Samstag, April 21, 2018

Rückblickende Pressemitteilung Professor Gerhard Amendts zum Frankfurter Anti-Gewalt-Kongress

Mich erreicht gerade eine aktuelle Pressemitteilung, worin der Soziologe Professor Gerhard Amendt auf den Wissenschaftskongress über sinnvolle Maßnahmen gegen häusliche Gewalt zurückblickt, der letztes Wochenende an der Frankfurter Goethe-Universität stattgefunden hat. Genderama dokumentiert diese Pressemitteilung im Wortlaut:

Am vergangenen Wochenende haben ca. 150 Teilnehmer am Kongress "Familienkonflikt" teilgenommen. Der Kongress bot eine differenzierte Sicht auf partnerschaftliche Gewalt und deren Entstehung, die in der internationalen Forschung schon länger auf der Basis der empirisch bewiesenen Symmetrie der Gewalt zwischen Männern und Frauen entwickelt wird.

Die Vorträge der Wissenschaftler aus USA, Großbritannien und Israel stießen auf großes Interesse. Sie vermittelten einen Einblick in den Stand der Internationalen Forschung im Bereich der Partner- und Familiengewalt. Dabei ging es um Prozesse, die Gewalthandlungen vorausgehen und die für die praktische Arbeit wie die Gesundheitspolitik von Bedeutung sind. Unmittelbare Handreichungen für Beratung und Therapie konnte der Kongress nicht liefern. Die Assimilierung von neuem Wissen für die Praxis muss vor Ort geleistet werden. Zukünftige Kongresse sollen jedoch eine engere Verzahnung von Wissenschaft und Berufspraxis verfolgen.

Der Kongress war von Protestaktionen und massiven Störungen begleitet. Sie waren gegen den Veranstalter, Kongress und Referenten gerichtet. Unwahrheiten und Schmähungen wurden durch einstweilige Verfügung des Gerichts oder Unterlassungserklärungen begegnet; u. a. der Frankfurter Rundschau, der Hessenschau.de und dem Merkurist als Quelle aller Falschbehauptungen.

Verwundert hat, dass die Präsidentin der Goethe Universität den Falschbehauptungen folgte und vom Veranstalter die schriftliche Zustimmung zum Werteverständnis der Universität - auch der Referenten – als Bedingung des Kongresses verlangte. Letztlich saßen mediale Berichterstattung, Demonstrationen und Universität einer Reihe von Unwahrheiten auf.

Der Kongress war ein Erfolg, weil er der den Teilnehmern den Blick auf die Forschungslandschaft im Ausland eröffnete. Die Bundesregierung ist daher gut beraten, mehr für die hiesige Forschung zu tun. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Kontrolle der Forschung über familiäre Gewalt vor allem durch das Familienministerium den Fortschritt hemmt und den Blick auf die Realität versperrt.

Vorträge und Bilder des Kongresses werden in Kürze auf familyconflict.eu zur Verfügung gestellt.

Gerhard Amendt

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