Studie: So stehen sich Frauen bei der Karriere selbst im Weg – News vom 2. Juni 2021
1. Wenn Frauen seltener ins höhere Management vordringen, geben manche gerne der "gläsernen Decke" und dem "Patriarchat" die Schuld, statt sich an die eigene Nase zu fassen. Die aktuelle Forschung hingegen zeigt, dass sich solche Frauen bei den Männern, die sie so gerne niedermachen, stattdessen das eine oder andere abgucken könnten – beispielsweise mehr Solidarität untereinander:
Konkurrenz unter Frauen ist ein weit verbreitetes Phänomen und gleichzeitig ein Tabuthema. Während Männer beim Aufstieg sich verbünden und gemeinsam in Führungspositionen aufsteigen, kämpfen sich Frauen allein durch männliche Monokulturen an die Spitze. Wie diese Phänomene sich in geschlechtsspezifisch erlernten Verhalten von Konkurrenz, Rivalität, Wettbewerb, Solidarität und Verbündung sowie in dem sogenannten "Zickenstereotyp" widerspiegeln, zeigt dieser Artikel von Gastautorin Doris Cornils.
2. Wie ein Bundesministerium eine Entscheidung des Bundestages ignoriert und dabei Geleitschutz vom "Tagesspiegel" bekommt, ist Thema eines neuen Beitrags von Lucas Schoppe:
Das Bundesfamilienministerium hat die 400.000 Euro, die der Bundestag in letzten Jahr der NGO Forum Soziale Inklusion bewilligt hat, bis heute nicht ausgezahlt. Der letzte Projektantrag vom April wurde nicht einmal beantwortet. Anstatt diese administrative Verschleppung einer demokratischen Entscheidung durch ein Ministerium kritisch zu untersuchen, bieten Journalisten ihr massenmedialen Geleitschutz. Ein neues Beispiel dafür ist ein Artikel des Tagesspiegel-Journalisten Sebastian Leber.
Hier geht es weiter. Der Artikel ist mit seiner klaren Analyse absolut lesens- und teilenswert. Wenn man bedenkt, dass der letzte Skandal um mangelnde journalistische Integrität beim "Tagesspiegel" erst ein paar Wochen her ist, kommt man bei der Lektüre um den Eindruck nicht herum, dass dieses Blatt damit ein generelles Problem hat.
3. Auf Telepolis beschäftigt sich Teseo La Marca mit dem Niedergang der Linken infolge der neuen Identitätspolitik. Zwischenüberschrift des Beitrags: "Der weiße Mann: privilegiert und moralisch minderwertig". Ein Auszug daraus:
Das ausschlaggebende Kriterium, ob jemand benachteiligt ist und daher besondere politische Vertretung braucht, war für Linke traditionell der sozioökonomische Status einer Person, der sich aus verschiedenen Faktoren, wie formalen Bildungsabschlüssen, Beruf und Einkommen, kultureller Praxis, Möglichkeiten gesellschaftlicher und politischer Teilhabe, Wohnort und Eigentumsverhältnissen ergibt. In der Identitätspolitik sind die Trennlinien aber klarer, das vordergründige Kriterium für Benachteiligung ist hier die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, die sich meistens schnell an äußerlichen Merkmalen erkennen lässt.
Das erleichtert die Einordnung einer viel zu komplexen Welt ungemein: Privilegiert, wenn nicht sogar Ausbeuter und Unterdrücker, sind automatisch weiße heterosexuelle Männer, benachteiligt sind dagegen unter anderem Frauen, Afroamerikaner, Migranten, LGBT-Personen und alle intersektionalen Gruppen, die sich daraus ergeben können. Identitätspolitik perpetuiert auf diese Weise die gefährliche Illusion, Unterdrücker und Unterdrückte anhand äußerlicher Merkmale schnell und unkompliziert erkennen zu können - eine "linke" Wahnvorstellung, die mit der Eliminierung von Brillenträgern unter Pol Pot einst ihren traurigen Höhepunkt erreicht hat.
Wenn die Frage, wer von linken Parteien repräsentiert werden soll, sich hauptsächlich durch die Zugehörigkeit zu bestimmten Minderheiten entscheidet, fallen automatisch unzählige Menschen durch das grobmaschige Netz dieser neuen linken "Awareness" hindurch: beispielsweise die Millionen weißer männlicher Arbeiter, die sich in den meisten westlichen Staaten politisch nicht mehr vertreten fühlen und als Konsequenz in Scharen rechten Populisten zulaufen.
Ich habe über dieses Problem in meinem Buch "Feindbild weiße Männer" geschrieben.
4. Gendern in Großkonzernen ist zur Stolperfalle für Karrieren geworden, berichtet Thilo Hardt auf Twitter.
5. Ebenfalls auf Twitter berichtet der Psychologe John Barry über die Ergebnisse einer Studie, die die häufigsten Gründe dafür ermittelte, warum Männer eine Therapie abbrechen. Dazu zählen eine fehlende Verbindung zum Therapeuten, das Gefühl, die Therapie würde nicht helfen, die Identifikation des Klienten mit traditioneller Männlichkeit und das Gefühl, durch die Therapie entmannt zu werden. Das klingt so, als wäre die Psychotherapie bereits ordentlich durchgegendert – zum Schaden vieler Patienten.
<< Home