Mittwoch, Juni 16, 2021

Apple gendert, FOCUS flippt aus vor Begeisterung – News vom 16. Juni 2021

1. "Apple zeigt es allen Kritiker:innen und macht Gendern zur normalsten Sache der Welt" berichtet aktuell der FOCUS. Wie der Titel des Beitrags bereits zeigt, bekommt sich sein Verfasser gar nicht mehr ein vor Begeisterung darüber, dass Apple die geschlechterseparierende Sprache übernimmt, die von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird.

Die Beta zeigt, dass es Apple ernst meint. Keine öffentlichen Diskussionen, dafür aber konkretes Handeln. Ein schöner Gruß in Richtung aller Kritiker:innen der Gendersprache. Es ist nicht das erste Mal, dass Apple vorneweg marschiert und der Konkurrenz zuvorkommt. Vor einigen Jahren war es schon das Unternehmen aus Cupertino, das verschiedenfarbige Emojis eingeführt hat.

Der Aufruhr damals war groß. Während die eine Seite groß Kritik übte und erklärte, sowas bringe doch nichts für Gleichberechtigung und Akzeptanz, freuten sich Milliarden Menschen weltweit darüber, endlich repräsentiert und gesehen zu werden. (…) Es ist normal. Ebenso normal, wie in naher Zukunft das Gendern im Deutschen sein wird. (…) Heute schreibt jeder "dass" mit zwei "s", ohne sich auch nur einen Gedanken darüber zu machen, warum es nicht mit "ß" geschrieben wird. (…) Wenn wir als Gesellschaft wollen, dass sich alle wohlfühlen, müssen wir auch handeln – die vielen Diskussionen sind langfristig doch meist Zeitverschwendung. (…) Wenn es das amerikanische Unternehmen Apple schafft, zu gendern, dann schaffen wir es im deutschsprachigen Raum wohl auch. (…) Unvorstellbar, wie es wäre, sprächen wir alle noch die gleiche Sprache wie unsere Urururgroßeltern. Ich finde es gut, was Apple macht. Ein klares Zeichen zu Weltoffenheit und Akzeptanz, ohne großes Plem-Plem.


Dementsprechend heißt es in einer fettgedruckten Zwischenüberschrift ergriffen: "Danke Apple!"

Ich kann nicht beurteilen, ob es sich bei dem Artikel um provokatives Clickbaiting handelt, um bezahlte Reklame oder eine neue Form religiöser Verzückung. Ein Leser, der mich auf diese Ideologisierung bei Apple hinwies, schreibt mir dazu: "Ich fürchte, mein aktuelles iPhone wird mein letztes gewesen sein ..."



2. Hamburgs CDU sagt Nein zum Gendern:

Bei einem virtuellen Landesparteitag stimmten die Delegierten am Dienstagabend mit großer Mehrheit für die Vorlage des Landesvorstandes, der das Gendern ablehnt. "Die Hamburger CDU spricht sich dafür aus, dass in allen Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen keine grammatisch falsche Gender-Sprache verwendet wird", heißt es darin.


Die Entscheidung erscheint überfällig: "Hamburgs Verwaltung lässt den Gender-Stern erstrahlen" titelt die "Welt":

Dafür, dass Hamburg schon seit sechs Jahren von SPD und Grünen regiert wird, kommt dieser Leitfaden beinahe überraschend spät – aber am Dienstag war es nun so weit. Die beiden Parteien, die den Hamburger Senat tragen, beschlossen einen Gender-Leitfaden, der insbesondere in der Hamburger Verwaltung Anwendung finden soll. (…) Zudem wird darauf verwiesen, dass mehr als 70 Landkreise und kreisfreie Städte – wie beispielsweise Köln, München, Frankfurt, Bremen, Stuttgart, Hannover, Lübeck oder Kiel – bereits seit mehreren Jahren gendersensible Formulierungen verwenden würden.




3. Eine gute Nachricht:

Baden-Württemberg beteiligt sich jetzt auch beim Hilfetelefon für Männer, die von Gewalt betroffen sind. Bisher wurde die Hotline von Augsburg in Bayern und Bielefeld in Nordrhein-Westfalen betrieben. Jetzt kommen auch Anlaufstellen in Stuttgart und Tübingen dazu. Nach den bisherigen Erfahrungswerten rufen den Angaben zufolge pro Tag im Schnitt sechs bis neun Männer an, Tendenz steigend. Die meisten Anrufer waren demnach zwischen 31 und 50 Jahren alt - der überwiegende Teil litt unter psychischer Gewalt, körperlichen oder sexualisierten Übergriffen, häufig von aktuellen oder ehemaligen Partnerinnen. Das Hilfetelefon bietet Beratung per Telefon, E-Mail oder Chat. Im ersten Jahr des Bestehens wurden mehr als 1.800 Hilfesuchende beraten. Das Projekt wird durch das Ministerium für Soziales und Integration mit Landesmitteln unterstützt.




4. Anja Reschke, Moderatorin des ARD-Magazins "Panorma" trifft auf einen kritischen Zuschauer und zeigt sich komplett überfordert von dieser Begegnung: Der Youtube-Kanal "Massengeschmack TV" zeigt und kommentiert die Szene hier ab Minute 27.



