Samstag, November 04, 2017

US-Studie zeigt: Anbiedern an Frauen wurde Rohrkrepierer für SPD – News vom 4. November 2017

1. Das Wissenschaftsblog Sciencefiles ist auf eine aktuelle Studie gestoßen, die darauf hindeutet, dass das ständige Hofieren von Frauen der SPD nicht nutzt, ihr vielleicht sogar schadet. Ähnlich war es zuvor bekanntlich Hillary Clinton ergangen. Diese Studie mit der Überschrift "Courting the Women’s Vote: The Emotional, Cognitive and Persuasive Effects of Gender-based Appeals in Campaign Advertisements" ist in der Fachzeitschrift "Political Behavior" erschienen:

Die drei Autoren haben für ihre Analysen einen Datensatz benutzt, wie es ihn nur in den USA gibt: 17.400 Befragte wurden über vier Monate des Präsidentschaftswahlkampfes zwischen Barack Obama und Mitt Romney 2012 zu ihren Reaktionen auf Plakate und Aktionen befragt, die eigentlich dazu gedacht waren, Stimmen zu gewinnen. Wie dem Titel des Beitrags zu entnehmen, haben sich Kam, Archer und Geer auf Aktionen, Plakate, Werbespots beschränkt, deren Ziel es war, eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen, im vorliegenden Fall Frauen. Für drei ausgesuchte Kampagnen, die Frauen zur Zielgruppe hatten (einmal Obama, zweimal Romney) untersuchen die Autoren die emotionalen und kognitiven Reaktionen von insgesamt 5016 Befragten. In seiner krudesten Form richtet sich die Forschung also darauf, wie die Befragten die jeweilige Kampagne aufnehmen, bewerten, verarbeiten und gegebenenfalls erinnern.

Die Ergebnisse, zu denen die Autoren gelangen, sind deutlich: Keine der Kampagnen, die darauf abgezielt hat, Frauen anzusprechen, kann als Erfolg bezeichnet werden. Im besten Fall hatten die Kampagnen weder bei Frauen noch bei Männern eine Wirkung. Ja. Die Autoren haben tatsächlich untersucht, wie die Aktionen, die auf Frauen gezielt haben, bei Männern angekommen sind. Ergebnis: Im besten Fall haben Männer die Kampagnen ignoriert, im schlimmsten Fall zum Anlass genommen, den anderen Kandidaten zu wählen. Da Kam, Archer und Geer ausschließlich Personen berücksichtigen (5016 davon), die weder eine Parteibindung zu den Republikanern noch den Demokraten haben, also unabhängige Wähler, ist dieses Ergebnis besonders interessant, denn es zeigt, dass die Ansprache bestimmter gesellschaftlicher Gruppen durch Parteien, das Hofieren von Frauen, wie es die SPD nicht nur im letzten Wahlkampf betrieben hat, im günstigsten Fall keinen Nutzen hat, im ungünstigsten Fall dazu führt, dass Wähler von der Wahl der entsprechenden Partei Abstand nehmen.




2. Die "Neue Zürcher Zeitung" beschäftigt sich mit dem Vaterschaftsurlaub, der die Hauptforderung feministisch geprägter Männeraktivisten in der Schweiz ist, während sie andere Themen eher nachlässig behandeln:

Die Frage, wie sich das Modell "männlicher Haupternährer" überwinden lässt, beschäftigt die Politik gerade jetzt, da verschiedene Verbände eine Volksinitiative für einen staatlich finanzierten, vierwöchigen Vaterschaftsurlaub eingereicht haben. Ein solcher Urlaub, so behaupten die Befürworter, wäre ein "wichtiges Signal, dass Elternsein nicht nur Frauensache ist" ("Sonntags-Zeitung"). Exponenten des Männerverbandes "männer.ch" wiederum betonen, "Papizeit" werde Väter nicht nur dazu animieren, eine engere Bindung zu ihren Kindern zu entwickeln, sondern auch, ihr Arbeitspensum zu reduzieren. "Man kann die Männer zwar nicht umerziehen", sagt Nicolas Zogg, Leiter Medien und Politik bei "männer.ch", "aber man kann sie ködern." Schliesslich gehe es auch darum, die Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Elternschaft herzustellen. Doch hinter solchen Aussagen versteckt sich viel Wunschdenken.


