Freitag, April 06, 2018

Bento: "Studierende protestieren gegen 'Anti-Homo-Kongress' an der Uni Frankfurt" – News vom 6. April 2018

1. Inzwischen ist auch das Spiegel-Online-Ableger "bento" in die Berichterstattung über den in einer Woche in Frankfurt stattfindenden Kongress zur Partnerschaftsgewalt eingestiegen und titelt Studierende protestieren gegen "Anti-Homo-Kongress" an der Uni Frankfurt. In dem Artikel von Carolina Torres heißt es unter anderem:

Tom Todd wird vorgeworfen, Mitglied des Männerrechtsvereins "Agnes" zu sein. Er hat dort das Amt des zweiten Vorsitzenden inne. Amendt selbst ist Gründungsmitglied von Agnes. Der Verein spricht sich unter anderem gegen Gender-Politik aus und möchte die Rechte von Vätern und Männern stärken, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr diskriminiert und entrechtet worden seien, so der Verein.

Die "AG Familienkonflikt" rechtfertigt sich auf dem Blog "Genderama". Dort heißt es, der Kongress sei dazu da "'häusliche Gewalt' aus der ideologischen Ecke als 'patriarchale Gewalt gegen Frauen' heraus zu führen und nach Lösungen für Opfer beider Geschlechter zu suchen."

Ein erster Blick auf das Programm lässt vermuten, dass es vor allem um Gewalt in Familien geht. Schaut man sich allerdings die Referentinnen und Referenten genauer an, erkennt man, dass sie aus einer Forschungsrichtung kommen, in der Männer als Opfer von "häuslicher, weiblicher Gewalt" und die Frauen als "Aggressor" das Forschungsinteresse sind. Das ist etwa bei der Referentin Dr. Emily Douglas und Dr. Elizabeth Bates der Fall. Es ist also zu erwarten, dass der Kongress durchaus antifeministische Standpunkte vertritt und dafür plädiert, dass die Rechte der Männer gestärkt werden müssen.

Die Pressestelle der Goethe-Universtität bestätigte am Donnerstagmittag gegenüber bento, dass nicht in Betracht gezogen wird, den Mietvertrag zu kündigen. Die Demonstration gegen die Veranstaltung wird am 14. April auf dem Campus der Goethe-Universität stattfinden.


Auch der "Zeit"-Ableger ze.tt hat das Thema aufgegriffen. Dort ist in der Schlagzeile immerhin nur von einem "umstrittenen Kongress" die Rede, und es wird kein "Anti-Homo-Kongress" phantasiert. Die Kommentare unter dem Artikel sind erfreulich nüchtern.



2. Das Wahlprogramm der bayrischen Grünen für die Landtagswahl am 14. Oktober zeigt dem Bayernkurier zufolge, wie sehr die Partei "von den Sorgen der Mittelschicht entrückt" sei. Nicht nur wegen rund 200 Gender-Sternchen auf 73 Seiten – von "Polizist*innen" bis "Entbindungspflegerschüler*innen" – wirke der Text eher wie eine Schrift für eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft von Gläubigen als für die breite Bevölkerung.

Natürlich aber gilt der Bayernkurier als CSU-nah und damit parteiisch. Wenn Sie Gendersternchen mögen, ist das Wahlprogramm der bayrischen Grünen also vielleicht genau Ihr Ding.



3. Das journalistische Portal "Correctiv" ist bestürzt darüber, dass ein namentlich nicht genannter ARD-Korrespondent immer noch im Fernsehen erscheine:

Der ARD-Korrespondent ist wohl kein zweiter Fall Dieter Wedel. Die Vorwürfe, die "Die Zeit" gegen den Filmregisseur zusammentrug, wiegen schwerer, es geht dort auch um Vergewaltigung. Ihre Macht missbrauchten allerdings beide Männer, um sich jungen, weniger mächtigen Frauen in eindeutiger Absicht zu nähern.


Immerhin ist damit endlich mal klar umrissen, was genau mittlerweile für Männer ein Tabu darstellen sollte (nämlich "sich jungen, weniger mächtigen Frauen in eindeutiger Absicht zu nähern"). Frauen, denen sich ältere und mächtigere Männer in eindeutiger Absicht näherten, werden in dem Beitrag konsequenterweise als "Opfer" bezeichnet. Wie unglücklich viele Frauen mit dieser Sichtweise sind, hat Genderama in den letzten Monaten immer wieder berichtet.



4. Islands Vorhaben, die Beschneidung von Jungen zu verbieten, führt zu diplomatischen Problemen:

(....) Die isländischen Konsulate auf der ganzen Welt haben erhebliche Rückmeldungen über das Verbot erhalten, insbesondere in Deutschland, den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Keine dieser Rückmeldungen war positiv.


Inzwischen vermutet das isländische Außenministerium, dass sich ein Verbot der Beschneidung negativ auf das Image Islands auswirken könnte.



5. Die Karriere und das Leben eines Mannes durch falsche Vorwürfe zu ruinieren ist mittlerweile auch in Neuseeland ein Kinderspiel.

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