Sonntag, September 05, 2021

Laschets Schul-Expertin verbietet Gender-Sternchen – News vom 5. September 2021

1. Die Bildzeitung berichtet:

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (56, CDU), seit Freitag im Wahlkampf-Team von Armin Laschet (60, CDU), hat das Gender-Sternchen in Schulen in ihrem Land verboten! Auch die Verwendung des Binnen-I sowie des Gender-Unterstrichs ist in Schulen untersagt.

Prien zu BILD: "In der Schule geht es darum, Schülerinnen und Schülern das richtige Erlernen der deutschen Sprache nach den anerkannten Regeln des deutschen Rates für Rechtschreibung zu ermöglichen und nicht darum, einen ideologisch aufgeladenen Kulturkampf in die Klassen zu tragen."

(…) Das Gender-Sternchen-Verbot gilt in Schleswig-Holstein übrigens nicht an Universitäten. Ganz im Gegenteil. Dort droht, wie an der Uni Kiel, sogar Punktabzug, wenn Arbeiten nicht gendergerecht verfasst werden.


Das Thema Gendersprache ist auch Thema in einem aktuellen Kurzvideo der "Welt" - einschließlich der Stellungnahme eines Braunschweiger Germanisten, der die Schulen aufordert, doch endlich ihren nervigen Widerstand einzustellen und zum Beispiel statt "Leserinnen und Leser" einfach "Lesys" zu schreiben.



2. Die Neue Zürcher Zeitung hat die weltweit renommierte Professorin für Psychologie Elizabeth Loftus interviewt, die vor allem zum Entstehen falscher Erinnerungen forschte und im Prozess gegen Harvey Weinstein zu seinen Gunsten aussagte. Ein Auszug aus dem Gespräch:

Ihr Bruder hat über Sie gesagt hat: Wenn die MeToo-Bewegung ein Büro hätte, hinge dort Ihr Fahndungsfoto. Stört es Sie, von so vielen Leuten geschmäht zu werden?

Ich mag die Kritik nicht. Ich mag die bösen E-Mails nicht. Ich mag viele Dinge nicht, die die Menschen über mich sagen. Oft sind es Leute, die der Ansicht sind, man müsse jede Behauptung akzeptieren, egal wie zweifelhaft sie ist, nur weil sie von einer Frau oder einem Kind stammt. Ich versuche, mit den Anfeindungen zu leben, und einen Umgang damit zu finden.

(…) Haben Sie Freunde verloren wegen Ihrer Arbeit?

Keine nahen Freunde, aber Kollegen schon. Da war etwa diese Kollegin an der juristischen Fakultät, die mich direkt vor einer Fakultätssitzung angeschrien hat: "Ich bin fertig mit dir. Ich bin fertig mit dir. Harvey Weinstein. Wie konntest du nur!" Und es gibt natürlich immer noch Leute, die nicht verstehen, warum ich es tat, obwohl ich Ihnen erklärte: Ich wollte kein Feigling sein. Aber meine Antwort scheint sie nicht zu befriedigen.

(…) Harvey Weinstein glaubt, es seien einvernehmliche Beziehungen gewesen. Und ich kann das zumindest in einem Fall nachvollziehen. Die Klägerin hatte nach dem angeblichen Übergriff eine mehrjährige sexuelle Beziehung mit Weinstein. Es gab E-Mails von ihr mit dem Text: "Ich vermisse dich, big Guy. Wann kann ich dich wiedersehen?" Die Öffentlichkeit scheint nicht ganz zu begreifen, dass es Gründe gibt, sich über einige dieser Anschuldigungen zu wundern.

Wie ging der Prozess aus?

Weinstein wurde in zwei von fünf Anklagepunkten schuldig befunden. In den schweren Anklagepunkten wurde er jedoch freigesprochen. Deshalb erschraken seine Anwälte ob der Höhe der Strafe: 23 Jahre. Die Anwälte vermuten, der Richter sei von der Medienberichterstattung beeinflusst worden.

(…) Wie haben sich die Reaktionen Ihrer Kritiker auf Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Früher war es schlimmer. Als ich 1994 das Buch "The Myth of Repressed Memory" veröffentlichte, bekam ich Morddrohungen, und die Universität von Michigan engagierte einen bewaffneten Personenschützer, der mich über den Campus eskortierte. Die Leute versuchten auch, mich feuern zu lassen. Auf der anderen Seite ist da die Dankbarkeit der verzweifelten Menschen, die mich daran erinnern, warum ich diesen Kampf kämpfe.

(…) Wie haben Sie die Veränderungen an den Universitäten in den letzten Jahren erlebt? Studenten, die empfindlich auf gewisse Inhalte reagieren, oder Vorträge, die abgesagt werden, weil sie kontrovers scheinen.

Ja, es gibt empfindliche Studenten, aber das sind wenige. Am ersten Schultag im Januar 2020, bevor ich für Harvey Weinstein aussagte, sagte ich zur Klasse: "Ich möchte euch sagen, dass ich in ein paar Wochen nach New York gehen und in diesem Fall aussagen werde. Wenn einige von Ihnen das stört, können Sie den Kurs jetzt abbrechen. Keine Strafen." Niemand hat es getan. Andere Studenten wollten die juristische Fakultät dazu bringen, mich nicht mehr unterrichten zu lassen, weil ich den Verstand dieser armen Jurastudenten mit meinen giftigen Ideen verseuche. Aber der Dekan blieb standhaft.

Finden Sie nicht auch, dass die MeToo-Bewegung viel Gutes bewirkt hat? Erniedrigende Kommentare und sexistisches Verhalten werden nicht mehr toleriert.

Das ist sicher eine gute Sache, aber gleichzeitig denke ich, dass es eine unfaire Einschätzung der Verhältnismässigkeit gibt. Zum Beispiel, wenn jemand bei einem Empfang den Arm einer Frau berührt, um sie zum Gespräch einzuladen, und sie fängt an zu schreien. Das ist einem Kollegen passiert. Er bekam eine Menge Ärger. Zurzeit gibt es 400 Fälle, in denen männliche Studenten ihre Universitäten wegen ungerechtfertigter Bestrafung verklagen. Was ist nun mit diesen 400 Leuten, die von ihrer Ausbildung ausgeschlossen oder suspendiert wurden?




3. Christian Schmidt beschäftigt sich mit der Situation der Genderstudien in Afghanistan.



4. Genderama wird von Google wieder korrekt angezeigt.



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