Samstag, September 04, 2021

Facebook zensiert 20.000 Gender-Kritiker – News vom 4. September 2021

1. Gestern Abend erreichte mich folgende Pressemitteilung, die vom "Aktionsbündnis Gender" verfasst wurde:

Am 21.8.2021 hat Facebook ohne genauere Begründung die Gruppe "Stoppt den Gender-Wahnsinn" zuerst gesperrt und nur Stunden danach ohne weitere Stellungnahme komplett gelöscht. In der Gruppe hatten sich seit ihrer Gründung vor sieben Jahren mehr als 20.000 Bürger gesammelt, um sich kritisch mit der herrschenden Genderpolitik auseinanderzusetzen.

In seiner Pressemitteilung zum Urteil vom 29.7.2021 hat der Bundesgerichtshof in einem ähnlichen Fall eines Individuums, dem von Facebook "Hassrede" vorgeworfen wurde, gegen Facebook entschieden. Im Urteil (hier schriftlich) wurde festgelegt, dass im Sinne des Ausgleichs von kollidierenden Grundrechten

"sich die Beklagte [Anm.: Facebook] in ihren Geschäftsbedingungen verpflichtet, den betreffenden Nutzer über die Entfernung eines Beitrags zumindest nachträglich und über eine beabsichtigte Sperrung seines Nutzerkontos vorab zu informieren, ihm den Grund dafür mitzuteilen und eine Möglichkeit zur Gegenäußerung einzuräumen, an die sich eine Neubescheidung anschließt."

Keiner dieser Anforderungen des Gerichts ist Facebook im vorliegenden Fall nachgekommen. Wir betrachten das Vorgehen von Facebook daher als massenhafte Zensur missliebiger Meinungen. Wie so oft führte ein harmloses Zitat (hier: des Administrators) zur Löschung, nachdem vorher vier weitere Male von Facebook eine Mahnung ausgesprochen wurde. Jede Aufforderung der Gruppen-Administratoren an Facebook, eine Begründung für diese Mahnungen zu geben, wurde ignoriert.

Wir haben uns bei Facebook über die Löschung beschwert und eine Wiederherstellung der Gruppe gefordert. Die Frist für eine Antwort ist ohne Ergebnis verstrichen. Die unangekündigte Löschung der Gruppe, die Verweigerung einer Begründung aller Maßnahmen seitens Facebook und die fehlende Gelegenheit zur Stellungnahme unsererseits zwingt uns, rechtliche Schritte einzuleiten.


Zum "Aktionsbündnis Gender" gehören Tom Todd, der Lesern dieses Blogs vor allem durch sein Projekt Genderwelten bekannt wurde, Ulli Hensen von den FDP-nahen Liberalen Männern sowie der Filmregisseur Jürgen Podzkiewitz.



2. In der Frankfurter Allgemeinen beschäftigt sich Heide Wegener, die Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Potsdam lehrte, mit dem Genderdeutsch:

Ich bin kein alter weißer Mann und ich habe keine Macht zu verlieren, ich fürchte auch nicht um die deutsche Sprache, die wird das Gendern heil überstehen. Aber ich freue mich über Anglizismen. Denn die erlauben es, Männer und Frauen gleichermaßen als Star, Fan, User, Follower, Freak, Teenager, Gamer, Single etc. zu bezeichnen, und niemand schreit, hier sei die Frau unsichtbar, werde nur mitgemeint, und dies sei ein Zeichen für die Unterdrückung der Frau.

Wenn wir aber englische Maskulina problemlos geschlechtsübergreifend gebrauchen, warum dann nicht auch deutsche? Warum werde ich auf Deutsch mit dem in-Suffix oder Gendersternchen auf Selbstverständliches hingewiesen, sodass allein das schon Unmut auslöst? Denn Gendern nervt.


Hier geht es weiter mit dem Artikel, bis Wegener zu folgendem Fazit gelangt:

Man kann gespannt sein, wie lange es dauert, bis Gendern auch in Deutschland überwunden ist, bis Frauen und Männer sprachlich gleich behandelt werden. Es könnte noch dauern, weil den Genderformen durch Leitfäden von Unis und Behörden "nachgeholfen" wird. Ein Verbot würde die Opferfeministen aber nur noch bestärken, es ist auch gar nicht nötig: Genderdeutsch erledigt sich genau wie die oben erwähnten Mittel sexistischer Hervorhebung oder auch das Pronomen frau, das völlig untergegangen ist, von allein. Den Genderern, die jetzt mit geradezu missionarischem Eifer Druck ausüben, wird es nicht leichtfallen zuzugeben, dass sie eine sexistische Sprache entwickelt haben und dass sie anderen in der Entwicklung einer diskriminierungsfreien Sprache hinterherhinken. Schließlich müssen all die Leitfäden umgeschrieben werden.


