 Prozent mehr Mädchen studieren als Buben. Je besser die finanzielle Lage der Familie, desto eher gleicht sich das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Kindern aus.
(…) In Deutschland wird ein generelles, von der ökonomischen Situation der Familien nur zum Teil beeinflusstes Phänomen beobachtet - der immer größer werdende Erfolgsabstand zwischen Schülerinnen und Schülern. Der Germanist Arne Hoffmann schreibt in seinem Buch "Rettet unsere Söhne" von der Problematik, dass weibliche Lehrkräfte vom Kindergarten bis zum Abitur Schülerinnen gegenüber Schülern bevorzugen. Er nennt es die 'Feminisierung der Schule' als Folge eines 'überbordenden Feminismus', der mit seinem Ziel, die Rechte der Frauen zu stärken, die Anliegen der jungen Männern ignoriert hätte. Werde diese Entwicklung nicht gestoppt, wachse eine Generation von männlichen Bildungsversagern heran. Andere Fachleute warnen vor einer 'Verweiblichung junger Männer', die bei schlechten Noten zu weinen beginnen, im Kunstunterricht sich betont sensibel und emotional zeigen würden, unbewusst die Verhaltensweisen der Schülerinnen zu kopieren versuchen, in der Hoffnung, so den Lehrerinnen zu gefallen. Der Anteil der Lehrerinnen in der Grundschule liegt in Deutschland bei 90, im Kindergarten bei 98 Prozent. Den einzigen Mann, den die Schüler als 'Vorbild' zu Gesicht bekommen, ist meist der Hausmeister.
(…) Der 'weiße Mann' wurde zum Feindbild erklärt, tatsächlich leiden die männlichen Kinder und Jugendlichen darunter. In der Schweiz schlugen Pädagogen und Politiker Alarm, weil der Anteil der jungen Männer an den Hochschulen ständig zurückgehe. Während 16 Prozent der Knaben die Matura schaffen, sind es 26 Prozent der Mädchen. Die Schulbehörden diskutieren mit den Fachleuten, was die Ursache dafür sein könnte. Sind Lehrpläne zu sprachlastig, wird zu wenig Mathematik, Physik und Chemie unterrichtet, Fächer in denen Schüler traditionell besser sind als Schülerinnen? Schüler und Schülerinnen zeigen bei Eintritt in die Schule die gleiche 'Lernlust' - ein paar Jahren später sind Knaben wesentlich weniger motiviert als Mädchen.
3. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Florian Post ist aus der SPD ausgetreten, weil er sie inzwischen für zu links, zu grün, zu woke betrachtet, womit die Partei ihre frühere Stammwählerschaft längst nicht mehr erreiche. Einer seiner Belege dafür:
Eine eigene Stelle für eine Genderbeauftragte für Kitas wurde in München geschaffen, mit den Stimmen der SPD. Das befremde "eine riesige Mehrheit aller Menschen, die täglich ihrem Beruf nachgehen und sich um ihre Kinder kümmern". Schwerer Vorwurf von Post: "Die SPD will gar nicht wissen, wie ihre früheren Wähler denken."
4. Christoph Ploß, der Vorsitzende der CDU Hamburg, hat in seiner Partei durchgesetzt, dass in Schulen, Universitäten oder Behörden in Zukunft die deutsche Sprache statt der ideologischen Gendersprache herrschen soll, Diese Forderung wurde von der mächtigen Antragskommission der Bundespartei unterstützt:
Heißt: Eine Zustimmung auf dem Parteitag in Hannover im September gilt als wahrscheinlich. Damit würde die CDU die Forderung zu ihrem Programm erklären.
5. Die "taz" empört sich in dem Artikel "Frieren für die Männer" darüber, dass man in Deutschland wegen der Unterstützung der Ukraine Energie sparen muss: "Immer noch werden in erster Linie Frauen Unannehmlichkeiten abverlangt, damit Männer Krieg führen können."
Dazu ein passender Kommentar auf Twitter:
Okay, so ein paar zehntausenden Männern wird die klitzekleine Unannehmlichkeit abverlangt, sich an der Front zerfetzen oder als Kriegsgefangener foltern zu lassen, aber niemand hat es so schwer wie die deutsche Frau, die es jetzt zwei Grad zu kalt im Büro hat.
6. Die Tagesschau berichtet:
In Spanien wird das Sexualstrafrecht verschärft. Jeder Sex ohne ausdrückliche Zustimmung wird nun als Vergewaltigung betrachtet. Mit seiner Frauen- und Gleichstellungspolitik gilt das Land inzwischen als europäisches Vorbild.
