Netzwerk von Kinderporno-Müttern aufgedeckt – News vom 2. November 2019
1. Die Schweizer Zeitung "20 Minuten" berichtet:
Ein spanischer Polizist hat durch Zufall einen Fall sexuellen Missbrauchs an Kindern aufgedeckt: Der Leutnant der Guardia Civil schaute sich die Fotos eines 14-jährigen Mädchens auf Social Media an, von dem er wusste, dass es Opfer von Pädophilen war. Auf einem der Bilder erkannte der Polizist eine Gegend im Süden Spaniens, weil er dort schon oft selber mit seiner Familie die Sommerferien verbracht hatte. Diese Entdeckung brachte den Stein ins Rollen.
Die spanische Polizei arbeitete schon länger in Kooperation mit Europol und der Polizei in Schweden. Die Ermittlungen hatten im skandinavischen Land begonnen: Die Behörden hatten ein Netzwerk von Müttern aufgespürt, die Sex-Videos mit den eigenen Kindern produzierten, um diese dann im Internet zu kommerzialisieren.
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Toxische Webilichkeit wird ein immer größeres Problem.
2. Spiegel-Online beteiligt sich mit dem Artikel "Frau Dr. Hoffnung" an den journalistischen Huldigungen an Ministerin Giffey, nennt sie "authentisch, nicht hochnäsig", sie habe "eine einfache und klare Sprache", verstehe es "Menschen ein Gefühl der Nähe zu vermitteln", komme auch vor intellektuellem Publikum an und was man sonst so in einer Werbebroschüre schreibt. Die Frankfurter Allgemeine toppt auch das noch und gibt der SPD in dem Artikel "Ein Traum von Sozialdemokratie" den folgenden Ratschlag:
Die Partei muss zum Licht – zur Familienministerin.
Genau, durch den Tunnel zum Licht: Ist Franziska Giffey am Ende eine Nah-Todes-Erfahrung der SPD?
In einem anderen FAZ-Artikel wird gleichwohl – den Abonnenten des Blattes – erklärt, warum das Urteil im Fall Giffey fragwürdig ist. Und der "Tagesspiegel" berichtet über wachsenden Unmut im akademischen Sektor:
Auf Twitter fragt ein Anglistik-Professor aus Aachen: "Wo sind die Proteste von Promovierten der FU Berlin im Fall Giffey? Ein Doktortitel einer Universität, die bei diesem Befund die Promotion nicht aberkennt, ist das Papier nicht wert, auf dem die Urkunde gedruckt ist." Auch Peter Grottian, der an Giffeys politikwissenschaflichem Institut gelehrt hat, sieht die wissenschaftliche Reputation der FU infrage gestellt.
(...) "Die Entscheidung ist eine Freundlichkeit gegenüber Giffey", sagt der Münchner Jura-Professor und Plagiatsexperte Volker Rieble: "Das kann man machen, es ist aber rechtswidrig." Dutzende Urteile von Verwaltungsgerichten seien eindeutig: "Sobald es ein Minimum an Plagiatsstellen gibt, ist die Arbeit futsch." Völlig unerheblich sei dabei, in welchem Teil der Arbeit die Plagiate auftauchen. Für Rieble gleicht der Doktor für Giffey nun "einem geschenkten Doktortitel".
(...) Der Politikwissenschaftler Peter Grottian sieht die wissenschaftliche Reputation der FU in Gefahr: "Das ist der Freibrief für einen Schrottplatz von Doktorarbeiten an der FU", sagte der frühere OSI-Professor. Giffeys Arbeit sei "vom theoretischen Anspruch, von der Methodik und von der Relevanz der Fallstudie zumindest unausgegoren und hat kein Dissertationsniveau".
Könnte das Urteil ein Präzedenzfall sein, ähnliche Fälle künftig immer mit einer Rüge davonkommen zu lassen? Gerhard Dannemann hält Politikerfälle wie den von Giffey für "gefährlich" für die Wissenschaft. Die Kommissionen, die den Fall prüfen, wüssten, dass sie automatisch auch über politische Karrieren entscheiden – und stünden deshalb unter enormen Druck. "Die Versuchung ist da groß, die Maßstäbe bei den wissenschaftlichen Standards abzusenken und die gängige Rechtsprechung kreativ auszulegen."
3. Das feministische Magazin "Vice" wirft dem feministischen Magazin "Emma" Hetze gegen Muslime vor.
4. Im britischen Fernsehen scheitert eine Diskussion, weil eine Politikerin der Labour-Partei einem Grünen-Vorsitzenden kontinuierlich "Mansplaining" vorwirft, sobald er seine Meinung äußert. Der kurze Ausschnitt ist bezeichnend für das inzwischen erreichte Niveau der Geschlechterdebatte und zugleich nicht ganz ohne Komik.
5. Vor anderthalb Jahren fand an der Universität Frankfurt der Fachkongress zur häuslichen Gewalt statt. Jetzt steht auf der Websites des Kongresses das Video dazu online.
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