Donnerstag, Oktober 17, 2019

Weinstein-Film, Massenvergewaltigungen, Men in Black – News vom 17. Oktober 2019

1. Die britische Regisseurin Ursula Macfarlane hat einen Dokumentarfilm über den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein und die Vorwürfe, er sei mehrfach sexuell übergriffig gewesen, veröffentlicht. In der Neuen Zürcher Zeitung äußert sich Sarah Pines nicht begeistert von dem Werk:

Auch wer sexuelle Straftaten keineswegs verharmlosen und auch Machtmissbrauch nicht verherrlichen will, kann den Film einseitig bis an die Grenzen der Unerträglichkeit finden: Weinstein, ohne Zweifel ein unausstehlicher Lüstling, ist der Vergewaltigung schuldig, noch bevor die filmische Gerichtsverhandlung überhaupt begonnen hat.

(...) In «The Untouchable» weinen die Frauen und klagen an, derweil die ehemaligen Kollegen zwar Weinsteins filmisches Gespür, ja seinen Genius loben. Alle jedoch heben abwehrend die Hände, wenn es darum geht, etwas eingehender zu beleuchten, was genau Hollywood eigentlich ist und immer war: allseitiges Hochschlafen. (...) Doch ist die allseitige Empörung angesichts der Konstellation alternder Mann mit Macht und jüngerer Frau mit Karrierewillen zumindest im Showbusiness unangemessen, wenn nicht scheinheilig. Es geht meist nicht um die Ausbeutung Schutzbefohlener, sondern um die zwei gierigen Seiten derselben Medaille.

(...) Die Regisseurin inszeniert von Weinstein belästigte oder begrabschte Frauen (keine der Zeuginnen spricht von Vergewaltigung am eigenen Leib) als schwache, permanent in Tränen aufgelöste Unschuld vom Lande. Es ist fraglich, ob Macfarlane mit dieser Schmonzette dem Feminismus einen Dienst erweist.




2. In Nigeria wurden 300 weitere Jungen und junge Männer aus einer zweiten islamistischen Schule befreit, wo sie angekettet waren und vergewaltigt wurden.



3. Vielsagendste Schlagzeile der Woche: "Nicht mal Männer sind Tiere". Inzwischen sieht man sie allerdings nur noch in der URL des Links zu dem FAZ-Artikel. Die Schlagzeile wurde geändert zu "Frauen träumen von Liebe, Männer wollen Sex – stimmt das überhaupt?"



4. Die Daily Mail berichtet über ein Erlebnis des Drehbuchautoren und Regisseur Ed Solomon, der unter anderem den ersten "Men-in-Black"-Film entwickelt hat:

Ed Solomon schilderte am Dienstag auf Twitter, wie er in einem Café saß und schrieb, als die beiden Frauen neben ihm sich über die Ursprünge des Films "Men in Black" mit Will Smith und Tommy Lee Jones uneins waren.

Der 59-Jährige wandte sich an sie und sagte: "Wenn Sie möchten, könnte ich das für Sie klären."

Darauf antwortete eine Frau scharfzüngig: "Es tut mir leid, wir brauchen das Mansplaining eines alten weißen Mannes nicht", eindeutig ohne Solomon zu erkennen.

"Also entschuldigte ich mich und das war's", berichtet Solomon.

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