5. "Der Rat des Weißen Hauses zur Geschlechterpolitik lässt Jungen und Männer im Stich" berichtet das populärwissenschaftliche Magazin "Psychology Today":

Wie viele westliche Nationen hat auch die Regierung der Vereinigten Staaten viele Untersuchungen, Strategien, Räte, Ämter und Büros implementiert, die sich auf das Wohlergehen von Frauen und Mädchen konzentrieren. So schuf die Clinton-Regierung ein Office of Women's Initiatives and Outreach (Büro für Fraueninitiativen und Öffentlichkeitsarbeit), während die Obama-Regierung den White House Council on Women and Girls (Rat für Frauen und Mädchen) ins Leben rief.

Solche Initiativen sind zu begrüßen, da sie ein Schlaglicht auf Probleme werfen können, von denen Frauen und Mädchen unverhältnismäßig stark betroffen sind. Dazu kann auch die Diskussion von Fragen der psychischen Gesundheit gehören, da Untersuchungen zeigen, dass Frauen häufiger unter Angstzuständen, Depressionen und Essstörungen leiden.

Solche Räte und Büros können die zugrundeliegenden Ursachen untersuchen und gleichzeitig mögliche Lösungen und Minderungsstrategien aufzeigen.

Verschiedene Wissenschaftler und Befürworter der psychischen Gesundheit haben festgestellt, dass es keine analogen Räte, Ämter oder Büros gibt, die sich mit Fragen des Wohlbefindens von Männern und Jungen befassen. Dies ist besorgniserregend, da Forschungsergebnisse zeigen, dass Männer erhöhte Raten verschiedener psychischer Gesundheitsprobleme aufweisen, einschließlich hoher Raten von Selbstmord, Drogenmissbrauch und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung.

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass verschiedene andere negative Auswirkungen Männer und Jungen unverhältnismäßig stark betreffen. Zum Beispiel brechen Männer viel häufiger die High School ab und erleben "Misserfolge beim Start". Es gibt auch erhöhte Raten von Einsamkeit unter jungen Männern, sowie hohe Raten von Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und Inhaftierung unter Männern ohne postsekundäre Bildung.

Diese Themen werden nur selten von Gesetzgebern, Bürokraten oder Akademikern diskutiert, was bedeutet, dass sie typischerweise unter dem Radar der Gesellschaft vorankommen, ohne dass die breite Öffentlichkeit es merkt.


Diese Themen werden vor allem von Männerrechtlern diskutiert, was bedeutet, dass diese Aktivisten verfemt und stigmatisiert werden müssen, damit diese Themen unter dme Radar der Gesellschaft bleiben und eine breite Öffentlichkeit nichts davon mitbekommt.

Ein Wechsel des Präsidenten ist immer ein Zeichen für neue Hoffnung auf politische Veränderungen. Daher begrüßten viele, denen psychische Gesundheit ein Anliegen ist, die jüngste Ankündigung, dass der neue Präsident per Durchführungsverordnung einen "Rat für Genderpolitik im Weißen Haus" geschaffen hat. Die Verwendung des Oberbegriffs "Gender" implizierte, dass sich der Rat sowohl mit Fragen befassen würde, die Männer betreffen, als auch mit solchen, die Frauen betreffen, was einen bedeutenden Fortschritt gegenüber früheren Bemühungen darstellen würde, die sich ausschließlich auf Frauen und Mädchen konzentrierten.

Ein genauerer Blick auf die Durchführungsverordnung zeigt jedoch, dass dieser neue "Gender Policy Council" einen ausschließlichen Fokus auf Frauen und Mädchen beibehält. So heißt es in der Anordnung, dass der Rat die Aufgabe hat, "eine regierungsweite Strategie zu entwickeln, um die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben ... bei der Entwicklung der Strategie soll der Rat die besonderen Erfahrungen und Bedürfnisse von Frauen und Mädchen berücksichtigen."

Bemerkenswert ist, dass in der 2.000 Wörter umfassenden Durchführungsverordnung regelmäßig von "Frauen" und "Mädchen" die Rede ist, aber "Männer" oder "Jungen" nirgends erwähnt werden. Traurigerweise versäumt es die Durchführungsverordnung, die vielen Probleme anzuerkennen, denen Männer und Jungen unverhältnismäßig stark ausgesetzt sind, geschweige denn, Wege vorzuschlagen, um sie anzugehen. Wie so oft ist der Name des Rates irreführend und spiegelt nicht die Kernaktivitäten des Rates wider.

Die Hoffnung, dass dieser neu geschaffene Rat für Geschlechterpolitik sich mit Themen befassen würde, die Männer und Jungen betreffen, verblasste schnell nach der Veröffentlichung der Durchführungsverordnung. Dennoch gab es zahlreiche Forderungen, den Aufgabenbereich dieses Rates zu erweitern, damit er sich gleichermaßen um die Belange von Männern und Jungen kümmert. Diese Forderungen müssen ernst genommen werden.

Wenn eine solche Erweiterung nicht machbar ist, dann wäre ein alternativer Ansatz die Schaffung eines analogen Rates, der sich auf das Wohlergehen von Männern und Jungen konzentriert. Dies könnte eine kritische Prüfung von Politiken und Programmen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und Gesundheitsfürsorge beinhalten.

In der Tat muss das Erkennen und Angehen der Probleme, mit denen eine alarmierende Anzahl von Männern und Jungen konfrontiert ist, ein wesentlicher Bestandteil der nationalen öffentlichen Politik sein. Andernfalls laufen immer mehr unserer Söhne, Väter, Brüder, Ehemänner, Kollegen und Freunde Gefahr, sich zu entfremden und von der Gesellschaft zu isolieren, was zu vergeudetem Potenzial, zerstörten Familien und ruinierten Leben führt.

Hören Sie zu, Mr. President?




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