Hier geht es weiter mit Lucien Scherrers Artikel darüber, warum auch diese Methode, um Männer zu genderpolitisch erwünschtem Verhalten zu bringen, nicht fruchten dürfte.



3. Ralf Bönt spricht im Interview mit dem MDR über den Aufbruch der Männer.



4. Wie Genderama gestern berichtete, musste ein britischer Minister zurücktreten, weil er das Knie einer Journalistin berührt haben soll. N-tv verrät mehr:

Die von Fallon betatschte Journalistin fiel aus allen Wolken. "Das ist ja wohl der absurdeste Rücktritt eines Ministers", sagte Julia Hartley-Brewer dem Nachrichtensender Sky News. Es müsse noch etwas anderes dahinter stecken. Schon zuvor hatte die selbstbewusste Frau über den Vorfall aus dem Jahr 2002 berichtet: Nachdem Fallon ihr Knie berührt habe, drohte sie ihm Schläge an. Dann sei sie von ihm in Ruhe gelassen worden. "Meine Knie blieben intakt."


Sie drohte ihm wegen einer Berührung Schläge an, und er musste wegen dieser Berührung den Hut nehmen. Ist das die Situation zwischen Männern und Frauen im neuen Jahrtausend oder zwischen Schwarzen und Weißen hundert Jahre zuvor?

May lobte ihren bisherigen Verteidigungsminister noch am Mittwochabend öffentlich in einem Schreiben: In seiner Amtszeit habe Fallon dazu beigetragen, dass die britischen Streitkräfte im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) erfolgreich waren und mehr als drei Millionen Menschen aus den Fängen der islamistischen Fundamentalisten befreit werden konnten.


Mag sein, aber er hat das Knie einer Frau berührt. Und das ist nun mal um einiges bedeutender.



5. Warum fand der Männergesundheitstag gestern in den Leitmedien praktisch nicht statt, fragt das Blog "Lotosritter", obwohl es dazu doch so viel zu sagen gäbe?



6. Französische Feministinnen haben aus Rache gegen den Sexismus in unserer Gesellschaft Polizeifahrzeuge in Brand gesetzt. Darüber berichtet L'Express. (Da ich Französisch nur in groben Ansätzen beherrsche, bin ich diesmal komplett auf den Deepl-Übersetzer angewiesen. Die folgende deutsche Fassung des Textes ist also womöglich nicht völlig gelungen.)

Sie werden von einem Verlangen nach "Rache" getrieben. Das behauptete eine Gruppe, die sich als feministische Anarchistinnen ausgab, am Mittwoch nach dem Brandanschlag auf die Gendarmeriebrigade Meylan (Isère) in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober.

In einem von der Dauphiné Libéré herausgegebenen langen Text behaupten diese Frauen, gegen den Sexismus "und gegen das Geschlecht" zu kämpfen. "Wir wollen nicht in der Position von Opfern bleiben, in der uns die Gesellschaft, die uns als Mädchen bezeichnet, sehen möchte", erklärten sie, bevor sie ihr Vorgehen näher schilderten.

Sie erklärten insbesondere, dass sie den Zugang zum Parkplatz der Gendarmerie verriegelt hatten, "um der Feuerwehr einen Streich zu spielen", und dass sie zehn Liter Benzin verbraucht hatten. "Wir haben die Privatwagen der Bullen ins Visier genommen, weil wir die Personen angreifen wollten, die ihre private Kleidung statt ihrer Uniform trugen", fügten sie hinzu.

Das Feuer zerstörte vier Autos und ein Motorrad in der Gendarmerie, ohne sich auf das benachbarte, rauchgeschwärzte Mehrfamilienhaus auszuweiten.

Besonders besorgniserregend sei, dass die Gendarmen und ihre Familien direkt ins Visier genommen worden seien, erklärte der grenoblische Staatsanwalt Jean-Yves Coquillat. "Wir waren nicht weit von einer Tragödie entfernt", hatte der Magistrat verlautbart, der nach mehreren ähnlichen Aktionen um Grenoble in den letzten Monaten vor einer "beunruhigenden" Eskalation gewarnt hatte.

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