Montag, April 16, 2018

Philosophieprofessor: "Gendern hat die Funktion, andere zu unterwerfen" – News vom 16. April 2018

1. Der Standard hat den Professor für Philosophie Robert Pfaller unter anderem zum Thema Sprachpolitik befragt:

STANDARD: Haben Sie Ihre Sprache im Lauf der jüngeren Zeit verändert? Gendern Sie? Schreiben Sie das Binnen-I? Gibt es Wörter, die Sie nicht mehr sagen, weil "man" sie heute nicht mehr sagt?

Pfaller: Natürlich versuche ich andere Menschen beim Sprechen nicht ungewollt zu kränken oder zu beleidigen. Das Beste, was man meiner Ansicht nach dazu tun kann, ist, wie ein vernünftiger Mensch zu ihnen zu sprechen. Eine Kunstsprache zu verwenden, also zu "gendern" oder ein Binnen-I einzufügen, scheint mir dabei eher hinderlich. Man klingt dabei schnell nicht mehr wie ein vernünftiger Mensch. Und man wirkt auf ungute Weise bemüht oder sogar ein wenig aggressiv – so, als ob man Peinlichkeit vermeiden müsste oder den anderen belehren wollte. Diese Sprachtricks dienen ja nicht so sehr dazu, Dritte zartfühlend zu benennen. Sie haben in erster Linie die Funktion, die Zweiten, also die, zu denen man spricht, sozial zu überbieten und sie pädagogisch zu unterwerfen.




2. Die Frankfurter Rundschau schafft es immer noch, über Professor Amendts Anti-Gewalt-Kongress zu berichten und sich zugleich über das, was auf diesem Kongress eigentlich behandelt wurde, einen Dreck zu interessieren. Dass die "Rundschau" Amendt als "Homoheiler" präsentierte, was nach Amendts Protesten eine Löschung des Artikels aus dem Web nach sich zog, wird weiterhin nicht transparent gemacht. Stattdessen heißt es lapidar, Amendt habe "im Vorfeld der Veranstaltung Protestierer und Medien mit einer Flut von Unterlassungsklagen überzogen habe, was man ihn alles nicht heißen dürfe". Böser Amendt. Lässt sich einfach nicht zur Zielscheibe eines Rufmords machen, ohne sich dagegen zu wehren. Wenn das jeder machen würde! Wo soll das noch hinführen für den deutschen "Qualitätsjournalismus"? Muss man demächst noch gegenrecherchieren, was man über andere Menschen Rufschädigendes behauptet? Und muss man irgendwann vielleicht sogar, statt persönliche Angriffe zu führen, eine sachgemäße Berichterstattung über Wissenschaftskongresse leisten? Ist den Leuten nicht klar, wie groß der Zeitdruck in den Redaktionen ist und wie schlecht freie Journalisten bezahlt werden?

Wenn die "Frankfurter Rundschau" uns auf diese Weise noch einmal vor Augen führt, warum sie sich nicht als eigenständige Zeitung auf dem Markt halten konnte, kann mir als Männerrechtler dieses Geätze auch ein bisschen egal sein. Wenn ich die "Rundschau" allerdings regelmäßig lesen würde, würde ich mich über solche Artikel sehr ärgern. Denn sobald ich schon bei einem Bericht über einen Anti-Gewalt-Kongress den Eindruck gewinne, dass ich manipuliert statt informiert werden soll, frage ich mich natürlich, ob es bei Artikeln zu drängenden weltpolitischen Themen genauso aussieht.



3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Als brutal entsorgter Vater mit einem vier Jahre alten Sohn möchte ich mich bei Ihnen herzlich bedanken! Mit ihrem Blog und Ihren Büchern setzen Sie sich für eines der wichtigsten sozialen Themen in diesem Lande ein. Die von Ihnen thematisierte Schieflage halte ich für eine drastisch unterschätze Bedrohung für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch den von Ihnen aufgeführten Fuldaer Rap-Song "Sag mir, wo mein Vater ist" kommentieren: Während ich bei der ersten Hälfte noch gerührt war über dieses wichtige Thema, ist mir in der zweiten Hälfte die Hutschnur hochgegangen. Tatsächlich ist das Ganze mal wieder eine einzige und einseitige Anklage gegen die bösen Männer unter Zuhilfenahme von Kindertränen, während die engelsgleiche Mutter alles gut macht für das Kind. Hier wird ein gesellschaftliches Bild unterstützt, welches die Realität ins Gegenteil verkehrt und das Männliche im gängigen Strom (metoo etc.) weiter dämonisiert. Dass die meisten Väter von den Müttern brutal entsorgt werden und die Kinder mit Lügen über die bösen Väter ruhig gestellt werden ist mal wieder tabu, genauso wie der chancenlose Kampf und das Leid der Väter.

Das hat mich an die (vielleicht auch in Ihrem Blog erwähnenswerte) kürzlich ausgestrahlte 3-Sat-Doku "Wenn Eltern ausrasten" erinnert. Es ging um häusliche Gewalt gegen Kinder. Bei allen der zahlreichen Beispiele waren ausnahmslos (!) die Väter die brutalen bösen Kinderschänder während die heldenhaften Mütter engelsgleich die Kinder vor den durchweg bösen Männern beschützen. Auch hier ist die Realität bekanntermaßen genau andersrum, aber ich muss für eine solche Propaganda und Volksverhetzung auch noch Rundfunkgebühren entrichten. Das ist kein Einzelfall. Was bei Arte am Weltfrauentag lief war sogar noch viel schlimmer.

Nochmals vielen Dank für Ihr Engagement und weiter so!

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