"Sexismus im Museum: Weibchen bei ausgestopften Tieren unterrepräsentiert" – News vom 24. Oktober 2019
1. Der neueste Aufschrei wegen frauenfeindlichem Sexismus trifft Museen, in denen, wie eine gründliche Zählung festgestellt hat, unter den ausgestopften Tieren die Weibchen deutlich unterrepräsentiert sind. Unter den Vögeln sind es beispielsweise nur 40 Prozent und damit bereits erkennbar von der Gleichberechtigung entfernt, aber noch dramatischer bei den Wieseln mit lediglich 24 Prozent. Offenbar fanden es Jäger reizvoller, Männchen abzuschießen und danach ihre Kadaver zur Schau zu stellen, was einmal mehr die Allgegenwart des Patriarchats zeigt:
"Wir hatten schon vermutet, dass wir eine gewisse Bevorzugung von Männchen feststellen würden", sagte Natalie Cooper vom Museum für Naturgeschichte in London. "Denn Wissenschaft wird von Menschen gemacht – und Menschen bringen eine tief verwurzelte Bevorzugung männlicher Wesen mit."
Kennen wir ja alle: Von der Todeszelle bis zum Schützengraben findet man an erschreckend vielen Orten kaum Frauen, weil männliche Wesen bevorzugt werden. Und diese Männerherrschaft zieht sich offenkundig bis ins Tierreich.
Einer der schönsten Kommentare unter dem Artikel:
Ich würde es zwar nicht als Bevorzugung sehen, mit höherer Wahrscheinlichkeit getötet und ausgestopft zu werden, aber man merkt halt immer wieder: Jeder hat andere Vorstellungen von einem schönen Leben.
2. Rose McGowan hat Harvey Weinstein verklagt.
3. "Das erste Vagina-Museum der Welt ist da!" jubelt "Feminism in India".
4. Eine über 1500mal zitierte Studie, die belegen sollte, dass weibliche Bewerber deutlich eher angestellt werden, wenn man ihr Geschlecht bei der Entscheidung nicht kennt, hat sich als sehr fragwürdig herausgestellt.
5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem Diskriminierungsurteil gegen ein Restaurant mit "Damenkarte":
Abgesehen davon, das das Urteil gegen das Restaurant lächerlich ist, sind dies natürlich erst recht die Klägerinnen.
Sollte das Restaurant aber ohne Nachfrage immer allen Frauen die Karte ohne Preise gegeben haben, dann ist das natürlich ziemlich dämlich (deshalb wurden in Pariser Luxusrestaurants auch sehr lange, z.T. bis in die 1950er Jahre, keine Frauen ohne männliche Begleitung bedient: Wie hätte man dies auch tun sollen, da die Frauen doch immer nur die Karten ohne Preise bekamen und man einer Frau auch keine Rechnung hinlegen durfte).
Ich selbst kenne zwei Restaurants, die Karten ohne Preise haben (bzw. bis vor kurzem noch hatten). Dort heißen sie aber "Gästekarten" (schon immer). Gedacht sind sie zum gleichen Zweck: Geht jemand mit Gästen essen, dann sagt er zum Kellner, dass er die Rechnung zahlt und alle die Karten ohne Preise bekommen sollen. Meist fragt der Kellner aber auch, ob die Karten ohne Preise verteilt werden sollen.
Die beiden Restaurants gehören zur BASF SE in Ludwigshafen. Zum einen sind dies das "Feierabendhaus", dort gehen auch Mitarbeiter mit weniger wichtigen Gästen der BASF essen. Zum anderen ist es das "Gesellschaftshaus", dort gehen hochrangige Manager der BASF mit wichtigen Gästen essen. In beiden Fällen wird dem Gast die Karte ohne Preise vorgelegt. Dabei ist es egal, ob der BASF-Mitarbeiter männlich oder weiblich oder sonst was ist, und auch beim Gast/bei den Gästen ist das egal; es bekommen auch Männer die Karten ohne Preise. Wer nicht bezahlen muss, der braucht auch keine Speisekarte mit Preisen.
Vielleicht möchte eine Frau einfach gerne wissen, was ein Mann bereit ist für ihre Gesellschaft auszugeben? (Es bietet sich natürlich die Anschlussfrage "Warum?" an. Ab hier bitte selbstständig weiterdenken.)
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