Bundestag diskutiert über geschlechtertrennende Sprache – News vom 26. Juni 2021
1. Die AfD will die Verwendung geschlechtertrennender Sprache ("Bürger*_Innen") in den Schriftstücken des Bundestags verbieten. Zwei Anträge der Partei wurden im Parlament diskutiert. Der MDR berichtet.
2. Einer bislang unbestätigten Meldung auf Twitter zufolge wurde ein Antrag der AfD zur Einrichtung eines Instituts zur Erforschung der Benachteiligung von Männern von allen anderen Fraktionen abgelehnt. Twitter ist allerdings keine belastbare Quelle für eine solche Meldung, und ich habe bislang keine verlässlichere Quelle finden können.
3. Das Berliner Register kündigt an, jetzt auch "antifeministische Vorfälle" in den Berliner Stadtbezirken zu dokumentieren. "Antimaskulistische Vorfälle" werden von diesem Projekt weiterhin ignoriert.
Das Berliner Register definiert Antifeminismus als "eine Reaktion auf die Gesamtheit oder einzelne feministische Anliegen". Wenn man bedenkt, dass Feministinnen bei vielen Fragen untereinander uneins sind, würden sich dieser Definition nach viele Feministinnen selbst des Antifeminismus schudig machen.
4. Das Blog "Die Demokratie in den Zeiten des Feminismus" beschäftigt sich in einem aktuellen Beitrag mit "grünem Geschlechterrassismus und die Kumpanei der Mainstream-Medien". Gemeint ist die Empörung etwa der grünen Kanzlerkandidatin Baerbock darüber, dass ein Mann (ein Mann!!!) an die Spitze der saarländischen Grünen gewählt worden ist sowie das Versagen von Journalisten, diesen Sexismus auch als Sexismus zu benennen.
5. Die Post. Am Mittwoch berichtete Genderama, dass der Schweizer Bund seinen Beamten die Verwendung des Gendersternchens untersagte. Mein Leser merkt mit Bezug auf Seite 2, erster Absatz, Satz 3 der entsprechenden Weisung an:
Einen meiner Meinung nach sehr wichtigen, weil erschreckenden, Punkt übersahen Sie aber: "Das generische Maskulin (Bürger) ist nicht zulässig."
6. Wie immer in den Sommermonaten wird die geschlechterpolitische Nachrichtenlage zunehmend dürftig. Es würde mich nicht wundern, wenn Genderama an manchen Tagen aufgrund eines Mangels an aktuellen Meldungen ausfallen muss.
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