Dienstag, August 31, 2021

Sachsen erlässt Gender-Verbot an Schulen – News vom 31. August 2021

1.
An einigen Schulen in Dresden haben die Schülerinnen und Schüler sich bereits daran gewöhnt, Sonderzeichen wie das Gendersternchen oder den Genderdoppelpunkt bei der geschlechtergerechten Sprache zu verwenden. Doch das Dresdner Kultusministerium hat dem nun eine Absage erteilt, wie die "Dresdner Neue Nachrichten" (DNN) berichten. Demnach mache derzeit ein Schreiben an den Schulen die Runde.

"Die Verwendung von Sonderzeichen wie Gender-Stern, Gender-Doppelpunkt, Gender-Unterstrich oder Doppelpunkt im Wortinneren erfüllt weder die Kriterien für eine gendergerechte Schreibung noch entspricht sie den aktuellen Festlegungen des Amtlichen Regelwerks, welches die Grundlage für die deutsche Rechtschreibung bildet und somit auch für die Schulen gilt", zitiert die Zeitung daraus.


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2. In Nigeria werden hunderte entführte Schüler seit Dezember gefangengehalten. Da es sich diesmal offenbar nicht um Mädchen handelt, gibt es keine verzweifelten Apelle von berühmten Persönlichkeiten, keine breite Berichterstattung in den Medien und auch sonst nichts, das mit der Kampagne "Bring Back Our Girls" vergleichbar wäre. Das Leben von Jungen hat in unserem "Patriarchat" eben deutlich weniger Wert.



3. In Dänemark eröffnet demnächst die erste "DJ-Akademie", die ausschließlich Frauen, nicht-binären Menschen und geschlechtlichen Minderheiten offensteht.



4. Vor ein paar Jahren habe ich schon darauf hingewiesen, dass die unter anderem von Feministinnen stark beworbenen Triggerwarnungen keineswegs für den erhofften Schutz sensibler Gemüter sorgen. Die neueste Forschung bestätigt diesen Befund:

In drei Studien sahen sich die Teilnehmer einen Lehrvideovortrag über sexuelle Übergriffe oder Selbstmord an, bevor sie einen kurzen Multiple-Choice-Test zum Thema ausfüllten. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in eine von zwei Gruppen eingeteilt: eine mit Triggerwarnung und eine Kontrollgruppe. Vor dem Anschauen des Videos sahen die Teilnehmer in der Triggerwarnungsgruppe eine Nachricht, die davor warnte, dass der Vortrag "bei einigen Menschen, insbesondere bei Überlebenden von Traumata, extreme Ängste auslösen könnte."

(...) Die Forscher fanden keine Hinweise darauf, dass die Triggerwarnung die Emotionsregulation beeinflusst. Positive Emotionen nahmen tendenziell ab und negative Emotionen nahmen tendenziell zu, nachdem sie das Video gesehen hatten, unabhängig davon, ob es eine Triggerwarnung gab. Triggerwarnungen hatten auch keinen Einfluss auf die Testleistung. Dies galt sowohl für Teilnehmer mit als auch ohne persönliche Erfahrungen mit dem Thema.

Allerdings gab es einen signifikanten Unterschied zwischen der Triggerwarnungs- und der Kontrollgruppe. Diejenigen, die vor dem Anschauen des Videos einen Warnhinweis erhielten, stimmten Aussagen wie "Menschen sollten immer gewarnt werden, bevor sie von sexuellen Übergriffen hören" eher zu als diejenigen, die keinen Warnhinweis erhielten.

"Für den Durchschnittsstudenten sind Triggerwarnungen im Grunde inaktiv", sagte [Studienleiter Guy] Boysen. "Sie reduzieren weder negative Emotionen noch helfen sie beim Lernen. Ein Effekt, den sie jedoch haben, ist die Überzeugung, dass Triggerwarnungen notwendig sind. Ich glaube, dass eine Warnung die Menschen dazu bringt, etwas für gefährlich zu halten, auch wenn es das nicht ist. Das ist eigentlich eine gute Zusammenfassung der ganzen Kontroverse um Triggerwarnungen."


Lediglich bei Menschen mit nachgewiesenen Phobien oder einer posttraumatischen Störung, die heftige Flashbacks hervorruft, könnten solche Warnungen sinnvoll sein.



5. Wie die stramm konservative kanadische News-Plattform True North berichtet, möchte die Regierung Trudeau Terrorismus mit einem Gender-Ansatz bekämpfen:

Die kanadische Regierung hat sich kürzlich in einer Eingabe an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für einen "geschlechtsspezifischen und intersektionellen" Ansatz zur Prävention von Terrorismus und gewalttätigem Extremismus ausgesprochen.

Kanada legte diesen Antrag am 28. Juli 2021 während einer informellen Sitzung des Rates zum Thema "Verhütung von Terrorismus und gewalttätigem Extremismus durch Bekämpfung von Geschlechterstereotypen, Männlichkeit und struktureller Geschlechterungleichheit" vor.

"Wie die Redner feststellten, werden Geschlechterstereotypen, Männlichkeit, Weiblichkeit und geschlechtsspezifische Ungleichheiten seit langem von gewalttätigen extremistischen und terroristischen Gruppen für ihre Zwecke ausgenutzt", heißt es in der Vorlage.

"Wir müssen unbedingt weiter zusammenarbeiten, um das Bewusstsein für dieses Phänomen zu schärfen und umfassende geschlechtsspezifische Ansätze voranzutreiben, um Terrorismus wirksamer und nachhaltiger zu bekämpfen und gewalttätigem Extremismus vorzubeugen und zu begegnen."

(...) Laut einer Pressemitteilung über den Terrorismusgipfel wurde das Treffen von Mexiko und anderen organisiert.

"Die Ziele des Treffens bestanden darin, zu prüfen, wie ein Fokus auf Männlichkeiten einen umfassenderen Gender-Ansatz des Sicherheitsrats erleichtern könnte, die anhaltenden Herausforderungen zu identifizieren, die sich terroristische Einzelpersonen und Gruppen stellen, die das Geschlecht zur Förderung ihrer Ziele ausnutzen, und Empfehlungen und Erfahrungen in dieser Hinsicht zu ermitteln", heißt es in der Beschreibung des Treffens.

In seinem eigenen Beitrag argumentierte Kanada, dass die UN "sicherstellen müssen, dass Gender nicht mit Männern gleichgesetzt wird. Auch Männer haben ein Geschlecht, und gewalttätige Extremisten und Terroristen manipulieren und nutzen diese geschlechtsspezifischen Realitäten geschickt aus".

"Unsere kollektive Reaktion auf den Terrorismus wird durch die Anerkennung dieser geschlechtsspezifischen Realitäten gestärkt. Daher müssen wir auch weiterhin den Nutzen und die Notwendigkeit aufzeigen, Probleme aus einer geschlechtsspezifischen und intersektionellen Perspektive zu betrachten und diese Informationen zu nutzen, um unsere Ansätze zu lenken", heißt es in dem Antrag.


Das liest sich alles ein bisschen verquast. Wenn es darum geht, Terroristen davon abzuhalten, Männer anzuwerben, indem sie diese mit einem Appell an ihre Männerrolle manipulieren, klingt das vernünftig. Wenn daraus nur wieder das gewohnte Männer-Bashing wird, wäre das weniger schön.



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