Donnerstag, Februar 25, 2021

Journalistin: Zwang zur Gendersprache Alarmsignal für die Demokratie – News vom 25. Februar 2021

1. Die "Welt"-Autorin Rieke Hümpel verteidigt das Deutsche gegen die Gendersprache:

Die aktuelle Veränderung macht mir Angst. Sie erinnert mich an einen Fleischwolf. Als Texterin und Journalistin begreife ich nicht, wie das ausgerechnet so viele Medien mitmachen können – das sind doch Textprofis mit Sprachgefühl.

(…) Auch wenn Gleichstellungsbeauftragte in Universitäten Leitfäden zur gendersensiblen Sprache verteilen, ist das keine natürliche Sprachentwicklung. Sprache per Zwang und Druck zu normieren, führt in die Unfreiheit. Es gibt keinen freien Sprachzwang. Bisher waren dafür eher Diktaturen wie das Dritte Reich oder die Franco-Diktatur bekannt. Ich finde es beschämend, dass nun eine Demokratie in ein derart wichtiges Werkzeug der Freiheit so stark eingreift, und nehme es als lautes Alarmsignal wahr.


Bei einer Abstimmung über diesen Artikel teilen derzeit 1463 Leser die Auffassung Rieke Hümpels. 35 finden ihre Analyse daneben.

Das Gender-Deutsch ist heute Abend auch Thema in der Polit-Talkshow "Phönix Runde", wo Petra Gerster und Anatol Stefanowitsch auf Judith Sevinç Basad und Werner Patzelt treffen.



2. Der "Tagesspiegel" vertritt die These, dass Männer, die Angela Merkel wegen ihrer Corona-Politik kritisieren, von Kränkungen und Ängsten getrieben sind, weshalb Merkel bei ihnen "Zornesröte" oder "Schnappatmung" auslöse. Tatsächlich sei lediglich die Wahrnehmung solcher Männer bedroht, dass ihr Geschlecht bei der Führung eines Landes unverzichtbar sei. Während die Schuld an Naturkatastrophen und Krankheiten früher bei grollenden Göttern ausgemacht wurde, habe die Moderne diese Götter jetzt durch eine Buhfrau wie Merkel ersetzt.



3. Der Schriftsteller und Historiker Gunnar Kunz liefert einen neuen Debattenbeitrag: Er analysiert, warum die politische Ideologie des Feminismus so erfolgreich ist, und zieht als Fazit: "Der Feminismus zementiert ein Geschlechtermodell, das seit Jahrzehnten auf den Abfallhaufen der Geschichte gehört."



4. Die Post. Einer meiner Leser mailt mir zur frauengerechten Verkehrspolitik in München, die der dortige grün-rote Stadtrat durchsetzen möchte. Mein Leser argumentiert, dazu bestehe keinerlei Veranlassung:

In der Verkehrswissenschaft gibt es entsprechende Forschungsdaten in den Standardwerken "Mobilität in Deutschland" und "Mobilität in Städten, SrV"

"Mobilität in Deutschland" liefert Daten zur Bewertung der jeweiligen Verkehrssituation der einzelner Verkehrsträger. Diese findet man im Tabellenband von "Mobilität in Deutschland" ab Seite 97.

Für Fußgänger wird die Situation von 80% der Männer bzw. 79% der Frauen als gut oder sehr gut eingestuft. Hier sind also keine Unterschiede zu erkennen. (Leider wurden keine Daten, die sich ausschließlich auf München beziehen, veröffentlicht.) Behauptungen wie "Frauen brauchen bessere Radwege" sind damit eigentlich ad acta gelegt.

Gern wird angeführt, dass Frauen seltener einen Führerschein haben. Dieser Unterschied besteht aber tatsächlich nur bei Personen über 65. Hierzu gibt es in der SrV eine Aufschlüsselung.

In Tabelle 11.1 sieht man, dass sich der Führerscheinbesitz zwischen 25 und 65 bei etwas über 90% die Wage hält.

Fakt ist allerdings, dass laut SrV Frauen zwischen 25 und 45 mehr Wege pro Tag haben, nämlich 4,0 statt 3.5 bei den Männern.

Bei "Mobilität in Deutschland" (Seite 141) sind es 3,2 Wege bei Männern und 3,0 Wege bei Frauen ohne Altersklassen.

Da die Wegezahl in der SrV insgesamt etwas höher ist, als bei "Mobilität in Deutschland" sind beide Untersuchungen nur bedingt miteinander vergleichbar.

In "Mobilität in Deutschland" gibt es jedoch eine Augschlüsselung der Wege nach Alter und Geschlecht und zwar im Ergebnisbericht auf Seite 64.

In der Altersgruppe 30-39 macht der Wegezweck "Begleitung" jeden fünften Weg aus. Das Problem der häufigen Umwege, welches in München genannt wird, ist also im sogenannten "Elterntaxi" zu suchen.

Dies ist seit langem ein Problem, das sich nicht nur allmorgendlich vor den Schulen und Kindergärten in Form von Verkehrschaos zeigt, sondern auch für die Entwicklung des Nachwuchses schlecht ist.

Das Problem, was hier als Benachteiligung der Frauen dargestellt wird, ist also in Wahrheit das Verhalten der Mütter, die ihren Nachwuchs überbehüten.


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