Mittwoch, Juni 24, 2020

FUNK lässt abstimmen: Hat dieser AfD-Mann Recht? – News vom 24. Juni 2020

1. FUNK, ein Online-Medienangebot von ARD und ZDF, zeigt einen Ausschnitt einer männerpolitischen Rede des AfD-Abgeordneten Thomas Ehrhorn auf Facebook und lässt abstimmen: Hat er Recht oder nicht?



2. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Therapeuten Jürgen Mahler, der männliche Opfer von Gewalt berät - und schockiert ist, wie viele vergewaltigt werden. Ja, das war ich auch, als ich mich in das Thema eingearbeitet habe. Die Schlagzeile des Beitrags "Männer sind weniger bereit, ihr Leid zu kommunizieren" stimmt zwar, ist aber als Überschrift auch etwas unglücklich gewählt, weil sie den Opfern der Tabuisierung dieser Taten von Anfang an die Schuld zuschiebt. Leider steht der Artikel hinter einer Bezahlschranke: Wenn einer von euch Zugang zu diesem Beitrag hat, würde ich mich über eine Mail freuen.



3. Nachdem vor kurzem Bento sein baldiges Ende erklärte, ist eine weitere Bastion des Bentojournalismus ins Wanken geraten: Ze.tt wird ab Herbst ein Teil von "Zeit-Online":

Das Motto von ze.tt ist: "Du bist okay so, wie Du bist!".


Es sei denn natürlich, du bist ein alter weißer Mann. Aber dann gehörst du ja eh nicht zur Zielgruppe.



4. Die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs führt eine Studie über sexuellen Kindesmissbrauch durch Frauen samt Online-Befragung durch. Das Blog "Lotoskraft" beurteilt die Studie kritisch



5. Derzeit berichten die deutschen Leitmedien darüber, dass Frauen ohne Kinder 40 Prozent mehr in ihrem Arbeitsleben verdienen als Frauen mit einem Kind und sogar 70 Prozent mehr als eine Frau mit drei Kindern oder mehr. In seinem Blog "Der Sexismusbeauftragte informiert" beschäftigt sich Lutz Bierend eingehend mit dieser Meldung. Ein Auszug aus dem insgesamt lesenswerten Beitrag:

Ich frage mich, worüber man sich mehr wundern soll. Darüber, dass alle so tun, als sei es eine überraschende Erkenntnis, dass Frauen, die aus der Elternzeit zurückkehren, in Deutschland schlechter verdienen, als ihre kinderlosen Kolleginnen oder, dass die AutorInnen der Studie nicht die Transferleistung erbringt, mal die Frage zu stellen, ob wir hier vielleicht endlich mal die Erklärung des großen Mysteriums "bereinigter Gender Pay Gap" gefunden haben und die Erklärung, warum sich dieser in Deutschland so lange hält. Trotz aller Quoten und Gleichstellungsmaßnahmen. Dass dieses Problem im Ausland meist weniger stark vorhanden ist (mit besonderer Erwähnung von Schweden, wo dieses Phänomen überhaupt nicht messbar ist) wundert wirklich jemanden? Hat niemand die Diskussion über den F.D.P-Vorstoß zum Wechselmodell verfolgt?

Ich vermute, es ist eine bequemere Ausrede sich an die Verschwörungstheorie vom Patriarchat zu klammern, wo sich die grauen Herren im stillewn Kämmerlein verabredet haben, um Frauen den Rechten Lohn vorzuenthalten und Männern aus Solidarität halt 20 % mehr zu geben oder einen Mehrwert zu erhalten. Klingt auch irgendwie plausibler.




6. Der britische Express berichtet über ein Manifest der Väterrechtsgruppe Fathers4Justice, das bei Pemierminister Boris Johnson eingereicht wurde. (Ja, britische Leitmedien berichten über so was.) Zu den Forderungen des Manifestes gehören mehr Hilfe für männliche Opfer häuslicher Gewalt sowie suizidgefährdete Männer und die Einführung eines Wechselmodells.

Fathers4Justice-Gründer Matt O'Connor erklärte: "Wir glauben, dass die Gleichheit der Männer nicht zum Lachen ist. Es war nie klarer als heute, dass das einzig Giftige an der Männlichkeit die schändliche Art und Weise ist, wie die Autoritäten Männer behandeln, sei es als Opfer häuslicher Misshandlung, die Verweigerung grundlegender gleicher Elternrechte für getrennte Väter oder das Verschweigen des Skandals des männlichen Selbstmordes."

