Freitag, Juni 04, 2021

Elke Heidenreich zur Gendersprache: "Das ist alles ein verlogener Scheißdreck" – News vom 4. Juni 2021

1. Die Publizistin Elke Heidenreich hat sich in einem Podcast des Kölner Stadt-Anzeigers klar gegen die Gendersprache positioniert:

"Grauenhaft, wenn ich das schon höre, diese Sprache", sagte die 78-Jährige. (…) "Das ist alles ein verlogener Scheißdreck." Sie könne es "auf den Tod nicht leiden, die Sprache so zu verhunzen". Sie werde "diese Sprachverhunzung nicht mitmachen".

"Wenn ich sage Menschen, meine ich Menschen. Wenn ich Künstler sage, meine ich alle Künstler, die Künstler sind, auch die Frauen", sagte Heidenreich der Zeitung und ergänzte: "Dieses feministische Getue in der Sprache geht mir furchtbar gegen den Strich."

(…) Auch gegen eine Frauenquote sprach sich Heidenreich aus. "Ich bin kein Freund der Quote, ich kann das Wort Quote überhaupt nicht hören", sagte sie. "Es geht nach Qualifikation und nicht nach Geschlecht – wenn einer besser ist, ist er besser."

Auf die Frage, ob sich Heidenreich selbst als Feministin bezeichnen würde, antwortete die Schriftstellerin: "Ich bin ein Mensch, der Menschen völlig gleichberechtigt sehen möchte. Ich bin keine Feministin, ich weiß nicht, was man darunter versteht."


In Meinungsumfragen zeigt sich regelmäßig eine große Mehrheit der Deutschen von der Gendersprache nicht besonders angetan, aber nur wenige finden so deutliche Worte dagegen wie Elke Heidenreich.



2. Mancher fragt sich: Wofür wohl als nächstes eine Frauenquote gefordert werden wird? Diese Woche ist es die Architektur. Schon weil Frauen natürlich auch in diesem Bereich die besseren Menschen seien, sei dies dringend notwendig:

Die alten weißen Männer des Bauens hätten Architektur häufig als Selbstzweck betrieben, sagt [die Architektin Margit] Sichrovsky. Frauen nähmen sich mehr zurück und stellten soziale Fragen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit.


Interessant, dass Quoten-Befürworter selten ohne sexistische Klischees auskommen.



3. Der Psychologe Dr. John Barry, den ich schon vorgestern hier zitiert hatte, weist aktuell auf eine weitere bemerkenswerte Studie hin. Ihren Erkenntnissen zufolge glauben männerfreundliche Therapeuten eher an folgende drei Dinge:

- Ihre ursprüngliche Ausbildung zum Therapeuten war nicht männerfreundlich.

- "Das Patriarchat" ist nicht wirklich ein Problem.

- Männlichkeit ist kein bloßes soziales Konstrukt.



4. Die Post. Einer meiner Leser antwortet auf meinen Kommentar zu diesem Tweet von Dr. John Barry:

Hallo Arne,

Du schreibst: "Das klingt so, als wäre die Psychotherapie bereits ordentlich durchgegendert – zum Schaden vieler Patienten."

Was ich dazu sagen kann, ist leider nur persönlich für den Hinterkopf und nichts richtig Handfestes: Aus der Innensicht: Bisher läuft die Psychotherapie eher am empirisch feststellbaren Geschlechterbild orientiert und hat die Perspektive des Patienten, um von dort aus zu schauen, wie man Probleme lösen kann.

In Berlin entsteht jetzt aber langsam in der Psychotherapeutenkammer (also der offiziellen Berufsvertretung) in Richtung Gender. Es tauchen immer mehr Leute auf, die sich durch Gendersprache erkennbar machen und deren berufspolitische Forderungen in die (links-) identitäre Richtung gehen. Diese Leute haben bisher noch nichts wirklich durchgedrückt bekommen, weil das "federnd" abgimmelt wurde. Aber die alten Leute haben von dem ständigen Ärger auch langsam die Nase voll und beginnen, die Segel zu streichen. Anders gesagt: Noch gibts in der Psychotherapie kein Genderproblem, aber es ist in Kürze zu erwarten.

Was die einzelnen Therapeuten machen, ist allerdings noch ein ganz anderes Ding. Psychotherapie ist keine Erziehung. Die Perspektive ist nicht, jemanden an die gesellschaftliche Norm anzupassen, sondern umgekehrt: Man geht vom Patienten aus - und seiner subjektiven real existierenden Innenwelt. Interpretiert man da etwas Äußeres hinein, ist das ein Kunstfehler.

Es ist interessant, dass das sogar die Stasi beachtet hatte, also dass Psychotherapie nicht funktionieren kann, wenn sie politische Vorgaben machen.


Jan Oechsner, dessen feminismuskritisches Filmprojekt "Schieflage" ich im April vorgestellt habe, schreibt mir:

Lieber Arne,

ich möchte mich nochmal - und jetzt final - bei dir für das Vernetzen meines Projektes danken. Wir sind nun bei etwa 5500 Euro gelandet, 64 Unterstützer waren dabei und haben sich engagiert. Das ist, so glaube ich, besonders unter Coronazeiten ein richtig guter Wert. Der Film hat damit einen guten Sprung nach vorn gemacht, was die Umsetzung in guter Qualität betrifft.


Ich teile diesen Dank gerne mit allen von Euch, die dieses Projekt unterstützt haben, und freue mich auf den Film. Bei dieser Gelegenheit danke ich auch noch einmal allen Unterstützern von Genderama ganz herzlich!



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