Wie unser Staat Männer während der Pandemie im Stich lässt – News vom 13. Mai 2020
1. In der "Zeit" gibt es einen interessanten Artikel über Obdachlosenhilfe:
Wer schützt die Schutzlosen vor Corona? Freiwillige, nicht der Staat. Unterwegs mit einem Arzt, der die Armen versorgt.
Caterina Lobenstein berichtet.
2. Schlagzeile der Woche: "Das tödliche Coronavirus hat bewiesen, dass Frauen das stärkere Geschlecht sind"
3. Für das Netzwerk "Save" hat die liberale Feministin Wendy McElroy, eine der Autorinnen des von mir herausgegebenen Sammelbandes "Gleichberechtigung beginnt zu zweit", einen erwähnenswerten Artikel beigesteuert: "Keine Hinweise darauf, dass es wegen Covid-19 zu mehr häuslicher Gewalt kommt" McElroy zeigt, dass die behauptete Zunahme häuslicher Gewalt während des Lockdowns in den USA genauso wenig nachweisbar ist wie in Deutschland und kommentiert eine mediale Berichterstattung, die diese Zahlen ignoriert:
Ein Medien-Sperrfeuer verkündet, dass häusliche Gewalt während des COVID-19 schlagartig zunimmt, weil der Lockdown Frauen und Kinder in der Nähe von misshandelnden Männern eingeschlossen hält. Dieser Behauptung liegen fehlerhafte Annahmen zugrunde, aber mit der Panik der Krise könnte dies dennoch in die öffentliche Ordnung eingebettet werden.
(...) Einige Leute mögen fragen: "Was ist der Schaden?" Abgesehen davon, dass in einer Zeit der Finanzkrise Steuergelder ausgegeben werden, wird die Prävention von häuslicher Gewalt zu Recht als eine würdige Sache betrachtet, die Mitgefühl und finanzielle Unterstützung verdient. Der Schaden ist jedoch sehr gross. Häusliche Gewalt wird weiter politisiert und so von dem, was an dem Thema real ist, weggedrängt. Zum Beispiel wird in den Medienberichten fast immer das Opfer als weiblich und der Täter als männlich bezeichnet, obwohl Misshandlungen von Männern weit verbreitet sind.
(...) Männer erleiden eine signifikante und vielleicht gleich hohe Rate von DV. Wenn Hausarrest die Gewalt gegen Frauen verstärkt, dann sollten Männer in Hausarrest ebenso anfällig für größeren Missbrauch sein. Die vorgeschlagene Finanzierung und der Schutz werden jedoch durch das Gewalt-gegen-Frauen-Gesetz bestimmt, das dafür berüchtigt ist, männliche Opfer zu diskriminieren. Die Sprache des Gesetzes ist geschlechtsneutral, aber seine Programme sind es nicht; die Unterkünfte sind z.B. fast immer "reine Frauenhäuser".
(...) Ein überstürzter Ansturm auf die Gesetzgebung zur häuslichen Gewalt, der auf der Angst vor COVID-19 und auf geschlechtsspezifischer Voreingenommenheit beruht, ist alles andere als harmlos. Er setzt das Problem fort, indem er die Realität von häuslicher Gewalt verzerrt und Vorurteile gegen Männer gesetzlich verankert.
4. Spiegel-Online tanzt mit einem Beitrag aus der von Wendy McElroy erwähnten Medienflut sexistischer Beiträge aus der Reihe und berichtet über die männlichen Opfer häuslicher Gewalt: "Ein Mann wurde von seiner Partnerin mit einer Hantel geschlagen". Der Artikel ist ein Interview mit Verena Kolbe, die die Gewaltopferambulanz der Universität Rostock betreut und fordert, auch Männer als Opfer ernst zu nehmen. Leider verschwindet der Beitrag nach wenigen Absätzen hinter einer Bezahlschranke, so dass man lediglich Interviewfragen genießen kann wie: "Sie fordern indes einen gesellschaftlich offenen Umgang mit dem Thema häusliche Gewalt gegen Männer. Ist das Ihr Ernst?"
5. Die Post. Einer meiner Leser mailt mir ein Dokument als Beleg und schreibt mir dazu:
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
ich wollte Ihnen eine Information bezüglich der Kita-Notbetreuung in Hessen geben.
Es gibt keine Notbetreuung für Mitarbeiter in der Obdachlosenhilfe, nicht einmal für die Mitarbeiter in den niedrigschwelligsten Einrichtung, die das Überleben in Form von Notfallhilfe, sichern.
Gleichwohl gibt es Notbetreuung für Mitarbeiter von Krisentelefonen und Frauenhäusern. In den Obdachloseneinrichtungen sind circa 80 Prozent der Klienten Männer, in Frauenhäusern ist das Geschlecht klar. Auch ist der Anteil an männlichen Mitarbeitern in der Notfallhilfe wesentlich höher als in "höherschwelligen" Bereichen wie der sozialen Arbeit etc.... In Frauenhäusern arbeiten sowieso nur Frauen.
Laut meinen Informationen waren die Frauenhäuser im ersten Entwurf nicht vorgesehen, wurde nach Protesten bzw. genügend Lobbyarbeit hinzugefügt. Eigentlich für mich kein Problem, wieso aber die Obdachlosenhilfe außen vorbleibt ist leider sinnbildlich für das momentane gesellschaftliche Klima. Natürlich sind Mitarbeiter des Fernsehen auch bei der Notbetreuung dabei.... ;-)
Hier ein Auszug, die gesamte Auflistung der Notbetreuung habe ich beigefügt:
"11 b. Personen, die hauptberuflich Beratungsdienste der psychosozialen Notfallversorgung, insbesondere im Bereich der Notfallseelsorge oder der Krisentelefone, sicherstellen, sowie Mitarbeiterinnen von Schutzeinrichtungen für Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt, insbesondere von Frauenhäusern oder Schutzwohnungen"
"15.Hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Presse, Rundfunk, Fernsehen und anderen Telemedien. Nachweis Arbeitgeber, darüber erforderlich, dass Tätigkeit der/des Erziehungsberechtigtenvor Ort am Arbeitsplatz zur Aufrechterhaltung des Kernbetriebes zwingend erforderlich ist."
Das ist ja nicht ungeschickt gemacht: Wer sich vor allem um Männer kümmert, muss auf staatliche Unterstützung verzichten; wer sich vor allem um Frauen kümmert, einschließlich der Leitmedien, erhält diese Hilfe, womit auch die weitgehend regierungstreue Berichterstattung gesichert ist.
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