Mittwoch, Juli 22, 2020

Krautreporter: "Wir müssen über zerstörerisches Verhalten von Frauen reden" – News vom 22. Juli 2020

1. Der Begriff "toxische Weiblichkeit", auf Genderama nur sarkastisch benutzt, ist Leitgedanke eines Artikels, den Meghan Daum gestern im Online-Magazin "Krautreporter" veröffentlicht hat. Weil die Redaktion offenbar schon ahnte, dass dieser Beitrag der gängigen Stoßrichtung des Gegenwarts-Journalismus zuwideräuft, hat sie ihm einen Vorspann vorangestellt:

Dieser Text ist provokativ. Vielleicht wirst du die Haltung der Autorin unsympathisch finden, vielleicht sogar empörend. Denn die Autorin spricht ein Thema an, das eigentlich ein Tabu ist: Sie nennt es "toxische Weiblichkeit". (…) In der Vorstellung, dass Frauen die besseren Menschen sind, steckt nicht weniger patriarchale Erzählung als in der vom harten Kerl. (…) Der folgende Text von Meghan Daum soll deswegen wichtige Denkanstöße liefern. Für eine Diskussion, die hoffentlich weggehen kann von Wut auf "die Männer" oder "die Frauen" und die ein allgemein toxisches Geschlechterdenken aufbricht.




2. Die Männerberatung Thüringen macht darauf aufmerksam, dass laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (also bereits im Hellfeld!) bei den über 60-jährigen Opfern häuslicher Gewalt der Anteil der betroffenen Männer regional sogar den Anteil der Frauen überschreitet. Trotzdem gebe es im Freistaat bislang keine Schutzwohnungen für Männer, wie dies die Bundesfachstelle Männergewaltschutz empfiehlt:

Deutschlandweit gibt es derzeit 9 Männerschutzwohnungen. Die neu eingerichtete Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz geht von einem aktuellen Bedarf von bis zu fünf Schutzwohnungen pro Bundesland aus. "In Thüringen gibt es derzeit keine Schutzwohnung. Das Projekt A 4 verweist in Akutfällen in die anliegenden Bundesländer Sachsen und Bayern", bedauert [Opferberater] David Reum. Die gewachsene Inanspruchnahme des Beratungsangebots zeige aber einen hohen Bedarf an Unterstützung für gewaltbetroffene Männer.




3. Die britische Väterrechtler-Gruppe Fathers 4 Justice nimmt Johnny Depp als Aufhänger für eine neue Kampagne, über die bereits Zeitungen wie die Londoner "Times" und der "Independent" berichten:

Fathers4Justice (F4J) hat heute mit einer "Ditch The Witch"-Reklame mit Amber Heard und Johnny Depp auf Werbetransportern vor dem High Court, wo der Johnny-Depp-Verleumdungsprozess läuft, eine Kampagne für die Scheidungsgleichheit von Männern gestartet.

#Divorce4Men wird sich für gerechtere Scheidungsgesetze für Männer einsetzen, die nach Ansicht von F4J sexistisch, veraltet und eine "Goldgräbercharta" sind. Die Kampagne läuft auch auf Bierdeckeln und in Männertoiletten in einer nationalen Kneipenkette.

F4J sagen, dass der andauernde Wortkrieg zwischen Depp und Heard die weltweit beste Reklame für Scheidung ist, aber sie sagen, dass die gegenwärtigen Reformen der "Scheidung ohne Schuldzuweisungen" es leichter macht, Väter aus Familien zu entfernen, und dass sie wechselseitige Vorwürfe zwischen streitenden Eltern nicht beenden werden, sondern sie einfach in die Familiengerichte treiben werden.

Die Kampagne strebt die folgenden Reformen an:

* Moratorium für die Reform des Scheidungsrechts, damit Männer eine gleichberechtigte Stimme und Vertretung im Reformprozess haben.

* Beendigung des Ehegattenunterhalts und Ermutigung der Frauen, nach der Scheidung finanziell unabhängig zu sein und für ihre eigene Versorgung zu sorgen.

