Sonntag, Oktober 29, 2017

Deutschlandfunk: "Männerrechtler sehen Männer unter Generalverdacht" – News vom 29. Oktober 2017

1. Der Deutschlandfunk hat den MANNdat-Vorsitzenden Matthias Enderle zur aktuellen Sexismus-Debatte interviewt. Das Interview wurde von zahllosen Zeitungen, darunter Focus, Süddeutsche und Handelsblatt, zitiert.



2. Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja Suding äußert sich im Rahmen eines Interviews auch noch einmal kurz zu dieser Debatte:

Weser-Kurier: Wenn zu Fotos von attraktiv aussehenden Frauen geschrieben wird, sie kämpften mit vollem Körpereinsatz, ist das schon Sexismus und eine Form von Übergriffigkeit?

Suding: Das kann nur jede Frau für sich selber definieren. Die eine Frau findet ein Kompliment oder einen solchen Beitrag als anmaßend und übergriffig, die andere als angenehm. Das kann man nur aus den Augen der jeweiligen Betrachterin definieren. Aber es gibt darüber hinaus klare Linien, die nicht verhandelbar sind.

Weser-Kurier: Haben Sie vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte schon mal gedacht, dass Sie Anfang 2015 vielleicht besser nicht zusammen mit zwei jungen FDP-Kolleginnen als "Drei Engel für Lindner" für ein Fotoshooting posiert hätten? Die Fotos waren überschrieben mit solchen Überschriften wie "Die schärfsten Waffen der FDP".

Suding: Nein, ich habe damit keine Probleme. Aber ich habe bisher auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Es ist mir zum Glück noch nicht passiert, dass ich in unangenehme Situationen gekommen bin.




3. Schönste Passage eines Männer bashenden Artikels Mareike Nieberdings in der "Zeit":

Ich habe Männern auch schon auf den Hintern geguckt, sie auf ihren Körper reduziert. Auch positiver Sexismus ist sexistisch.


Merke: Wenn Frauen dasselbe Verhalten aufweisen, das sie Männern vorwerfen, ist das immer als "positiver Sexismus" zu bezeichnen.

Zweitbeste Passage:

Nachdem ich selbst auf Facebook #MeToo gepostet hatte, schrieb meine Tante: Ich glaube, dass es keine Frau gibt, die noch nie sexuell belästigt wurde. Das ist eigentlich ein ziemlich banaler Satz. Für mich aber ist das der wichtigste Satz gewesen, den ich in den letzten Tagen zu der Diskussion gelesen habe. Lass das mal sacken: Jede Frau in Deutschland wurde auf die eine oder andere Art schon mal sexuell belästigt. Jede einzelne.


Feminismus im Jahr 2017: Wahrheitsfindung via Tante. Wer benötigt eigentlich seriöse Forschung, wenn sie einfach nur ihre Tante anrufen kann?



4. In einem bemerkenswert differenzierten und deshalb eigentlich in Gänze lesenswerten Artikel setzt sich Tamara Wernli auf der Website von Roland Tichy mit dem Fall Harvey Weinstein und der #MeToo-Kampagne auseinander. Ein Auszug:

Die US-Journalistin Michelle Malkin schrieb in einem Artikel für The Daily Wire, die #MeToo-Bewegung sei ein kollektives Virtue Signalling (signalisieren der eigenen Tugendhaftigkeit) der sehr gefährlichen Sorte: "Behauptungen sind keine Wahrheiten, bis sie als Fakten bewiesen und durch Beweise erhärtet worden sind." Und: "Ich glaube nicht jeder Frau, die jetzt ihre Geschichte erzählt. Ich schulde keiner anderen Frau Loyalität, nur weil wir das selbe Pronomen teilen."

Weil Malkin, die auch Moderatorin der Sendung "Michelle Malkin Investigates" auf CRTV.com ist, sich das Recht vorbehält, "Behauptungen individueller Kläger von sexuellen Übergriffen gründlich zu untersuchen, anstatt sie reflexartig und pauschal als ‹Opfer› zu verteidigen", wurde sie als gefühllos und unmenschlich geschimpft. Malkin ist sich sicher, dass viele Anschuldigungen gegen Weinstein stattgefunden haben. Dennoch schreibt sie: "Erfahrung und wissenschaftliche Literatur haben gezeigt, dass sich ein signifikanter Teil der Anschuldigungen oft als Unwahrheiten herausstellt, als Übertreibungen oder Erfindungen." Malkin zitiert eine Statistik von Brent Turvey, einem forensischen Wissenschaftler und Profiler, der das Thema "falsche Anschuldigungen" in seinem gleichnamigen Buch während Jahrzehnten erforscht hat. Gemäss Turney’s Bericht liegt die Zahl von falschen Anschuldigungen bei Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen in den Vereinigten Staaten zwischen 8 und 41 Prozent.

(...) Mit Bewegungen wie #MeToo den Finger auf Missstände zu legen, ist legitim. Nur differenziert die Bewegung nicht zwischen sexueller Belästigung und Vergewaltigung. Die Journalistin Daniella J. Greenbaum fasst es im US-Politmagazin Commentary so zusammen: "Indem man Belästigung mit tätlichen Übergriffen gleichsetzt, wie es die Kampagne tut, erweist man jenen Frauen, die unsere Unterstützung am meisten brauchen, einen schlechten Dienst." Auch scheint die Kampagne zu einer Art digitaler Hexenjagd gegen das gesamte männliche Geschlecht mutiert – in unzähligen Tweets werden Männer derzeit ohne kritische Auseinandersetzung pauschal verunglimpft. Das ist lächerlich, denn auch wenn gewisse Männer Frauen sexuell belästigen, tun es nicht alle. Ein Effekt des Rundumschlags: Die Haltung von Männern ändert sich. "Ich habe Frauen früher beruflich gerne und stets gefördert", erzählt mir der Chef eines Deutschen Unternehmens. "Das tue ich heute nicht mehr, weil ich einfach keine Scherereien möchte."


Herzlichen Glückwunsch, Feminismus.



5. Die bekannte lesbische Schauspielerin Ellen Degeneres steht wegen eines "sexistischen Tweets" an Katy Perry bei Twitter im Shitstorm.



6. "Verbannt Männer aus der Arbeitswelt" fordert das feministisch geprägte Magazin Slate.



7. Die Angriffe auf den kanadischen Ideologiekritiker Professor Jordan Peterson werden immer skrupelloser.

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