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7. Ein Club in Sydney hat angekündigt, die Polizei zu rufen, wenn ein Besucher einen anderen ohne dessen Einwilligung zu lange anschaut. Das stelle eine Form der Belästigung dar. In rosa Westen gekleidete Sicherheitsoffiziere des Clubs werden dafür sorgen, dass diese Regel umgesetzt wird. Der Clubbetreiber stellt klar: "In solchen Fällen gilt bei uns der Grundsatz: Glaube immer der Meldung. Wenn uns ein Verhalten gemeldet wird, durch das sich jemand unwohl fühlt, wird die gemeldete Person vom Veranstaltungsort entfernt und die Polizei gerufen."
8. Die New York Times berichtet über den Selbstmord der Bestseller-Autorin Norah Vincent:
Im Winter 2003 begann Norah Vincent, eine 35-jährige Journalistin, zu üben, sich als Mann auszugeben. Mit Hilfe eines Maskenbildners lernte sie, Stoppeln zu simulieren, indem sie Wollfetzen abschnitt und sie auf ihr Kinn malte. Sie trug ihr ohnehin kurzes Haar zu einem flachen Scheitel geschnitten und kaufte sich eine Brille mit rechteckigem Gestell, um die Winkel ihres Gesichts zu betonen. Sie trainierte mit Gewichten, um ihre Brust- und Rückenmuskeln aufzubauen, band ihre Brüste mit einem zu kleinen Sport-BH ein und trug ein Suspensorium, das mit einer weichen Penisprothese gefüllt war.
Sie trainierte monatelang mit einem Gesangslehrer an der Juilliard School in Manhattan, der ihr beibrachte, ihre Stimme zu vertiefen und zu verlangsamen, sich beim Sprechen zurückzulehnen, anstatt sich vorzubeugen, und ihren Atem effizienter einzusetzen. Dann wagte sie es, 18 Monate lang als Mann zu leben und sich Ned zu nennen, um diese Erfahrung zu dokumentieren.
Dies tat sie in "Self-Made Man", und als das Buch 2006 erschien, war es fast sofort ein Bestseller. Es machte Frau Vincent zu einem Medienliebling; sie trat bei "20/20" und bei "The Colbert Report" auf, wo sie und Stephen Colbert sich über Fußball und Penisgröße lustig machten.
Aber das Buch war kein Scherz. Es war ein nuanciertes und durchdachtes Werk. Es zog Vergleiche zu "Black Like Me", dem Buch des weißen Journalisten John Howard Griffin aus dem Jahr 1961 über seine Erfahrungen als Schwarzer im abgeschotteten Süden. David Kamp, der in der New York Times Book Review schrieb, nannte Frau Vincents Buch "reichhaltig und kühn".
Frau Vincent starb am 6. Juli in einer Klinik in der Schweiz. Sie war 53 Jahre alt. Ihr Tod, der zu diesem Zeitpunkt nicht gemeldet wurde, wurde am Donnerstag von Justine Hardy, einer Freundin, bestätigt. Sie sagte, der Tod sei medizinisch unterstützt worden, was als freiwillige Sterbehilfe bezeichnet wird.
(…) In den anderthalb Jahren, die sie als Ned lebte, brachte Frau Vincent ihn in eine Reihe stereotyper, hypermaskuliner Situationen. Er trat einer Arbeiter-Bowling-Liga bei, obwohl er ein schrecklicher Bowler war. (Seine Mannschaftskameraden waren nett und feuerten ihn an; sie hielten ihn für schwul, wie Frau Vincent später erfuhr, weil sie dachten, er würde wie ein Mädchen bowlen.)
Er verbrachte Wochen in einem Kloster mit Mönchen, die in Klausur gingen. Er ging in Stripclubs und verabredete sich mit Frauen, obwohl er in Single-Bars meistens eine Abfuhr erhielt. Er arbeitete im Verkauf und verkaufte Gutscheinbücher und andere Produkte mit geringer Gewinnspanne von Tür zu Tür, zusammen mit anderen Verkäufern, die mit ihrem Cartoon-Gehabe wie aus dem David-Mamet-Stück "Glengarry Glen Ross" von 1983 wirkten. Schließlich, bei einem Iron John Retreat, einem therapeutischen Männlichkeits-Workshop - man denke an Trommelkreise und Heldenarchetypen - nach dem Vorbild des Männerbewegungsautors Robert Bly, begann Ned durchzudrehen. Ned zu sein hatte Frau Vincent zermürbt; sie fühlte sich entfremdet und distanziert, und nach dem Seminar begab sie sich wegen Depressionen in eine Klinik.