* Eine gesetzliche Vorannahme der automatischen 50/50-Teilung der Elternschaft und der 50/50-Teilung des Vermögens und der Gelder nach der Trennung.

* Eine sechsmonatige Abkühl-Periode mit obligatorischer Schlichtung und Beratung, bevor eine der Parteien die Scheidung einreichen kann.




4. Ich habe in mehreren Büchern auf wissenschaftliche Forschung hingewiesen, die der zeitgeistigen Verteufelung des "Männerhormons" Testosteron zuwiderläuft: Wiederholt hat die Gabe von Testosteron bei Männern positives Sozialverhalten verstärkt. Hier gibt es neue Erkenntnisse:

Im Rahmen des Experiments wurden die Oberarme und Schultern von 140 männlichen Freiwilligen im Alter von 18 bis 25 Jahren mit einem Testosterongel eingerieben. Ohne Wissen der Freiwilligen war die Hälfte von ihnen mit einem testosteronhaltigen Gel behandelt worden, während die andere Hälfte ein Placebo erhielt.

Sie warteten dann drei Stunden lang, bis das Testosteron in ihren Körper gelangt war. Dann wurden sie gebeten, Geld an eine bekannte Wohltätigkeitsorganisation zu spenden. Einige der Freiwilligen wurden gebeten, in einer privaten Umgebung zu spenden, während einige vor einer Gruppe von Schaulustigen standen.

Bei der Untersuchung ihrer Daten stellten die Forscher fest, dass diejenigen Männer, die das Gel mit Testosteron erhalten hatten und um eine Spende gebeten wurden, während andere zuschauten, dazu neigten, das meiste Geld an die Wohltätigkeitsorganisation zu spenden.

Die Forscher vermuten, dass die Freiwilligen ein Beispiel für den Wunsch zeigten, attraktiver zu erscheinen oder ihren Status zu verbessern - all dies aufgrund der erhöhten Hormonmenge, die sich auf ihre Gehirne auswirkte. Es hatte bei ihnen den Wunsch geweckt, ihren sozialen Status zu verbessern - und sie gaben diesem Wunsch nach, indem sie mehr Geld spendeten.




5. Die US-amerikanischen Ermittlungsbehörden haben Roy Den Hollander inzwischen mit der Ermordung Marc Angeluccis in Verbindung gebracht und die Leitmedien berichten darüber:

Bundesermittler untersuchen, ob ein Verdächtiger bei der Erschießung der Familie einer Bundesrichterin in New Jersey aus dem Hinterhalt auch einen anderen Männerrechtler in Kalifornien getötet hat, sagte ein Strafverfolgungsbeamter.

Die Bundesbeamten versuchen herauszufinden, ob Roy Den Hollander, der am Tag nach einem Angriff, bei dem der Sohn der Richterin getötet und ihr Ehemann verwundet wurde, mit einer selbst zugefügten Schusswunde tot aufgefunden wurde, irgendeine Rolle bei der Ermordung von Marc Angelucci gespielt hat.

Angelucci war, wie Den Hollander, in Klagen wegen geschlechtsspezifischer Diskriminierung von Männern verwickelt. Er wurde am 11. Juli in seinem Haus in San Bernardino County, Kalifornien, erschossen.

(...) Harry Crouch, Präsident der National Coalition for Men, sagte der Associated Press, Den Hollander sei wütend darüber, dass er nicht an einem ähnlichen Fall beteiligt gewesen sei, der von Angelucci bearbeitet wurde.

"Roy war einfach nicht glücklich darüber, dass wir ihn nicht als Co-Anwalt einbezogen haben. Ich denke, unglücklich ist eine Untertreibung", sagte Crouch. "Er rief mich an und bedrohte mich."

Crouch sagte, Den Hollander habe keinen guten Ruf unter anderen Männerrechtsverfechtern gehabt.

