Karrenbauer beerbt Merkel: "Ein Hauch von Matriarchat" – News vom 9. Dezember 2018
1. Einige von uns haben sich schon gefragt, welches Medium den Wahlsieg Annegret Kramp-Karrenbauers als erstes für den Geschlechterkampf instrumentalisieren würde. Es gab einige kleinere Scherze – die CDU sei noch nicht bereit für einen Mann als Vorsitzenden ulkte etwa die B.Z. –, aber voll in die ideologische Kiste griff die "Zeit" mit ihrem Beitrag "Ein Hauch von Matriarchat". Leitlinie ist hier natürlich die bewährte Lehre von den Frauen als den besseren Menschen:
Der Machtwechsel von Frau zu Frau bedeutet jedoch nicht nur, dass eine Revision abgewehrt wurde, vielmehr setzte er auch in der Art und Weise Maßstäbe. Merkel gibt die Macht auf völlig andere Weise aus der Hand als ihre Vorgänger in höchsten Partei- und Staatsämtern. Keine Spur von der Selbstpathetisierung, der Larmoyanz, den Rachebedürfnissen, wie man sie von Helmut Schmidt, Helmut Kohl und Gerhard Schröder kannte. Stattdessen hielt Merkel eine Rede (fast) ohne jede Spitzen, diszipliniert verzichtete sie auf jedwede offene Unterstützung ihrer Favoritin Kramp-Karrenbauer – um Kramp-Karrenbauer nicht zu schaden. Wolfgang Schäuble hingegen wies diese Disziplin einmal mehr nicht auf, er unterstützte Merz offen und beförderte so den Verdacht, dass da zweierlei Rache zusammen gekommen sein könnte, seine und die von Merz. Dieses Zuwenig an Disziplin und Zuviel an Rache bei Schäuble erklärt vielleicht auch, warum er nie Kanzler wurde, Merkel aber schon. So oder so markiert es einen Unterschied zwischen weiblicher und männlicher Politik.
Halleluja. Nach solchen Artikeln fragt man sich wirklich, warum überhaupt noch Männer in Machtpositionen gewählt werden. Vermutlich liegt es an der toxischen Männlichkeit der Wählerinnen und Wähler.
2. Die "Tagesschau" berichtet über die mangelnde Hilfe für Obdachlose, um diese Menschen vor dem Erfrieren zu schützen.
3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, selbst keine Artikel weiterzugeben, weil ich glaube, dass es zwar ein wichtiger Anfang ist, aber es eigentlich viel zu wenig bringt und wir ja letztlich jeden Tag mit männerfeindlichen Beiträgen überflutet werden.
Heute mache ich mal eine kleine Ausnahme, da sich zwei der für mich wichtigen Themen vermischt haben, nämlich "Datenschutz" und "Männerrechte".
Diesen Artikel habe ich eigentlich aus Interesse zum Thema Datenschutz gelesen und dann mit Schrecken festgestellt, dass die "Frauendiskriminierunsgkeule" auch in der Digital-Wirtschaft wieder mal (immer öfter?) geschwungen wird.
Offensichtlich denkt die Firma Microsoft, es wäre eine besondere Diskriminierung von Frauen, wenn Systeme zur automatischen Gesichtserkennung das weibliche Geschlecht nicht richtig erkennen.
Wieso soll das NUR für Frauen Nachteile bringen? Kann man nicht ebensoviele Nachteile für Männer konstruieren, wenn man an diese Technologie denkt? Zum Beispiel im Bereich der Kriminalitätsprävention?
Diese Technologie bringt viele Risiken und man sollte vorsichtig mit ihr umgehen. Aber die behauptete Benachteiligung von Frauen ist eine einseitige Darstellung der Auswirkungen, durch die Frauen zu Opfern und Männer automatisch zu unverdienten Profiteuren gemacht werden.
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