Dienstag, Juni 15, 2021

Tamara Wernli: "Wie Männer im Alltag DISKRIMINIERT werden: Die 20 heftigsten Benachteiligungen" – News vom 15. Juni 2021

1. In einem neuen Youtube-Video berichtet die Schweizer Publizistin Tamara Wernli über die größten Benachteiligungen für Männer und kündigt in der Einleitung zu diesem Beitrag an: "Einige Diskriminierungen dürften die männlichen Zuschauer hier überraschen." (Kommt drauf an, wie sehr man im Thema drin steckt.) In dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, wurde das Video mit über 3000 Likes und 18 Dislikes bewertet: Deutlicher kann sich kaum zeigen, wie sehr die Leitmedien am Interesse der Bevölkerung vorbei schreiben und senden.



2. Auf der Internet-Nachrichten-Plattform "Mads" berichtet Nina Hoffmann über die Youtube-Influencerin Sashka, ihre aufgeklärte Haltung in der Geschlechterdebatte und die ablehnenden Reaktionen, die sie darauf von einigen Leuten erhält:

"Hier in Deutschland oder sonst irgendwo gibt es kein Patriarchat und keine patriarchalen Strukturen", sagt die Youtuberin in ihrem Video "Toxische Body Positivity". Patriarchat meint eine Gesellschaft, in der vor allem die Männer herrschen und Frauen unterdrücken. Ihre Begründung: Bei Männern gebe es eine höhere Suizidrate und große Nachteile im Sorgerecht. Männer als Nutznießer des Systems? Sicher nicht, findet die Studentin und löste damit vor rund vier Wochen die Diskussion auf ihrem Kanal aus.


Dass Nina Hoffmann vor alem den ablehnenden Reaktionen auf Sashkas Positionen viel Raum gibt, könnte vermuten lassen, dass die "Mads"-Autorin diese Ablehnung teilt. Tatsächlich ist unter Sashkas aktuellem Video die Zahl der Likes sehr viel höher als die Zahl der Dislikes. (Bei ihren beiden Vorgänger-Videos zu diesem Thema war es nicht anders.) Zustimmende Reaktionen auf Sashkas Videos werden von Nina Hoffmann allerdings nicht zitiert.



3. Ebenfalls um die Benachteiligung von Männern in unserer Gesellschaft geht es in einem aktuellen Beitrag des Blogs Asemann, der mir so gut gefällt, dass ich ihn hier gerne ausführlich zitiere, um so die Gesamt-Argumentation deutlich zu machen. Ich hoffe, dass das für "Asemann" okay geht. (Falls nicht, genügt ein Hinweis per Mail.)

Feministinnen verdächtigen Männerrechtler wegen ihrer Forderungen häufig, frauenfeindlich zu sein. Oft wird als eines der ersten Argumente dann aufgeführt, es sei frauenfeindlich, dass die Männerrechtler die tatsächlichen Benachteiligungen von Frauen ignorierten, indem sie sich nicht auch für die Beseitigung von Benachteiligungen von Frauen einsetzten.

Feministinnen glauben, dass der Feminismus sowohl für Frauen- als auch Männerrechte kämpfe, und darum eine Männerrechtsbewegung unnötig sei. Tatsächlich aber zeigt die Existenz der Männerrechtsbewegung, dass diese Innensicht von vielen Männern nicht geteilt wird, und der Vorwurf, sich nicht auch um das andere Geschlecht zu kümmern, ein wechselseitiger Vorwurf ist.

Forderungen von Männerrechtlern werden als frauenfeindlich deligitimiert, nur weil diese Forderungen eben Forderungen für Männer sind, und nicht immer auch irgendeine "ausgleichende" Forderung für Frauen beinhalten.

Beschweren sich allerdings Männer über feministische Forderungen, die die Situation nur für Frauen verbessern sollen, wird dies als böswillige Ablenkung von einem wichtigen Punkt interpretiert bzw. geframed ("Whataboutism").

Ein Beispiel: Wenn Männerrechtler Schutzwohnungen für Männer fordern, empören sich Feministinnen, wie Männer soetwas fordern könnten, solange noch immer mehrheitlich Frauen Opfer häuslicher Gewalt seien. Umgekehrt aber gilt eine Forderung nach mehr Schutzwohnungen für Frauen als vollkommen okay, und niemand findet es angebracht zu fragen, warum es faktisch keine Finanzierung für Schutzwohnungen für die mindestens 20% männlichen Opfer häuslicher Gewalt gibt.