"Ich glaube, er war sehr feindselig, sehr, sehr feindselig, so dass er schließlich durchgedreht ist", sagte Crouch.

Auf mehr als 2.000 Seiten mit oft frauenfeindlichen, rassistischen Schriften, die online veröffentlicht wurden, hatte Den Hollander Salas und andere Richterinnen scharf kritisiert.

Er schrieb auch darüber, dass er den Rest seiner Zeit auf Erden nutzen wolle, um "die Rechnung mit seinen vermeintlichen Feinden auszugleichen", indem er "Cowboy-Gerechtigkeit" anwende.

J. Steven Svoboda, ein Sprecher der National Coalition for Men sagte, Angelucci sei "geliebt" worden für seine "bahnbrechende juristische Arbeit, um mit seinem Verstand die Welt zu einem besseren Ort zu machen".


Auch CNN berichtet:

NCFM-Präsident Harry Crouch sagte gegenüber dem CNN-Kanal KCAL, dass Den Hollander einmal im Vorstand der Organisation gewesen sei, aber nach Drohungen an Crouch abgesetzt wurde.

"Ich möchte ganz klar sagen, dass er kein NCFM-Mitglied ist. Warum ist er kein NCFM-Mitglied? Weil ich ihn vor fünf oder sechs Jahren rausgeworfen habe, weil er ein Spinner war", sagte Crouch gegenüber KCAL.

(...) Das NCFM sagte in einer Erklärung, dass man dort über den Angriff auf die Familie von Salas zutiefst betrübt sei.

"Wir sind zutiefst bestürzt zu hören, dass diese sinnlose Tat von einem selbsternannten Aktivisten für Männerrechte verübt wurde, und verurteilen unmissverständlich jeden, der Gewalt anwendet, um Menschen einzuschüchtern und zu verletzen", sagte Harry Crouch, Präsident des NCFM. "Wir sprechen Richterin Salas und der Familie Anderl unser Beileid aus."


Die männerpolitische Website "A Voice for Men" ist über die Berichterstattung der Leitmedien unzufrieden. Dort sieht man diese Berichterstattung in einer unseligen Tradition, der seriösen Männerrechtsbewegung selbst solche Gewalttäter unterzuschieben, die sich offen konträr zu dieser Bewegung positionierten:

Den Hollander schrieb einen Artikel für A Voice for Men (AVfM), der am 24. Oktober 2010 - also vor fast zehn Jahren - veröffentlicht wurde. Ein Zitat aus diesem einen Artikel wurde in den Medien mit dem Versuch verbreitet, AVfM mit Gewalt in Verbindung zu bringen. Die Mainstream-Medien konzentrieren sich auf die Erwähnung von Schusswaffen. Dieses Zitat ist jedoch vielleicht aufschlussreicher, als ihnen bewusst ist, denn es drückt die pessimistische Sicht aus, die Den Hollander schon vor all den Jahren über die Männerbewegung hatte:

--- Die Zukunftsaussicht, dass die Männerbewegung genug Geld aufbringt, um einen gewissen Einfluss in Amerika auszuüben, ist unwahrscheinlich. Aber es gibt eine verbleibende Quelle der Macht, in der die Männer immer noch ein Beinahe-Monopol auf Schusswaffen haben. Irgendwann werden die Männer in diesem Land die Unabhängigkeitserklärung wörtlich nehmen:

"Wenn aber eine lange Reihe von Mißhandlungen und gewaltsamen Eingriffen, auf einen und eben den Gegenstand unabläßig gerichtet, einen Anschlag an den Tag legt sie unter unumschränkte Herrschschaft zu bringen, so ist es ihr Recht, ja ihre Pflicht, solche Regierung abzuwerfen, und sich für ihre künftige Sicherheit neue Gewähren zu verschaffen." ---

Kürzlich veröffentlichte Den Hollander ein Manifest, in dem er seine Position zur Männerrechtsbewegung deutlich gemacht hat:

--- Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe von Weicheiern und Jammerlappen. Sie versuchen, ihre Rechte zurückzugewinnen, indem sie sich wie Mädchen statt wie Männer verhalten.