Sie litt, so schrieb sie, aus demselben Grund, aus dem viele der Männer, die sie traf, litten: Die ihnen zugewiesenen Geschlechterrollen, so fand sie, erdrückten sie und entfremdeten sie von sich selbst.
"Männlichkeit ist eine bleierne Mythologie, die auf den Schultern eines jeden Mannes lastet", schrieb sie, und sie brauchten Hilfe: "Wenn Männer wirklich noch an der Macht sind, dann nützt es uns allen sehr, den Dyspeptiker am Steuer zu heilen."
Die New York Times dreht Norah Vincents Erkenntnisse so, als wäre (mal wieder) Männlichkeit das Problem und nicht die soziale Situation, unter der viele Männer leiden. Das ist ähnlich dürftig, wie es die Situation vor einigen Jahrzehnten für Homosexuelle war, denen manche unterstellten, ihre vermeintliche "Störung" und nicht Diskriminierungserfahrungen seien der Grund für ihr Unbehagen.
Ich habe Norah Vincents Erfahrungen in meinem Buch "Männerbeben" ausführlich geschildert:
Am aufschlussreichsten sind Norah Vincents Berichte von der Datingszene. Zum einen musste sie feststellen, dass sie vor jeder Frau, mit der sie überhaupt nur näher in Kontakt treten wollte, zuerst einmal schaulaufen musste. Auch wenn die angeflirteten Damen selbst nicht sehr viel zu bieten hatten, erhoben sie sehr weitreichende Ansprüche, deren Erfüllungen sich oft gegenseitig ausgeschlossen hätten: deutlich selbstbewusst, aber auf keinen Fall arrogant zum Beispiel. Am beliebtesten war die Mischung: ein richtiger Kerl, ein Fels in der Brandung, der eine Frau auch schon mal leidenschaftlich aufs Bett schleudern sollte, aber bitte gleichzeitig empfindsam, sensibel, mit Sinn für Poesie und ohne Scheu, seine Gefühle zu zeigen. "Wenn Frauen vom Madonna-Hure-Komplex gefangen sind", so Vincent, "dann sind es Männer genauso von einem Krieger-Minnesänger-Komplex." Besonders erschwert wurde dieses Schaulaufen zusätzlich dadurch, dass die von Vincent angesprochenen Frauen ihr zunächst mit unverhohlenem Misstrauen begegneten und jedes Verhalten erst einmal gegen sie auslegten. Wo Männer, denen sie als Mann begegnete, "ihm" erst mal unterstellten, dass er in Ordnung sei, solange er nicht das Gegenteil zeigte, unterstellten die Frauen erst einmal das Schlechteste: "Sie neigten dazu, in jedem Mann, den sie trafen, einen Wolf zu sehen, also machten sie aus jedem Mann, den sie trafen, einen Wolf – selbst wenn es sich bei diesem Mann um eine Frau handelte."
Vincent räumt ein, dass sie als Frau auf dieselbe Sichtweise konditioniert worden war: "Ich habe die Textsammlungen des radikalen Feminismus gelesen, und indem ich ihrer Führung folgte, glaubte ich, dass sämtliche Männer vom Patriarchat beschmutzt seien." Jetzt, mit veränderter Perspektive, fiel ihr aber auf, wie zerstörerisch diese Sichtweise war. Die Feindseligkeit, mit der ihr all diese Frauen immer wieder begegneten, begann, in ihr selbst feindselige Gefühle gegen jene Frauen auszulösen.
Zum Schluss ihres Buches fordert auch Vincent eine Emanzipationsbewegung für Männer: "Die Heilung der Männer ist auch im Interesse der Frauen, obwohl diese Heilung für Frauen bedeutet zu akzeptieren, dass auf einer Ebene Männer nicht nur ebenfalls – hier kommt das befürchtete Wort – Opfer des Patriarchats sind, sondern (und das wird am schwersten zu schlucken sein) Frauen für dieses System mitverantwortlich sind, manchmal genauso viel investiert haben und genauso aktiv wie die Männer selbst waren, um Männer in ihrer Rolle zu halten." Der letztgenannte Aspekt, man muss es betonen, wird bislang selbst von den meisten langjährigen Männerforschern beharrlich ignoriert.
Bemerkenswert, dass all diese Erkenntnisse Norah Vincents im Artikel der New York Times unerwähnt geblieben sind.
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