Tatsächlich glaube ich, Feministinnen sollten in sich gehen und sich fragen, warum es neben ihrer angeblichen Gleichberechtigungsbewegung überhaupt eine Männerrechtsbewegung gibt. Man kann diese Tatsache doch nicht anders interpretieren als als Zeichen, dass der Feminismus seinen Anspruch, für Gleichberechtigung einzutreten, nur so unvollkommen erfüllt, dass immer mehr Männer die Notwendigkeit sehen, eine eigene, unabhängige Bewegung für ihre Rechte zu unterstützen.

Warum ist es für Feministinnen überhaupt ein Problem, dass es eine Männerrechtsbewegung gibt? Wie könnte es überhaupt illegitim sein, dass eine Männerrechtsbewegung nicht nur existiert, sondern auch vor allem Dinge für Männer fordert?

Niemand würde verlangen, dass eine Bewegung für die Rechte der Inuit sich auch für Schwarze einsetzt, oder dass die Umweltbewegung auch an die Wirtschaft denkt. Ist die Ablehung der Männerrechtsbewegung einfach nur Folge der narzisstischen Kränkung, dass viele Männer mit dem aktuellen Feminismus nichts anfangen können? Müsste der Feminismus nicht auf die Männerrechtsbewegung zugehen und versuchen sie zu integrieren, ginge es ihm wirklich um Gleichberechtigung und angemessene Vertretung der Rechte von Frauen und Männern?

Ausgehend von diesen Überlegungen glaube ich, dass Männer in Deutschland tatsächlich insofern benachteiligt sind, als dass Männerrechtler häufig als frauenfeindlich und möglicherweise rechtsextrem diskreditiert werden.

Hier besteht ein deutliches Ungleichgewicht bei der Beurteilung von Frauen- und Männerrechtlern, was ein Ungleichgewicht in der Repräsentation und Kampagnenfähigkeit nach sich zieht. Ein Ungleichgewicht, das nur in Bezug auf Männer einfach hingenommen wird, während bei anderen Gruppen stets auf eine angemessene Sichtbarkeit, Parität etc. gepocht wird.




4. Die Bildzeitung berichtet über befremdliche Entwicklungen im Auswärtigen Amt unter Heiko Maas (SPD):

Das Mitarbeitermagazin des Auswärtigen Amtes (AA) "InternAA" forderte seine Mitarbeiter in der aktuellen Juni-Ausgabe auf, "woke" zu werden!

Das heißt: Die Mitarbeiter sollen sich einer Bewegung anschließen, die vor allem in den USA für ihre umstrittenen Methoden bekannt ist. So stören besonders "woke" Aktivisten Veranstaltungen, wenn ihnen die Redner nicht passen, beschimpfen Weiße als Rassisten oder organisieren Uni-Tage, an denen Weiße zu Hause bleiben sollen.

Jetzt ist diese Ideologie auch im Auswärtigen Amt angekommen.

Wenn zu viele „weiße Männer“ in dem Amt arbeiteten, dann entspreche das einem "pale & male"-Phänomen ("blass & männlich"), das man nur mit Quoten und einer "woken" Geisteshaltung bekämpfen könne, liest man in der Zeitschrift.


Konkret kündige das Auswärtige Amt an, "Menschen mit Migrationshintergrund, Ostdeutsche und Frauen" beim Auswahlverfahren so lange zu bevorzugen, bis "der Anteil dieser Menschen in allen Laufbahnen auf dem gleichen Niveau liegt wie in der deutschen Gesellschaft". Der Anteil solcher Gruppen unter den Bewerbern auf eine Stelle spielt offenkundig keine Rolle, was nur bedeuten kann: Wenn sich auf zwei freie Positionen zwanzig Männer und zwei Frauen bewerben, hat eine weibliche Bewerberin eine Chance von fünfzig und ein männlicher Bewerber eine Chance von fünf Prozent, hier zu landen. (Wenn für das Auswärtige Amt bislang überweigende Männer arbeiten, sind die Erfolgsaussichten für eine Bewerberin noch größer, denn es soll ja ein "Ausgleich" hergestellt werden.)

Die Bildzeitung fasst korrekt zusammen: "Im AA sollen Mitarbeiter für ihre Hautfarbe, (Ost-)Herkunft und Geschlecht bevorzugt oder benachteiligt werden!"



5. In der "Zeit" stellt die Feministin Jana Hensel die in wenigen Tagen erscheinende Autobiographie der Feministin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vor. Der Beitrag enthält auch eine geschlechterpolitisch interessante Passage:

Über ihren Vater allerdings erfährt man überraschenderweise nicht mehr, als dass er seiner Tochter beigebracht hat, wie man einen Autoreifen wechselt. Baerbock erzählt auf den wenigen Buchseiten allein über die matriarchale Seite der Familie.


Ich finde das gar nicht so überraschend, sondern absolut nachvollziehbar, dass Baerbock von einer matriarchalen Familie in eine andere gewechselt ist.



kostenloser Counter