(...) Die Vorschläge haben bereits einige Unterstützung im Parlament gefunden, insbesondere die Umbenennung des Ausschusses für Frauen und Gleichberechtigung.

Der konservative Shipley-Abgeordnete Philip Davies, ein Mitglied des Ausschusses, der sich regelmäßig dafür eingesetzt hat, dass die Rechte der Männer berücksichtigt werden, sagte: "Ich bin mir nicht sicher, ob es einen Minister für Männer geben sollte, denn ich glaube nicht, dass wir auch einen Minister für Frauen haben sollten, aber wir sollten den Ausschuss umbenennen, um eine breitere und ausgewogenere Sichtweise zu erreichen. Alle anderen Ausschüsse tragen den Namen der Ministerabteilung, die sie begleiten, und in der Regierung geht es um Gleichberechtigung, nicht um Frauen und Gleichberechtigung. Die viel höheren Selbstmord- und Gefängnisraten unter Männern zeigen uns, dass wir männliche Themen ebenso berücksichtigen müssen wie die der Frauen."




7. Die britische Daily Mail berichtet über die kuriose Kündigung einer Praktikantin bei dem Unternehmen für Wirtschaftsprüfung sowie Steuer- und Managementberatung KPMG:

Eine angehende Buchhalterin in einer der größten Firmen der Welt wurde entlassen, nachdem sie ihren Chef des "Mansplaining" beschuldigt hatte, als er sie bat, bei der Arbeit vernünftigere Kleidung zu tragen.

Zhihui Lu, 26, kam 2015 als Prüfungsassistentin zu KPMG, nachdem sie in Durham ihren Abschluss in Buchhaltung und Finanzen gemacht hatte - aber innerhalb von zwei Jahren äußerten die Chefs Bedenken über ihre Leistung sowie über ihr sprunghaftes Verhalten.

Bei einer Gelegenheit fragte Frau Lu den Manager Matt Brunton: "Wer war er als Mann, dass er ihr sagte, was sie anziehen kann und was nicht?", nachdem sie in Jeans und einem Pullover im Londoner Büro der Firma aufgetaucht war.

In einer "lauten und aggressiven Tirade" fragte sie dann, ob er ihren BH für angemessen halte, und versuchte, ihm ihren BH-Träger zu zeigen.

Der "völlig unangemessene" Ausbruch war nur einer von mehreren Vorfällen von Fehlverhalten, die dazu führten, dass Lu nach nur drei Jahren bei dem Buchhaltungsgiganten gefeuert wurde.

Nachdem sie als Praktikantin eingestellt worden war, wurde ihr vorgeworfen, zu aggressiv, emotional und unhöflich zu sein, und sie wurde wiederholt wegen ihrem Verhalten verwarnt.

Lu wurde suspendiert und schließlich im November 2018 wegen groben Fehlverhaltens entlassen, und sie brachte die Firma vor ein Gericht, indem sie behauptete, diskriminiert worden zu sein.

Das Gremium stellte sich jedoch auf die Seite von KPMG und wies ihre Klagen wegen ungerechtfertigter Entlassung, Belästigung und Diskriminierung wegen Behinderung und ethnischer Zugehörigkeit vollständig ab.

Das Gremium hörte, dass Frau Lu Bitten ignoriert hatte, nicht mehr zu viel Essen aus den Mittagessen für das Personal mitzunehmen, wobei sie bei einer Gelegenheit mit Behältern auftauchte, damit sie so viel wie möglich für sich einpacken konnte.

Sie weigerte sich auch, auf dem gleichen Stockwerk wie der Rest des Versicherungsteams zu sitzen, und requirierte einen fünf Stockwerke tiefer gelegenen Besprechungsraum, in dem sie einen Reiskocher installierte.

Sie bezeichnete wiederholt ein leitendes Mitglied der Firma als "den glatzköpfigen Partner", obwohl sie seinen Namen kannte, und erzählte einer Kollegin, dass sie bei der Arbeit "schrecklich aussah".

(...) Das Gericht hörte, dass Lu auf die Nachricht, dass sie eine Stelle nicht erhalten würde, auf die sie es abgesehen hatte, einem leitenden Angestellten mitteiltte, sie hätte es geschafft, wenn sie mit einem der männlichen Partner der Firma geschlafen hätte.


Mir ist schleierhaft, warum diese Frau überhaupt für die Finanzbranche gearbeitet hat. Ich kenne Redaktionen, in denen man es mit exakt ihrer Einstellung sehr weit bringen kann.



8. Ein Drittel der jungen Männer in den USA hat keinen Sex mehr. Im Jahr 2000 waren es nur 19 Prozent.

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