Die meisten Verfechter von Männerrechten handeln wie kleine Mädchen und verhalten sich weitgehend so, wie die Feministinnen es ihnen sagen. Man erkennt sie an der politisch korrekten Sprache, die sie verwenden, und daran, dass sie die Taktiken der Feministinnen kopieren, indem sie einfach das Geschlecht wechseln. Zum Beispiel: "Es ist wahrscheinlicher, dass eine Frau einen Mann körperlich angreift als umgekehrt". Stimmt, aber wen kümmert das, es sei denn, sie sitzt hinter dem Steuer eines Mercedes Benz. Selbst wenn sie ein Gewehr hat, können die meisten Mädchen sowieso nicht geradeaus schießen, also wird sie danebenschießen, es sei denn, es ist ein Schrotgewehr.

In einer meiner Kampfsportklassen hat uns ein Senshi immer gesagt, wir sollen die Mädchen nicht treffen, und ich tue es auch nicht. Ich lasse sie mich schlagen, was selten wehtut, wenn keine niedrige Körperzone getroffen wird.

Was die Männerrechtler nicht verstehen, ist, dass Mädchen andere Waffen haben, um Böses zu verursachen, wie Betrug und die absichtliche Zufügung von emotionalem Leid. ---

Ganz klar geht die AVfM (und die umfassendere Männerrechtsbewegung) in eine Richtung und Den Hollander in eine andere. Er war kein Männerechtler - das hat er selbst gesagt. Es dauerte etwa 30 Sekunden, bis AVfM diese Information in Den Hollanders Manifest fand, so dass wir davon ausgehen müssen, dass die Mainstream-Medien dies auch gefunden haben und somit lügen, wenn sie Den Hollander als Männerrechtler bezeichnen.

Den Hollander wandte sich im März 2020 an eine verbündete Organisation, um Interesse an der Unterstützung eines Projekts zu bekunden, an dem gemeinsam mit der AVfM gearbeitet wurde. Es folgte eine Diskussion auf einem internen AVfM-Kanal, und Paul Elam gab folgenden Kommentar zu Den Hollander ab:

--- Roy Den hat ein paar Schrauben locker. Die National Coalition for Men wird ihn nicht anfassen. Ich musste einen Artikel von ihm ablehnen, den er bei uns veröffentlichen wollte: "Der beste Weg, die Rechte der Männer zu wahren, ist mit einer Waffe" ---

(...) Jede Bewegung hat ihre Ideologen und Extremisten. Wichtig ist, wie mit ihnen umgegangen wird. Die vielen extremistischen feministischen Führungspersönlichkeiten sind gut bekannt, und sie aufzulisten, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Im Feminismus neigen Extremisten dazu, an die Spitze vorzudringen. Der Feminismus entscheidet sich also für den Extremismus, während die Männerrechtsbewegung gegen ihn selektiert. Die Männerrechtsbewegung drängt Extremisten auf die Seite, und genau das ist Roy Den Hollander passiert. Aber das wird den Mainstream-Medien nichts ausmachen, die weiterhin mit ihren Lügen hausieren gehen werden.


Einige Leute, die das Engagement der Männerrechtsbewegung verachten, weil sie die dortigen Aktivisten für "Jammerlappen und Weicheier" halten, die nicht "die Eier haben", so auf den Putz zu hauen, wie es nötig wäre, kenne ich auch aus der deutschen Manosphäre. Sie sind dort ebenfalls Randfiguren und beschränken sich auf verbale Kraftmeierei, statt sich politisch für Männer zu engagieren. Dementsprechend spielen sie auch in den Organisationen der deutschen Männerrechtsbewegung keine Rolle. Sie dieser Bewegung immer wieder unterzuschieben ist deshalb kontraproduktiv: Eher sollte man die politische Bewegung stärken, um solchen Haudraufs den Wind aus den Segeln zu nehmen.

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