Sonntag, April 01, 2018

"Versuch einer Vernichtung": Bundesrichter Thomas Fischer über seinen Rauswurf bei der "Zeit" – News vom 1. April 2018

1. Über Bundesrichter Thomas Fischer erschien dieser Tage ein Beitrag der Feministin Silke Burmester beim Deutschlandfunk, der von der Qualität war, die wir schon von dieser Autorin kennen. Ich habe ihn auf Genderama erst gar nicht verlinkt, weil er zu widerlich war und jede Verlinkung immer auch Reklame darstellt. Mag sein, dass der Artikel wieder einen Versuch aus dem Umfeld der "Zeit" darstellt, derart ekelerregend zu schreiben, dass dadurch besonders hohe Zugriffszahlen generiert werden; jedenfalls will ich das nicht auch noch unterstützen.

Überhaupt nur erwähnenswert ist der Artikel deshalb, weil inzwischen mehrere lesenswerte Beiträge Bezug auf Burmesters Unflat nehmen. Zunächst einmal fasst Thomas Fischer selbst den Inhalt des Artikels in einem aktuellen Interview zu seinem Rausschmiss bei der "Zeit" treffend zusammen:

Da wird, mit freundlicher Unterstützung der stellvertretenden Zeit-Chefredakteurin, auf unterstem Niveau versucht, verleumderischen Dreck auszuschütten: Ich sei ein "alternder", "abgehalfterter" Frauenfeind, vermutlich impotent, auf dem Weg in den Rechtsradikalismus, einer "von dieser Sorte" – keine Person mehr, sondern ein Exemplar einer zu eliminierenden Gattung. Ich sei jetzt "aus der Gemeinschaft ausgeschlossen". Die Dame, die diesen totalitären Dreck schreibt und öffentlich im Rundfunk verliest, ist Zeit-Kolumnistin. Erbärmlicher geht es kaum. Es geht über Kritik weit hinaus. Es ist der Beginn eines Versuchs der Vernichtung, und es geht ums finale "Maul-Stopfen". Sehr interessant.


Auch in einem Beitrag für Meedia äußert sich Fischer über Burmesters Untergriffigkeiten.

Auf der Website von Roland Tichy schließlich kommentiert Alexander Wallasch den "neuen, femininen Elendsjournalismus" und hält Burmester den Spiegel vor, indem er einen Absatz in jenem Stil über sie verfasst, in dem solche Feministinnen sonst über Männer schreiben.



2. An der US-amerikanischen McMasters Universität muss eine Debatte über den Wert der Meinungsfreiheit abgesagt werden, weil man andernfalls Ausschreitungen befürchtet.

Währenddessen darf sich die liberale Feministin Christina Hoff Sommers, die den Mainstream ihrer Bewegung kritisiert, auf ein Sit-In gegen ihren Vortrag an der Universität Suffolk gefasst machen.



3. Die Feministin und Geschäftsführerin Michelle Kennedy berichtet, wie die Erziehung ihres vierjährigen Sohnes Fin ihre Perspektive auf Geschlechterfragen erweitert hat. Ein Auszug:

Wie meine eigene Mutter mir in meiner Jugend immer wieder sagte, würde ich meiner Tochter klar machen, wie wichtig Unabhängigkeit, Bildung und das Verdienen ihres eigenen Geldes sind sowie sich in dieser Hinsicht niemand anderem zu überantworten. Ich würde sie ermutigen, stark zu sein.

Aber ich werde meinem Sohn nichts dergleichen beibringen. Warum? Ich nehme an, ich habe immer gedacht, dass es eine Selbstverständlichkeit ist, dass Jungen zu starken und unabhängigen, autarken und selbstbewussten Männern heranwachsen, egal welche Botschaften sie in ihrer Kindheit erhalten.

Erst seit kurzem fühle ich mich entschieden unwohl mit meinen eigenen Vorurteilen über die Geschlechter.

Während ich leidenschaftlich glaube, dass Frauen und junge Mädchen nach Jahren der Diskriminierung eine Chance verdienen, zu glänzen und angefeuert zu werden, um das zu erreichen, was ihr Herz begehrt, kann ich nicht umhin zu spüren, dass wir dabei Gefahr laufen, das Pendel zu weit in die andere Richtung schwingen zu lassen. Indem wir Mädchen befähigen, entmachten wir unsere Jungs.

So sehr habe ich meinen Sohn dazu gebracht, weibliche Leistungen zu schätzen und zu wissen, dass Frauen stark sein können, dass ich ihm eine Sammlung von Kinderbüchern namens "Little People, Big Dreams" vorgelesen habe.

Sie nehmen die Lebensgeschichten berühmter Frauen der Geschichte - Künstlerin Frida Kahlo, die Autorinnen Agatha Christie und Maya Angelou, die Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst und andere - und erzählen sie kinderfreundlich nach.

Fin genießt sie, weil sie großartige Geschichten über Menschen sind, die Dinge verändern, und er noch zu jung ist, um zu bemerken, dass es in diesen Büchern nur um Frauen geht.

