Montag, August 22, 2022

Diskriminierung in der Apotheke: Kein Job für Bewerber, weil er ein Mann ist – News vom 22. August 2022

1. Eine Nachrichtenseite für Apotheker und PTAs (Pharmazeutisch-Technische Assistenten) berichtet:

Noch immer gibt es Berufe, in denen die Geschlechterrolle deutlich aufgeteilt ist. Männer dominieren Handwerk und Industrie, Frauen sind im vor allem im kaufmännischen Bereich und im Dienstleistungssektor tätig. Auch in Apotheken arbeiten besonders viele weibliche Angestellte – besonders unter den PTA. 2020 lag der Frauenanteil bei 96,8 Prozent. Für manch männlichen Kollegen ist es mitunter schwer, sich im Team zu behaupten – oder überhaupt reinzukommen.

Für PTA Max Reupold* stand ein Betriebswechsel an. Er bewarb sich in verschiedenen Apotheken. Seit seiner Ausbildung war er es gewohnt, sich als Mann in einer Frauendomäne zu behaupten. Der hohe weibliche Anteil im Team macht ihm nichts aus. (…) Anders für manche Kolleginnen. Denn während der Stellensuche erhielt er eine Absage mit einem speziellen Grund. "Nach dem Bewerbungsgespräch hat mir der Inhaber gesagt, dass er mich nicht nehmen kann, weil seine Angestellten nicht mit einem Mann zusammenarbeiten wollen." Die Nachricht habe ihn schon überrascht und etwas geschockt. So eine Art von Diskriminierung habe er zuvor und seitdem nicht erfahren.

Das rein weibliche Team in der Apotheke habe keine Lust gehabt, einen weiteren "Hahn im Korb" außer dem Chef aufzunehmen. Grund sei vor allem gewesen, dass [Kunden] den PTA für den Inhaber halten könnten. Tatsächlich handelte der Inhaber mit dieser Absage gesetzeswidrig: Denn dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zufolge dürfen Beschäftigte unter anderem nicht wegen ihres Geschlechts benachteiligt werden.




2. Trotzdem sind offenbar immer mehr Männer von solcher Diskriminierung betroffen – auch in Großbritannien:

Weil der Anteil von Frauen und ethnischen Minderheiten stark erhöht werden soll, werden weiße Männer derzeit offenbar nicht mehr für die Luftwaffe rekrutiert. Diese dementiert, doch trat Berichten zufolge der oberste Rekrutierungsoffizier - eine Frau - aus Protest zurück.

(...) Wie britische Medien berichten, ist der oberste Rekrutierungsoffizier der RAF zurückgetreten, weil die Luftwaffe de facto vorerst keine weißen Männer als Bewerber für die Pilotenausbildung oder für bodengestützte Funktionen mehr aufnehme. Der Hintergrund dafür seien die "Diversitäts-Ziele", die die britischen Streitkräfte generell seit einigen Jahren ausdrücklich verfolgen - sie sehen im Kern die Steigerung des Anteils an Frauen, ethnischen und religiösen Minderheiten in der Truppe vor. Kritiker meinen, die Ziele seien zu hoch gesteckt und ließen sich mangels entsprechender und tauglicher Bewerber und Bewerberinnen in den kommenden Jahren nicht erfüllen. Zudem vernachlässige die Militärführung die Qualität von Truppe und Ausrüstung zugunsten sozialpolitisch-ideologischer Ziele.




3. Nach CDU-Chef Merz wendet sich auch der Wirtschaftsrat der Union gegen Gendern beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk als "politisch motivierte Stotterei":

In der CDU mehren sich die Initiativen gegen die Verwendung geschlechtergerechter Sprache. In den vergangenen Monaten hatten zunächst die Landesverbände von Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gefordert, Gender-Sonderzeichen an Schulen in ihren Bundesländern nicht mehr zu nutzen. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, will die Hamburger CDU auf dem nächsten Bundesparteitag einen Antrag einbringen, der Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen die Verwendung „grammatisch falscher Gender-Sprache“ untersagt.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien erklärte mehrfach, dass an den Schulen in ihrem Bundesland die Verwendung von Gender-Sonderzeichen nicht gestattet, sondern den amtlichen Regeln des deutschen Rechtschreibrates zu folgen sei. Die Landtagsfraktion in Thüringen fordert, das Gendern in Landesbehörden zu verbieten, die Kollegen in Sachsen lehnen die Verwendung von Gender-Sprache generell ab.

(…) Der Wirtschaftsrat der CDU unterstützt diesen Merz-Vorstoß nun argumentativ. "Durch Steuern oder Pflichtbeiträge finanzierte Behörden, Anstalten oder sonstige Einrichtungen müssen sich politisch neutral verhalten", sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates, WELT. "Dies gilt besonders für politisch motivierte Sprachverzerrungen und vermeintlich inklusiven ‚Neusprech‘." Wenn Teile der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht bereit seien, "Programm für die Mitte der Gesellschaft zu machen, sondern sich als Politoffiziere einer linksideologischen Avantgarde verstehen, schaffen sie sich selbst ab".

Sender, die sich "als vorpolitischer Raum von Grünen, SPD und Linkspartei gerieren", dürften sich nicht wundern, "dass die Debatte über ihren Preis und ihre Notwendigkeit immer lauter wird".

Steiger verweist auf repräsentative Meinungsumfragen, nach denen die Bundesbürger Gender-Sprache unabhängig von Alter, Bildungsgrad und Geschlecht mehrheitlich ablehnten. Auch für den Rat für deutsche Rechtschreibung überwögen die Nachteile "der politisch motivierten Stotterei. So sind die völlig inkonsistenten und oft individuell frei erfundenen Gender-‚Regeln‘ nicht nur extrem hinderlich beim Spracherwerb von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von Zuwanderern und Bürgern, die ohnehin mit Textverständnisproblemen zu kämpfen haben."

Damit werde berufliche und gesellschaftliche Teilhabe ausgerechnet für jene erschwert, die bereits jetzt im Alltag besonders herausgefordert würden und die Sprache richtig lernen müssten. "Den Vorkämpfern des Sonderzeichensalats ist die Pflege ihres Unwissens über den Unterschied von Genus und Sexus offensichtlich wichtiger als die Integration von Millionen Menschen", so Steiger.

In den Schulen werde von Kindern und Jugendlichen korrektes Deutsch verlangt – mit Ausnahme "anderslautender Entscheidungen fehlgeleiteter Deutschlehrer", die "bereits mehrfach durch Kultusminister gestoppt" worden seien. Wenn den Schülern aber vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen "mit Bildungsauftrag falsches Deutsch beigebracht" werde, so Steiger, passe das nicht zusammen.

Auch die oft zitierte Freiwilligkeit beim Gendern werde "ad Absurdum geführt, wenn mächtige und reichweitenstarke Institutionen im Alltag einen Status quo vorgeben". Bei jedem Glottisschlag, also der Pause des gesprochenen Gendersternchens, schwinge zwischen den Silben das Urteil mit: "Wenn Du nicht auch so sprichst, bist Du mein politischer Feind."

Steiger fordert zusammenfassend, dass Schulen, Kindergärten und Kitas, Behörden und Rundfunkanstalten "umgehend von einer selbst erfundenen, weltfremden Sprache ablassen, die Kinder und Erwachsene prägen soll". Alle Bürger hätten ein Anrecht darauf, dass mit ihren Steuern und Beiträgen nur solche Ziele verfolgt würden, die demokratisch legitimierter, gesellschaftlicher Konsens seien.




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