Asia Argento schickte unerwünschte Nacktfotos – News vom 28. August 2018
1. Die MeToo-Wortführerin Asia Argento scheint öfter mal Dinge zu tun, die man einem Mann nicht durchgehen lassen würde: etwa Oben-ohne-Fotos zu versenden (an einen ehemaligen "Sexsüchtigen", der inzwischen in einer festen Beziehung lebte) und, sobald sich der Empfänger darüber beschwerte, mit der Bemerkung auszuflippen, sie würde all ihren Freunden Nacktfotos und -videos schicken.
Na, da hat Weinstein ja die passende Anklägerin gefunden.
2. Für den Deutschlandfunk bespricht Raphael Smarzoch Angela Nagles Buch "Die digitale Gegenrevolution - Online-Kulturkämpfe der Neuen Rechten von 4chan und Tumblr bis zur Alt-Right und Trump". Ein Auszug aus der Rezension:
Stark ist, dass Nagle beide Seiten differenziert kritisiert. Sie seziert folglich auch Versäumnisse der Linken, die ihren rechten Gegenspielern in den sozialen Medien lediglich eine moralische Empörungskultur identitätspolitischer Prägung entgegensetzt,
"indem sie die Rechte für bestimmte Aussagen brandmarkte, zugleich jedoch bei Themen wie race und Gender den Diskurs-Rahmen […] ausweitete, wodurch antimännliche, antiweiße, antiheterosexuelle und Anti-Cisgender-Rhetorik auf der kulturellen Linken zunehmend normal wurden."
Ihren Ursprung nahm diese Rhetorik nach Nagles Beobachtungen auf Tumblr, einem sozialen Netzwerk, das als linkes Pendant zur anarchistischen chan-Kultur gilt. Der sogenannte "Tumblr-Liberalismus" sickerte der Autorin zufolge ebenfalls in die Mainstream-Politik, begleitet von Trigger-Warnungen, restriktiven Rede- und Denkverboten und der Einforderung von Schutzräumen und Gender-Pronomen.
(...) Für Angela Nagle liegt darin ein Grund für den Niedergang der Linken, die alsbald im Rahmen einer großen Säuberungsaktion sich selbst zu zerfleischen begann:
"Mir scheint, dass darauf eine Kultur der Säuberung folgen musste, größtenteils auf Konkurrent_innen gerichtet, die ebenfalls um diese wertvolle Währung wetteiferten. Insofern zielten die Angriffe zunehmend auf andere Liberale und Linke mit scheinbar lupenreiner progressiver Vita ab anstatt auf Menschen, die sich tatsächlich rassistisch, sexistisch oder homophob äußerten."
Dass man von anderen Linken als "rechts" verleumdet wird, sobald man in bestimmten Punkten von deren Auffassungen abweicht, kenne ich ja selbst am besten. Immerhin fällt bei Andreas Kemper auf, dass er sich seit dem Untrergang seines früheren Prangers auf tatsächlich Rechte konzentriert, statt linke und liberale Männerrechtler unterzumischen. Ich bin allerdings gespannt, wie lange das beibehalten wird.
3. Frauen würden wegen Angeboten wie der "Sendung mit der Maus" seltener naturwissenschaftliche Fächer studieren, argmentiert Spiegel-Online, denn dort erklärten vor allem Männer die Welt. Dass im täglichen Leben von Grundschülern in allererster Linie Frauen (Lehrerinnen und Mütter) die Welt erklären, bleibt bei dieser These seltsam unberücksichtigt.
Interessant ist auch, wie Spiegel-Online für "Die Sendung mit der Maus" den Begriff "Mansplaining" verwendet. Eigentlich wird dieser Begriff so definiert:
Mansplaining bezeichnet herablassende Erklärungen eines Mannes, der fälschlicherweise davon ausgeht, er wisse mehr über den Gesprächsgegenstand als die – meist weibliche – Person, mit der er spricht.
Jeder kann selbst überlegen, ob diese Definition auf "Die Sendung mit der Maus" zutrifft. Offenbar soll der Begriff nach seiner Etablierung so sehr ausgeweitet werden, dass er auf alle Männer zielt, die einen Sachverhalt erklären.
4. Die US-amerikanische National Coalition of Men hat gegen die Professorin, die in der Washington Post zum Männerhass aufrief, an ihrer Universität eine Beschwerde wegen sexistischer Diskriminierung eingereicht.
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