SPD-Gruppe fordert höchstens 30 Prozent weiße Männer aus Westdeutschland in Regierung – News vom 25. November 2021
1. N-tv berichtet:
Die künftige Bundesregierung soll nach Forderungen aus der SPD die Vielfalt der Gesellschaft abbilden. "Wir appellieren an Olaf Scholz, in der kommenden Bundesregierung, zumindest was die SPD angeht, Ministerposten paritätisch mit Frauen zu besetzen sowie mit Ostdeutschen und Menschen mit Migrationshintergrund", sagt Aziz Bozkurt, Bundesvorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt der "Welt". "In einer Bundesregierung kann Platz für 30 Prozent weiße Männer aus Westdeutschland sein, auf den übrigen Positionen muss sich die Vielfalt im Land widerspiegeln."
2. Die Grünen hingegen wollten eine "feministische Außenpolitik" in den Koalitionsvertrag aufnahmen. Die FDP lehnte das ab: Darunter sei nichts Konkretes zu verstehen. Stattdessen ist im Vertragstext jetzt von "feminist foreign policy" die Rede.
3. Christian Schmidt hat sich angeschaut, was der Koalitionsvertrag für das Familienrecht hergibt und findet verschiedene Stellen sehr problematisch. Immerhin heißt es aber in einer Passage des Vertrags: "Wir wollen gemeinsam mit den Ländern die Erziehungs-, sowie Trennungs- und Konfliktberatung verbessern und dabei insbesondere das #Wechselmodell in den Mittelpunkt stellen." Danke, FDP.
4. In einem Artikel der "Welt" beschäftigt sich Anna Schneider auf der Grundlage neuer Zahlen damit, wie ein einseitiges Meinungsklima von US-amerikanischen Hochschulen an deutsche Universitäten gezogen ist:
Aus einer deutschlandweiten Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach geht hervor, dass sich zwar die meisten Hochschullehrer in ihrer Forschung und Lehre nach wie vor frei fühlten. Allerdings hätten in jüngster Zeit immer mehr von ihnen das Gefühl, unter dem Druck des Meinungsklimas an Hochschulen zu stehen. Etwa 1.000 Universitätsprofessoren hatten Anfang Oktober an dieser Studie teilgenommen. 40 Prozent der Befragten fühlten sich in dem Gefühl bestätigt, "in ihrer Lehre durch formelle oder informelle Vorgaben zur Political Correctness stark oder etwas eingeschränkt" zu werden.
18 Prozent der Lehrkräfte sagten zudem, "Political Correctness verhindere es, dass man bestimmten Forschungsfragen nachgehen könne". (…) Besonders bei den Lehrenden der Geistes- und Sozialwissenschaften habe sich der Eindruck verstärkt. Über die Hälfte sehe momentan Lehre und Forschung eingeschränkt, zuvor war es gut ein Drittel.
Diese Zahlen sollten sich vor allem jene zu Gemüte führen, die behaupten, dass die Gendersprache (das wohl prominenteste Beispiel für Political Correctness in Deutschland) außer der "Sichtbarmachung der Frauen" keine Auswirkungen habe – vor allem keine negativen. Hat sie eben doch, sie schafft Denkkorsette, weil plötzlich nicht mehr der Gedanke im Mittelpunkt steht, sondern nur mehr das Anliegen, niemandes zarter Seele Schmerzen zuzufügen.
(…) Doch es besteht Hoffnung. Auf die Frage "Was ist in Ihren Augen der Zweck der Wissenschaft, was gehört zu den Aufgaben der Wissenschaft?" antworteten 92 Prozent der befragten Professoren mit "Neues entdecken", 89 Prozent mit "Wissen weitergeben" und 81 Prozent mit "Wissenschaftliche Erkenntnisse dokumentieren". Abgeschlagen auf dem letzten Platz und angegeben von 18 Prozent der Professoren fand sich: "moralische Maßstäbe" setzen.
5. Die Scherz-Website RentAHitman bietet Auftragsmorde unter Beachtung des Datenschutzes an. Jetzt ist eine Frau darauf reingefallen, die einen Auftragsmörder finden wollte, um ihren Ex-Mann umzubringen. (Derartige Gewalt wird von weiblichen Tätern generell eher als von Männern an Dritte delegiert; auch das trägt zur Verfälschung der Statistiken bei.) An die Seite von "toxischer Weiblichkeit" tritt in diesem Fall toxische Dämlichkeit. "Ich verstehe es nicht", erklärt der Betreiber der Seite: "Menschen sind einfach dumm.". Der 52-Jährigen aus Michigan drohen nun maximal Lebenslänglich beziehungsweise 20 Jahre Haft.
6. In der ZDF-Sendung "Auf der Couch", die – völlig konträr zu vielen anderen Sendungen – Menschen aus unterschiedlichen politischen Lagern unter der Leitung eines Psychologen in ein konstruktives Gespräch miteinander bringen möchte – geht es aktuell um das Reizthema Gendersprache.
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