Wie gut, dass Heide Wegener ihren Text nicht auf Facebook gepostet hat.



3. Washingtons Tageszeitung The Hill berichtet:

Der Ausschuss für Streitkräfte des Repräsentantenhauses hat am Mittwochabend einen Änderungsantrag angenommen, der Frauen verpflichtet, sich für den Kriegsdienst zu registrieren.

Das Gremium stimmte mit 35 zu 24 Stimmen für einen Änderungsantrag von Abgeordneter Chrissy Houlahan (Demokraten Pennsylvania), der die Verweise im Gesetz, wonach sich ein "männlicher Bürger" für das Selective Service System registrieren lassen muss, streichen und einfach durch "Bürger" ersetzen würde.

"Durch eine Reform des Selective Service, die auf einer geschlechtsneutralen Registrierung basiert, können wir in Zeiten eines nationalen Notstands auf die Talente unserer gesamten Nation zurückgreifen", sagte Houlahan. "Die derzeitige Registrierung nur für Männer vermittelt den Frauen nicht nur die Botschaft, dass sie für die Verteidigung des Landes nicht unerlässlich sind, sondern auch, dass von ihnen nicht erwartet wird, dass sie sich an der Verteidigung des Landes beteiligen."


Die Männerrechtsbewegung (Maskulismus) fordert seit vielen Jahren auch beim Militärdienst gleiche Rechte und Pflichten für beide Geschlechter.



4. Die Leserpost dreht sich heute vor allem darum, dass Genderama auf Google plötzlich weit weniger sichtbar geworden ist. Ein Leser schreibt mir dazu.

Andere Suchmaschinen scheinen nicht betroffen zu sein:

Platz 1 bei https://duckduckgo.com/?q=Genderama&ia=web

Platz 1 bei https://www.bing.com/search?q=genderama

Platz 1 bei https://www.qwant.com/?q=genderama&t=web

Platz 1 bei https://www.ecosia.org/search?q=genderama

selbst bei der russischen Suchmaschine Yandex Platz 1 https://yandex.ru/search/?text=genderama&lr=10407

Nur bei der chinesischen Baidu findet sich nichts. Komisch ;)


Verflixt, das hab ich befürchtet: Chinas Regierung hat nach Tencent und Alibaba jetzt auch Genderama auf dem Kieker …

Ein weiterer Leser schreibt mir:

Ich habe die Leserbriefe gelesen, nach denen Genderama mit Google nicht mehr auffindbar ist. Ich habe es probiert und komme zum selben Schluß. Google hat sie aus den Treffern quasi mehr oder weniger aussortiert. Doch das ist wahrlich nichts Neues. Mir zumindest ist schon lange bekannt, dass Google die Treffer höflich gesagt, durchaus "beeinflußt." Mit der Suchmaschine "Startpage" ist es leider das gleiche, weil sie ihre Treffer von Google bezieht mit dem Unterschied, das sie angeblich von Trackern und anderen Datenschnüfflern befreit werden. Erst die Metasuchmaschine Metager hat ihren Blog an erster Stelle gereiht, wie es sein soll. Ich nutze Google ohnehin nur in Ausnahmefällen, und Ihr Blog ist schon längst in meinen Lesezeichen.

Ich bin durch Zufall auf Ihr Online-Lexikon "Lexikon der feministischen Irrtümer" gestossen und habe es mehr oder weniger komplett durchgelesen. Ich habe einiges gelernt. Bis dahin kam ich nicht einmal auf die Idee, das es einen weiblichen Sextourismus gibt.

Alice Schwarzers Spruch: "Nur Frauen und Kinder aus Afghanistan holen" kannte ich schon. Meiner Meinung nach ist das eine Grenzüberschreitung, die durch nichts entschuldigt werden kann. Die Männer können ja sehen, wo sie bleiben. Sie ist meiner Meinung nach inzwischen so weit nach rechts gerutscht, das man eigentlich sie in die rechte Schublade stecken müßte.

Für was, frage ich mich, sind in Afghanistan 59 deutsche Soldaten gestorben? Die überstürzte Flucht der USA und ihren Allierten aus Afghanistan nach zwanzig Jahren Krieg kann man nur als Desaster, Gesichtsverlust und Schande bezeichnen.

An Sie, Herr Hoffmann herzlichen Dank für ihre unermüdliche Arbeit. Ich schätze Sie und hoffe, auch in Zukunft von Ihnen gut informiert zu werden.




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