Grüne wollen Corona-Hilfe an feministische Firmenpolitik koppeln – News vom 19. Mai 2020
1.
"Wir brauchen einen Geschlechtergerechtigkeits-Check", sagt die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit Blick auf die Corona-Hilfsmaßnahmen der Regierung. Im Gegenzug für Hilfszahlungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau müsse etwa von den Unternehmen verlangt werden, dass sie mehr Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit zeigten. "Man kann bei Fortschritten einen Teil der Rückzahlungen erlassen", sagte Göring-Eckardt.
Spiegel-Online berichtet.
2.
Sally Lisa Starken, Mitglied im Bundesvorstand der Frauen der SPD und dort stellvertretende Vorsitzende, ist letztes Jahr nicht ins Europaparlament gekommen und versucht jetzt anscheinend über einen gelungenen Hashtag (…) etwas mehr Bekanntheit zu bekommen. Dazu haben sie einen Appell ausgearbeitet und diesen mit dem Hashtag #Stattblumen ins Rennen geschickt.
Christian Schmidt berichtet und kommentiert.
3. Soziologen haben herausgefunden, dass ein größeres Engagement der Väter mit weniger schulischen Problemen des Nachwuchses zusammenhängt – eine Erkenntnis, die für alle sozioökonomischen Gruppen gilt. So wird die höhere Beteiligung des Vaters mit einer um 23% geringeren Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Klasse wiederholen muss, in Verbindung gebracht.
4. Wer feministische Geschlechterpolitik vertritt, ist trotzdem gut beraten, sich nicht als Feminist(in) zu outen. Dazu ist diese Bezeichnung bereits zu verbrannt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Dissertation:
Die explizite Verbindung mit dem feministischen Etikett beim Wahlkampf benachteiligt somit feministische Kandidatinnen erheblich und ist wahrscheinlich riskanter und kostspieliger als die Ankündigung einer geschlechtergerechten politischen Agenda. Das Etikett spricht eine eher kleine Untergruppe der Geschlechter an, nämlich Feministinnen, aber es entfremdet eine größere und vielfältigere Gruppe, die nicht-feministischen Wählerinnen und Wähler. Es ist die widerwillige Reaktion auf die Bezeichnung und nicht die Ablehnung der Substanz ihrer Politik, die viele Frauen von den Kandidatinnen ihrer eigenen Geschlechtergruppe wegtreibt.
Das ist umso bemerkenswerter, als Feminismus im Gegensatz zu Maskulismus in vielen Leitmedien als das Nonplusultra angepriesen wird.
5. Tickets für den durch die Corona-Pandemie angestoßenen Twogether-Online-Event "14 innovative Impulsreferate wie Mann und Frau auf Augenhöhe gut durch die Krise kommen" können jetzt hier bestellt werden. Der Reinerlös aus dem Event wird an die Hilfs-Organisationen "die möwe" und die "Rote Nasen Clowns" gespendet. Das Ticket berechtigt zum Sehen & Downloaden) aller Videos, die im Zuge des online-Events "TWOGETHER MEN4WOMEN, WOMEN4MEN" am 15. Mai bei Interviews mit den Speakern (Matthias Horx, John Aigner und andere) mitaufgezeichnet wurden. Hier erfährt man noch etwas mehr über dieses Projekt, Frauen und Männer ins Gespräch miteinander zu bringen, statt sie aufeinander zu hetzen. Der Twogether-Live-Event ist weiterhin für den 9. und 10. Oktober 2020 angesetzt.
6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Hallo Arne! Hier und dort wird behauptet, Frauen führten ihre Länder besser bei der Bewältigung der Corona-Krise.
Schau dir diese Listen an, die kontinuierlich auf den neuesten Stand gebracht werden. Momentan heißt es, 42 Länder hätten die Lage gut im Griff. Ich habe die Premierminister durchgeschaut. Nur in drei dieser "guten" Länder gibt es eine Prämierministerin (Barbados, Island, Neuseeland), die anderen werden durch Männer regiert.. In San Marino regieren Mann und Frau zusammen. Frauen machen es besser? Widerlegt.
Ich möchte betonen, dass der Vergleich zwischen Männern und Frauen sowieso blödsinnig ist. Es sind sehr viele andere Aspekte die wichtiger sind. Erstens werden die "Statistiken" sehr unterschiedlich je nach Land geführt. In einigen Ländern wird viel getestet, in anderen weniger. Ob jemand als "Coronatoter" in die Statistik kommt, ist höchst unterschiedlich von Land zu Land. Und dann gibt es noch die kulturellen Unterschiede sowie die ökonomischen Aspekte. Diese Vergleiche sind unsinnig, geben aber auch keinen Anlass zu der Vermutung, Frauen täten es besser.
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