Väter-Netzwerk: So lässt unsere Regierung Gewaltopfer in Stich – News vom 26. November 2019
1. Gestern wurde auf etlichen Medienkanälen häusliche Gewalt mit "Gewalt gegen Frauen" gleichgesetzt. Dies wurde massiv durch das Frauenministerium orchestriert, das sich inzwischen darauf verlassen kann, dass Journalisten Regierungsbehauptungen abtippen, statt sie kritisch zu hinterfragen. Es blieb einzelnen Websites wie der des Väter-Netzwerks überlassen, darauf hinzuweisen, wie sehr männliche Opfer im Stich gelassen werden. Ein Auszug:
Als Tobias sich dazu überwand, eine Opferberatungsstelle zu kontaktieren, war er schockiert über die Reaktion. Es sei der Beratungsstelle leider nicht möglich "männliche Opfer zu beraten, da diese vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen gefördert wird und die Vorgabe lautet, mit Frauen zu arbeiten."
(...) Wie sollte Tobias jetzt mit der Situation umgehen? Auch dafür lieferte die Beratungsstelle die passende Antwort:
"Wenn die Frau Gewalt ausübt und der Mann mit einer Ohrfeige reagiert, ist das eine Körperverletzung und somit eine Straftat. Finden Sie es in Ordnung, dass körperlich überlegene Männer dann ebenfalls mit Gewalt reagieren und sich dann auch noch als Opfer hinstellen und Verständnis erwarten? Es gibt immer gewaltfreie Lösungsmöglichkeiten!"
So sehen manchmal Ratschläge für von Gewalt betroffene Männer aus, wenn sie sich an eine Beratungsstelle wenden, die sich nur für weibliche Opfer zuständig fühlt.
Zudem folgte dann noch die Mahnung: "Ihnen ist sicher bekannt welche schwerwiegenden Folgen häusliche Gewalt für Kinder haben kann, unabhängig davon, ob sie selbst Opfer werden oder diese Gewalt bei ihren Eltern erleben."
Ja, das war Tobias bekannt. Er half sich selbst, indem er vor seiner Frau flüchtete. Seine Tochter hat er seit dem nicht wieder gesehen. Sein Sohn wollte sich nicht an das von der Mutter diktierte Kontaktverbot zum Vater halten und wurde dafür regelmäßig durch die Mutter misshandelt. Als er diese Tortur nicht mehr aushielt, flüchtete er zum Vater, wo er seitdem lebt.
Doch zurück zur PKS Partnerschaftsgewalt. Was sagen uns die Zahlen? Im Grunde nur, dass es viel zu viel Gewalt in Partnerschaften gibt, auch wenn es sich dabei zu 85% um minderschwere Gewalt handelt. Insbesondere Gewalt gegen Männer nimmt stetig zu, seitdem die PKS jährlich erstellt wird. Alle zwei Stunden wird in Deutschland ein Mann durch seine Partnerin gefährlich körperverletzt. 2018 haben 99 Frauen versucht ihren Partner zu töten, in 26 Fällen gelang es ihnen. Ein trauriger neuer Rekord. Ob diese Männer noch leben würden, wenn es mehr Schutzangebote geben würde, ist schwer zu sagen. Die weitgehende Ignoranz der Politik gegenüber dem Thema häusliche Gewalt gegen Männer führt zumindest zu keiner Besserung.
Dabei stellen die Zahlen der PKS nur die Spitze des Eisberges dar. Eine vom BMFSFJ in Auftrag gegebene Pilotstudie zum Thema „Gewalt gegen Männer in Deutschland“ stellt fest: "Jedem vierten Mann widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens eine Akt körperlicher Gewalt durch die jeweils aktuelle Partnerin." Das sind Zahlen, wie sie von Studien zu Gewalt gegen Frauen bekannt sind. Keiner dieser Männer hat jedoch die Gewalt der Partnerin zur Anzeige gebracht.
(...) Hat unsere Gesellschaft Schwierigkeiten damit Partnerschaftsgewalt gegen Männer als gesellschaftliches Problem zu akzeptieren? Die Autoren der Studie "Gewalt gegen Männer" meinen ja: "Der in Deutschland und anderen Ländern vorherrschende politische Diskurs zum Thema „häusliche Gewalt“ übersieht oder bagatellisiert nicht selten die häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer. Noch immer wird auf Fachtagungen und in Publikationen die Gleichung aufgestellt: Häusliche Gewalt = Männergewalt gegen Frauen. Da ist die Fußnote oder Randbemerkung, dass es in seltenen (Ausnahme) Fällen theoretisch auch Männer treffen kann, bestenfalls ein Strohhalm für betroffene Männer, die häufig im Glauben sind, die einzigen zu sein. Meist wird allerdings das Gegenteil erreicht: Die Botschaft, die im Gedächtnis der so 'Aufgeklärten' haften bleibt, ist der Mythos, häusliche Gewalt sei Männergewalt."