Aber als ich sie ihm vor dem Schlafengehen vorgelesen habe, fühlte ich mich etwas seltsam. Während ich weiß, dass regelmäßige Geschichtsbücher seit langem dafür kritisiert werden, dass sie Frauen ignorieren und zu männerzentriert sind, bin ich mir nicht sicher, ob die Antwort darin besteht, unseren Kindern nur Mädchenbücher zu präsentieren.

Gelingt es damit nicht nur, das ursprüngliche Problem zu verewigen - aber für Jungen und nicht für Mädchen? Verstärken wir nur Geschlechterstereotypen, wenn auch in die andere Richtung?

Die "Little People"-Sammlung ist so erfolgreich, dass sie viele Nachahmungsbücher hervorgebracht hat, die hingebungsvoll die Geschichten großer Frauen aus Wissenschaft, Sport, Politik und mehr erzählen. Sie sind im gleichen Geist verfasst wie so viele verdienstvolle Programme, die darauf abzielen, Mädchen zu inspirieren, nach den Sternen zu greifen, sei es beruflich oder intellektuell.

Und mein feministisches Herz begrüßt die Absichten solcher Initiativen. Doch als Mutter eines jungen Sohnes kann ich nicht umhin, mir Sorgen zu machen.

Während wir heutzutage alle gerne über unseren Wunsch nach "starken Frauen" in der Gesellschaft sprechen, schäme ich mich, zuzugeben, dass ich mich irgendwie verunsichert fühle, jemanden über einen "starken Mann" reden zu hören.

Denn wenn ich ehrlich bin, denke ich beim Hören der Worte "starker Mann" unterbewusst an negative Konnotationen - Dinge wie Frauenfeindlichkeit oder Mobbing. Aber wenn ich die Worte "starke Frau" höre, denke ich an den Sieg über die Unterdrückung.

Diese Kluft ist so tief verwurzelt, dass jede Darstellung männlicher Stärke fast entmutigt erscheint. Und wenn ich mir vorstelle, dass Fin aufwächst, passt das nicht zu mir.

(...) Warum? Nun, es scheint, wir haben bereits eine verlorene Generation von Jungen, eine ganze Unterschicht von entrechteten jungen Männern, die nicht wissen, wohin sie im Leben gehen oder was ihr Zweck ist. Sicherlich will jede Mutter, dass ihr Sohn weiß, dass Frauen stark und erfolgreich sein können - aber niemand will eine Situation, in der kleine Jungen einfach nicht wissen, was es heißt, ein starker und erfolgreicher Mann zu sein.

Andere Mütter sind ähnlich verunsichert über die Zukunft ihrer Söhne in dieser neuen Landschaft. Kürzlich erzählte mir jemand von einem Bild, das sie auf Instagram gesehen hatte - eine Frau, die mit ihrem kleinen Sohn und ihrer Tochter posiert. Die lächelnde Mutter und Tochter tragen T-Shirts mit der Aufschrift "Die Zukunft ist weiblich". Zwischen ihnen sieht ihr Sohn entschieden verloren und verwirrt aus, vielleicht beunruhigt über den Gedanken an eine Zukunft, in der er scheinbar veraltet ist.

Sollte es in der Zukunft nicht um Veränderung gehen? Oder Ideen? Nicht um ein Geschlecht über dem anderen?

(...) Es ist auch unbestreitbar, dass während sich die Dinge für Mädchen ändern, Jungen in der Schwebe zu sein scheinen.

Kürzlich las ich einen Kommentar des Komikers und Schriftstellers Michael Ian Black, der genau diese Situation zusammenfasste: "Die letzten 50 Jahre haben die Weiblichkeit neu definiert ... [aber es gab] keine entsprechende Bewegung für Männer, die immer noch in demselben starren, veralteten Männlichkeitsmodell gefangen sind. Männer treiben dahin ... und niemand spricht darüber."

Blacks Worte haben mich wirklich berührt, wie es sich für jede Mutter gehört. In der Tat, mit dem, was er sagt, sollten wir uns vielleicht nicht wundern, dass der Abstand zwischen Jungen und Mädchen immer größer wird.

Ein heute geborenes Mädchen macht zu 75 Prozent wahrscheinlicher als ein Junge eine höhere Ausbildung. Bisher von Männern dominierte Berufe werden deutlich weiblich. Zwei von drei neuen Hausärzten sind Frauen und unter den Anwälten sind mehr als drei von fünf Auszubildenden weiblich.

(...) Ich bin so begeistert, dass sich für Frauen vieles verändert hat, seit meine Mutter mir sagte, wie wichtig es ist, dass ich unabhängig geworden bin. Wir sind noch viele Jahrzehnte von einer echten Geschlechterparität in Großbritannien entfernt. Ich habe nicht alle Antworten. Aber ich weiß, dass Männer nicht der Feind sind.


Das sieht mir doch nach einer Feministin aus, mit der man sich vernünftig unterhalten kann. Wir Deutschen hingegen bekommen in unseren Medien Feministinnen vom Schlage Silke Burmesters vorgesetzt. Für uns ist es schon ein Gewinn, dass der "neue, feminine Elendsjournalismus" mittlerweile wenigstens entsprechend kritisiert wird.

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