Expertinnen kritisieren Genderdeutsch des Duden – News vom 15. Februar 2021
1. Mit dem Spruch "Männer können das doch aushalten" polemisiert die Schauspielerin Ruth Moschner gegen Kritik an der Gendersprache. Damit tut Moschner so, als würde diese Sprache nur von übersensiblen Kerlen kritisiert, während in Wahrheit auch die Mehrheit der Frauen keine Gendersternchen möchte: eine weibliche Mehrheit, die vielen Feministinnen bezeichnend egal ist.
Speziell das Genderdeutsch, das der Dudenverlag als Normalfall durchsetzen möchte, wird zunehmend von Expertinnen kritisiert. Auch Spiegel-Online greift das Fachwissen dieser Frauen auf und fügt hinzu:
Mit seinem Vorgehen könnte sich der Duden-Verlag einen Bärendienst erweisen, meint die Geschäftsführerin des Rats für deutsche Rechtschreibung, Sabine Krome. Sie bezweifele, dass "abenteuerliche Kreationen" wie "Gästin" oder Neubildungen wie "Bösewichtin", die jetzt im Online-Duden zu finden seien, eine relevante Rolle spielten.
Das ist fast schon witzig: Die Redaktion eines privaten Buchverlages erfindet neue Wörter und möchte durchsetzen, dass sie von allen Deutschen benutzt werden zur Not, indem man bei der Hälfte von ihnen, wie Ruth Moschner das tut, an ihre Männlichkeit appelliert:
"Sollten Sie also Ihre Männlichkeit nach meinem verbalen Filetieren wiedergefunden haben, freue ich mich, wenn Sie wieder einschalten. Betrachten Sie es als Konfrontationstherapie. Stellen Sie sich Ihrer Angst. Ich glaube an Sie!"
Eine weitere Expertin, die diesem Kokolores wenig abgewinnen kann, ist die Sprachwissenschaftlerin Ewa Trutkowski. Sie erklärt im Gespräch mit 3sat-Kulturzeit, warum das generische Maskulinum (also die etablierte Schreibweise) dem Genderdeutsch überlegen ist und feministische Studien, die das Gegenteil belegen sollen, nicht tragfähig sind. Trutkowski macht auch darauf aufmerksam, wie sehr das Gendern inzwischen dazu benutzt wird, sich als besserer Mensch zu inszenieren:
"Wer gendert, ist gleich links und tolerant und aufgeschlossen gegenüber anderen Geschlechteridentitäten oder gegenüber homosexuellen Beziehungen, und wer eben nicht gendert, dem wird unterstellt, dass er das nicht ist. Das finde ich sehr problematisch. (…) Man muss zum Beispiel nicht links aussehen, um links zu sein, und genausowenig muss man gendern, um tolerant zu sein. Ich sehe das Gendern ein bisschen wie eine sprachliche Tätowierung. (…) Wir brauchen eigentlich gar keine geschlechtergerechte Sprache, wir haben das generische Maskulinum, und das ist eine Form, die alle Geschlechter mit einschließt."
Meines Erachtens ist die Tattoo-Funktion ("Ich gendere, also bin ich ein besserer Mensch") der Hauptgrund dafür, warum zum Beispiel Ruth Moschner auch für Polemik von Kollegen gefeiert wird und sich viele den Unterstrich-Binnenmajuskel-Gendersternchen-Firlefanz überhaupt antun.
2. In der "Welt" erklärt Daniel Hagar, warum die Frauenquote in Unternehmen eine schlechte Idee ist.
Die scheinbar so einfache Regelung einer gesetzlich verordneten Frauenquote wird sich schnell als falsch erweisen. Nicht ohne Grund hat die Frauenquote in Aufsichtsräten bisher keinerlei Einfluss auf die Erhöhung des Frauenanteils im Vorstand dieser Unternehmen.
Warum ist das so? Glauben wir wirklich, dass Frauen in Aufsichtsräten sich in den letzten Jahren nicht für eine Frau im Vorstand stark gemacht haben, wo es geeignete Kandidatinnen gab und dies deshalb unternehmerisch sinnvoll gewesen wäre? Glauben wir wirklich, dass rückwärtsgewandte Männer immer noch systematisch den Aufstieg von Frauen verhindern?
3. Die Zeitschrift "Eltern" hat neun Sätze, die wir zu Vätern nicht mehr sagen sollten, zusammengestellt.
4. Frank A. Meyer kommentiert den, wie er formuliert, "links-feministischen Irrgarten" in der Burkafrage.
5. Gestern war ja "One Billion Rising": ein Tag gegen Gewalt, solange diese Gewalt Frauen zum Opfer hat. Viele hatten sich hier gedankenlos eingereiht, ohne darüber nachzudenken, wie unmenschlich diese Haltung gegenüber männlichen Gewaltopfern ist – das BKA hingegen war vorbildlich.
6. Auch auf den Philippinen findet maskulistische Aufklärung statt:
Eine Interessengruppe zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch weist darauf hin, dass sexuelle Gewalt häufiger an Jungen als an Mädchen vorkommt.
Geschlechterstereotypen und falsche Vorstellungen, die für Jungen gelten, machen sie anfälliger für Missbrauch, "was dazu führt, dass sie viel seltener als Mädchen Missbrauch melden oder um Hilfe und Unterstützung bitten, wenn sie missbraucht werden", sagte das Center for the Prevention and Treatment of Child Sexual Abuse (CPTCSA).
In dieser Woche führte das CPTCSA die philippinische "Blue Umbrella Day Campaign" an, um die "National Awareness Week for the Prevention of Child Sexual Abuse and Exploitation" zu begehen.
Ihre Geschäftsführerin Zenaida Rosales sagte: "Dies soll das Bewusstsein schärfen und die sozialen Normen ändern, wie man sich besser um Jungen kümmert und sie vor allen Formen des Missbrauchs einschließlich sexueller Gewalt schützt."
Die philippinische Kampagne, die von 12 Regierungsbehörden und sechs internationalen Nichtregierungsorganisationen unterstützt wird, hofft, die Vereinten Nationen dazu zu bewegen, die Bewegung in einen internationalen Tag der Fürsprache für die Fürsorge, den Schutz und die Stärkung von Jungen weltweit aufzunehmen.
"Die Erfahrungen von Jungen mit Missbrauch und Gewalt haben negative Folgen für ihr Leben, und die Auswirkungen sind in der gesamten Gesellschaft zu spüren. Es ist an der Zeit, dass wir uns die Realitäten von Jungen anschauen und etwas dagegen tun", fügte Rosales hinzu.
Die Gruppe zitierte die "National Baseline Study on Violence against Children" aus dem Jahr 2016, die besagt, dass eines von vier Kindern unter irgendeiner Form von sexueller Gewalt leidet, egal in welchem Umfeld.
Außerdem tritt sexuelle Gewalt häufiger bei Jungen (28,7%) als bei Mädchen (20,1%) auf, so die Studie von 2016.
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