Gerichtsurteil: Frauenministerium muss Petra-Studie zu Trennungskindern herausgeben – News vom 12. Februar 2022
1.
Elternverbände, Politiker und Expertinnen warten seit Jahren auf die Ergebnisse einer Studie zu Trennungskindern. Doch das Familienministerium gab sie nicht heraus. Eine Klage hatte Erfolg.
Das meldet aktuell Spiegel-Online. Dem Artikel zufolge müsse auf die Klage eines Brandenburger Rechtsanwalts hin das Bundesfrauenministerium erste Fassungen der Studie "Kindeswohl und Umgangsrecht" herausgeben. Zuvor hatte man dort einen Antrag abgelehnt, den dieser Anwalts nach dem Informationsfreiheitsgesetz an das Ministerium gerichtet hatte.
Im Jahr 2019 schlossen die verantwortlichen Wissenschaftler die vier Jahre zuvor von der damaligen Frauenministerin Schwesig in Auftrag gegebene Studie ab und schickten sie an das Ministerium. "Die Studie entspricht absolut den wissenschaftlichen Gütekriterien, das bestätigen uns auch unabhängige Fachleute. Wir haben die Vorgaben des Ministeriums, wie besprochen, umgesetzt", erklärt Stefan Rücker, Leiter der zuständigen Forschungsgruppe Petra. Das Ministerium hingegen behauptete, die Untersuchung sei "nicht veröffentlichungsfähig". Auch jetzt hat das Ministerium gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin Einspruch eingelegt und verweigert weiterhin eine Offenlegung der Forschungsergebnisse.
Der Fall zeigt Parallelen zum Gutachten "Gemeinsam getrennt erziehen", das ebenfalls vom Frauenministerium unter Verschluss gehalten und dessen Offenlegung erst vom Forum Soziale Inklusion erzwungen werden konnte.
2. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet:
Um Lohnunterschiede "auszugleichen", will das Genfer Stadtparlament sogar Millionärinnen vergünstigte Kultur- und Sporttickets anbieten. Die Linke sollte sich besser auf ihre Wurzeln besinnen.
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3. Gestern berichtete Genderama über eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, der zufolge viele Chefs ebenso wie viele Chefinnen die Einführung der Frauenquote sowie der Gendersprache in ihren Unternehmen ablehnen. Diese Meldung wurde inzwischen von mehreren Zeitungen aufgegriffen – ganz nach deren ideologischen Verortung.
Die Berliner Zeitung etwa titelt zuverlässig: "Umfrage unter Führungskräften zeigt: Gender-Debatten müssen sein". Die Zahlen seien nicht etwa "eine gute Nachricht: Die Mehrheit der Führungskräfte in Deutschland hat nicht den Eindruck, dass es in ihrem Unternehmen Probleme mit Gleichstellung gibt", sondern natürlich "ein Weckruf". Denn: "Die Diskrepanz zwischen öffentlichem Diskurs und betrieblicher Selbsteinschätzung ist augenscheinlich." Dass vielleicht mit dem medialen Diskurs und seiner Übereinstimmung mit der Realität etwas nicht stimmen könnte, kommt dem Mitarbeiter der Berliner Zeitung nicht einmal in den Sinn.
RP Online titelt "Gleichberechtigung lässt sich nicht verordnen", was wohl bedeutet, dass man dort Frauenquote und Gendersprache für Gleichberechtigung hält. "Zwangloses", also "als selbstverständlich verinnerlichtes Gendern" wäre für die Verfasserin des Artikels "der Idealzustand". Denn: "Diskriminierung liegt im Ermessen der Diskriminierten – und ja, das sind im Jahr 2022 auch immer noch Frauen." Das ist ein schöner Zirkelschluss: Sobald sich Mitglieder einer Gruppe diskriminiert fühlen, IST diese Gruppe diskriminiert. Wenn man jetzt nur noch alle anderen dazu bringen könnte, die Wünsche dieser Menschen "selbstverständlich zu verinnerlichen", statt sie umständlich erzwingen zu müssen …
Bei der "Welt" schließlich lässt man Gewerkschaftler erklären, dass die Firmenleitungen Unsinn erzählen:
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bezweifelt ebenfalls, dass die Haltung der Führungskräfte zur Quote die betriebliche Wirklichkeit widerspiegele. "Bekannt ist überdies, dass Probleme, etwa das der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aus der Sicht von Unternehmen, Personalverantwortlichen und Führungskräften in der Regel anders wahrgenommen werden als von Beschäftigten", erklärte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Verantwortliche in Unternehmen sollten sich die betrieblichen Maßnahmen nicht schönreden, sondern tatsächlich gute betriebliche Praxis schaffen.
Die Umfrage ist heute auch Thema bei Christian Schmidt.
4. Per Rundmail erreichte mich folgende Nachricht der Bundesvereinigung Liberale Männer:
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit laden wir ein zum Online-Vortrag und Diskussion "Psychische Gesundheit bei Männern" mit Prof. Dr. Michael Klein am Mittwoch, den 16.2.2022 von 19:00 - 20:30 Uhr.
Zoom-Webinar, kostenfrei. Wegen Teilnehmerzahlbeschränkung ist eine formlose Anmeldung erforderlich an anton.beer@liberale-maenner.de
Kurzbeschreibung
Männer sind in ihrer psychischen Gesundheit in der heutigen Zeit vielfältig gefährdet. Das bezieht sich auf problematische Entwicklungen im Bereich Persönlichkeit und Selbstwert ebenso wie auf Kognitionen, Emotionen und Verhalten.
Die häufigsten psychischen Störungen bei Männern sind Sucht, Depression, Angst und Persönlichkeitsstörungen. Männer fragen insgesamt später und weniger um Hilfen nach. Hinzu kommt, dass große Teile des Versorgungssystems keine ausreichende Sensibilität für Männerprobleme aufweisen oder überwiegend frauenspezifisch arbeiten, so dass weniger Männer in Hilfeprozesse kommen. In dem Beitrag werden die wichtigsten Hintergründe zu psychischen Störungen und deren Behandlung bei Männern aufgezeigt.
Weitere Informationen: www.mens-mental-health.de.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
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