Montag, Dezember 03, 2018

Neil de Grasse Tyson Vergewaltigung vorgeworfen – News vom 3. Dezember 2018

1. Dem auch in Deutschland bekannten US-amerikanischen Astrophysiker, Wissenschaftsjournalisten, Fernsehmoderator und Sachbuchautor Neil de Grasse Tyson wird sexuelles Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen. Unter anderem soll er in den frühen 80er Jahren eine Frau betäubt und vergewaltigt haben. Tyson weist diese Vorwürfe zurück. In einem Facebook-Posting stellt der Wissenschaftler den jeweiligen Sachverhalt aus seiner Perspektive dar.



2.
Ein Unbekannter hat in Marsberg eine 19-Jährige vergewaltigt. Ein Pärchen, das die junge Frau um Hilfe bat, ignorierte das Opfer.


So berichtete am 30. Oktober die Westfalenpost und präsentierte damit eine bloße Behauptung als Tatsache.

Inzwischen hat sich die Frau, nachdem sie sich in Widersprüche verwickelte, zugegeben, dass es diese Vergewaltigung nie gegeben hat. Zuvor waren aufgrund der Berichterstattung Flüchtlinge in sozialen Netzwerken beschimpft worden. Auch die Ermittlungen in einem zweiten vorgeblichen Vergewaltigungsfall aus dem Raum Marsberg stehen vor der Einstellung, weil die Darstellung des angeblichen Opfers nicht schlüssig ist.



3.
Das Prestigeprojekt von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) ist ins Stocken geraten. Nach Kritik von Experten geht jetzt auch der Koalitionspartner auf Distanz. Die Opposition spricht bereits von einem "Desaster".


Die "Welt" berichtet.



4. Die Post. Einem meiner Leser ist aufgefallen, wie selbst der Tod der Moderatorin Stefanie Tücking als Gelegenheit zum Männerbashing missbraucht wird:

Eine wunderbare Frau, Moderatorin, Mensch - ist verstorben. Stefanie Tückung war eine bekannte Moderatorin im Südwesten bei SWR 3 und Fernsehmoderatorin von Formel 1. Millionen von jungen Menschen war diese Frau bekannt, ein Vorbild und unzählige Jünglinge waren bestimmt auch in sie verliebt. Für ihre Leistungen und ihr Leben hat sie großen Resprekt verdient.

Aber nur Spiegel-Online schafft es, sogar den Nachruf auf diesen wertvollen Menschen einer #Metoo-Debatte unterzuordnen:

"Von einem Götz George in knarzender Lederjacke musste sie sich vor der Kamera küssen lassen, misogyne Zuschriften männlicher Zuschauer ("Trägt Stefanie kein Oberteil, ist Formel Eins erst richtig geil") verlas sie mit stoischer Resilienz. Eine Gestalt wie James Brown erkannte sie mit sicherem Blick sogleich als "Arschgeige", und einen - diesmal gespielten - Kuss-Sketch mit Michael Douglas absolvierte sie mit komischem Talent. (...) Anzügliche Ratschläge wie "Zieh dir'n Röckchen an, damit die Leute merken, dass du'n Mädchen bist" konnte sie deshalb selbstironisch befolgen, weil darin bereits ein unbeholfener Respekt mitschwang. Zu #MeToo hätte sie gewiss die eine oder andere Anekdote beitragen können. Und hat es doch nie getan."

Dies scheint ein Trend bei den einschlägigen Medien zu werden, dass in vielen Artikeln das Schlechte der Männlichkeit betont wird. Ich bin mir sicher, dass man James Brown aus vielen Gründen als "Arschgeige" bezeichnen kann (von ihm ist bekannt, dass er Musiker nicht gut behandelte, weil er Pedant war), aber ganz bestimmt nicht, weil er ein Mann war.

Der Beitrag macht mich fassungslos (um es mal in der neuen Mediensprache auszudrücken).

Seit ich deinen Blog kenne und auch andere von dir verlinkte Beiträge lese, fallen mir immer mehr solcher unterschwelligen Hassbotschaften gegen Männer auf. Ja, wir haben eine Rapeculture - nur zielt sie auf Männer ab.

Mir wird immer mehr bewusst, warum der Begriff "Fake News" viel mehr Facetten hat, als beabsichtigt.

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