Immerhin meldet sich auch hier das Bundesforum Männer weniger verdruckst als bisher zu Wort und wird in vereinzelten Artikeln auch entsprechend zitiert:
Auch gut 26 000 Männer wurden 2018 von ihren Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen angegriffen oder waren Psychoterror ausgesetzt. Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforums Männer e.V., berichtet von Kontosperrungen, Beschimpfungen, Stalking bis hin zu "regelrechten Verunglimpfungskampagnen" durch die Frauen im gemeinsamen Bekanntenkreis. Und auch Männer erleben schlimme körperliche Angriffe: "Ich erinnere mich an den Fall eines Kraftfahrers, der in die Notaufnahme musste. Seine Partnerin und sein schon fast erwachsener Sohn hatten ihn gemeinsam schwer körperlich verletzt." Das seien keine Einzelfälle. Schölper schätzt, dass es gerade bei Männern eine hohe Dunkelziffer gibt, wegen der Scham, solche Taten anzuzeigen.
Das Problem ist heute auch Thema bei Christian Schmidt, der die Frage stellt: "Was spricht eigentlich gegen geschlechtsneutrale Gewaltschutzwohnungen oder Hotlines?"
2. Der "Stern" hat eine neue Form der Männerdiskriminierung entdeckt, über die wir Maskulisten bislang noch nicht gesprochen haben: "Vegan lebende Männer haben es im Sozialleben schwerer".
Einerseits ist ja schön, dass der "Stern" überhaupt mal Männerdiskriminierung zur Sprache bringt. Andererseits ist die Gewichtung reichlich merkwürdig. Eine so starke Berichterstattung wie bei weiblichen Opfern über Männer, deren Leib und Leben durch häusliche Gewalt bedroht wird, wäre notwendiger.
3. Die Post. Mein Leser Matthias Enderle, Vorstandsvorsitzender von MANNdat, schreibt mir heute:
Wiederholt lese ich in Deinem Blog den Nebensatz, dass die Kommentare unter Online-Artikeln interessanter seien als der Artikel selbst. Das ist ja auch mein Eindruck. Allerdings scheint das auch der Gegenseite aufzufallen und zu missfallen:
Ich erlebte gestern nach mehreren Jahren Pause einen abendfüllenden Auftritt von Hagen Rether, inzwischen zu einem kernfeministischen Prediger reinsten Wassers mutiert, was mir leider entgangen sein muss, sonst hätte ich mir kein Ticket gekauft. Neben durchaus berechtigter Kritik an der Menschheit, am Zustand und der Doppelmoral unserer Gesellschaft entsprach die Kernaussage im vierstündigen (!) Programm aus dem allbekannten eindimensionalen Weltbild, das wir zur Genüge kennen: Wir sind die Guten, das Böse muss bekämpft werden. Dabei sind die Guten Feministen und leben vegan, die Bösen (also der Rest) sind die alten weißen Männer, die Fleisch fressen und Bier saufen und daran nichts ändern wollen.
Warum schreibe ich Dir das? Weil der Bursche sich nicht entblöden konnte vorzuschlagen, dass man doch die Kommentarfunktion unter Online-Artikeln abschaffen solle. Ich dachte erst, ich hätte mich verhört, habe mich aber bei einem unserer Freunde, die mit dabei waren, extra nochmal versichert. Der Satz ist genauso gefallen. 750 minus ein paar wenige Besucher haben applaudiert. Der Witz dabei war, dass ausgerechnet er die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender abfällig als "Hochamt" betitelte, obwohl gerade selbst eins abhielt.
Ich kenne Rether aus Zeiten, als er sich allgemeiner Auswüchse in der Gesellschaft annahm. Da war er richtig gut. Drei Stunden musste man allerdings damals schon bei ihm mitbringen. Aber vier Stunden feministische Echo-Kammer zuzüglich Pause – wäre ich nicht mit dem Auto gekommen, ich hätte mir anschließend im benachbarten Brauhaus den Eineinhalb-Liter-Pitcher Bier genehmigt. Und wären wir nicht mit Freunden da gewesen – ich wäre kaum bis zum Ende geblieben. Einen Fernseh-Mitschnitt hätte ich mir höchstens fünf Minuten angetan.
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